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Keltenfluch

Keltenfluch

Titel: Keltenfluch
Autoren: Jason Dark
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nicht auch vor zwei Stunden ein Kollege von diesem anderen Geruch gesprochen, der sich allerdings nahe der Wohnmobile konzentriert hatte?
    Klar, hatte er. Und Cochran hatte darüber nur den Kopf geschüttelt und gelacht. Für ihn gehörte so etwas in das Reich der Fabel.
    Jetzt nicht mehr. Der Professor stand auf! Er blieb vor seinem Stuhl stehen. Seine Haltung war angespannt und voll konzentriert. Er spürte Angst, und zugleich rann ihm ein kalter Schauer über den Rücken.
    Im großen Zelt war es so verdammt still geworden. Es konnte sein, dass er sich diese neue Ruhe auch nur einbildete, aber die normale Stille war schon vertrieben worden. Etwas war gekommen. Es hatte sich in das Zelt hineingeschlichen. Etwas Gefährliches, Böses. Hinzu kam der neue Geruch, der widerlich in seine Nase stieg.
    Er wartete. Seine Gedanken liefen Amok. Er dachte an ein Tier, das den Weg gefunden haben könnte. Andererseits war ihm klar, dass es in dieser Gegend keine wilden Tiere gab, die für einen Menschen gefährlich waren.
    Der Schein des Bildschirms breitete sich nach vorn hin aus und fiel auch auf ihn. Er machte die Frontseite des Professors zu einer gespenstischen Erscheinung, während seine übrige Gestalt dunkel blieb. Er bewegte sich schleichend weg. Es war für Cochran gut, dem Licht zu entgehen, aber wohler fühlte er sich deswegen nicht.
    Nat Cochran entschloss sich, das Zelt zu verlassen. Sein Zigarillo verqualmte im Ascher. Dort konnte es auch bleiben. Wichtig war für ihn, dass er die Dinge hier überstand.
    Schritt für Schritt zur Seite. Sich an die Dunkelheit gewöhnen, das war wichtig. Dann war es ihm auch möglich, irgendeinen Eindringling zu erkennen.
    Er hatte schon davon gehört, das Archäologen-Teams überfallen worden waren. Aber nicht in europäischen Ländern, sondern in Asien oder Afrika. Obwohl man nichts ausschließen konnte, denn Psychopathen gab es in jedem Land. Auch hier?
    Ja, auch hier, denn nach dem nächsten Schritt sah er die Gestalt. Sie stand neben dem großen Tisch mit den Fundstücken. Sie war nicht einmal dunkel, eher hell, und sie kam jetzt mit langsamen Schritten auf ihn zu…
    ***
    Es war für uns das kleinere Problem, den Götzen zu finden. Unserer Ansicht nach gab es nur zwei Orte, an denen er sich aufhalten konnte. Nahe der Wohnmobile oder im großen Zelt, unter dem noch das Licht schimmerte. Von Tony Hellman wussten wir, dass der Professor immer länger arbeitete.
    Der Götze jedenfalls steckte in einer Falle. Der Weg zurück in die alte Zeit war ihm versperrt. Er war jetzt ein Gefangener in unserer Gegenwart. Wir konnten allerdings nicht von ihm erwarten, dass er sich deshalb geändert hatte. Nach wie vor würde er versuchen, Menschen zu vernichten, um seinen Trieben nachzukommen. Ob er einen Namen besaß, wussten wir ebenfalls nicht. Wir würden ihn wohl nicht mehr erfahren. Wir wollten und mussten das Monster so schnell wie möglich vernichten, bevor es dieses Camp in eine tödliche Falle verwandelte.
    Bei den Wagen war er nicht. Wir fanden noch die Reste des toten Benny Flint, doch den Geruch des Monstrums nahmen wir nicht wahr. Nervosität erfasste uns. Wir schauten und leuchteten in die düsteren Ecken, ohne ihn finden zu können, und so blieb uns nur der Weg zum großen Zelt.
    Um den alten Götzen endgültig auszuschalten, musste ihm der Kopf abgehackt werden. Mit bloßen Händen war das nicht zu schaffen. Deshalb hielten wir Ausschau nach Werkzeugen, die hier ebenfalls vorhanden waren. Spaten, Hacken und Schaufeln, mit denen die Erde aufgehackt wurde. Im Prinzip lächerlich gegen eine derartige Gestalt, aber es gab keine andere Möglichkeit.
    Das Zelt lag wie eine Bühne vor uns. Dunkel in der Mitte, heller an den Seiten, denn dort sickerte das Licht hervor und verteilte seinen Schein. Zu hören war nichts. Keine Stimmen, keine Schreie, keine Kampfgeräusche. Die normale nächtliche Stille, der wir jedoch nicht trauten. Sie kam uns trügerisch vor.
    Tony Hellman wollte, dass es weiterging. Er zeigte uns den Ort, an dem die Werkzeuge nach vollzogener Arbeit abgelegt wurden. Wir brauchten nicht weit zu gehen. Bill Conolly nahm einen Spaten, Tony Hellman entschied sich für eine Schaufel.
    »Und was ist mit Ihnen, John? Nehmen Sie nichts mit? Wollen Sie mit bloßen Händen gegen diesen Unhold angehen?«
    »Ich werde es wohl müssen.«
    Er wollte zurückweichen, als Bill ihm leise lachend erklärte, dass es so schlimm nicht wäre und sich ein John Sinclair sehr wohl zu
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