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Keine Zeit und trotzdem fit

Titel: Keine Zeit und trotzdem fit
Autoren: Gert von Kunhardt
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doppelten Größe).
Ribosomen
sind virusgroße Proteinfabriken, die für die Produktion von Energiepotenzialen wichtig sind.
    Dies sind nur einige Ausschnitte, wie unser Körper sich in nur kurzer Zeit sowohl in Richtung Leistungszuwachs als auch ins Gegenteil verändern kann.
    Ein wichtiger Gesichtspunkt im Sinne des Leistungsfortschritts ist die Ökonomisierung der Energiebereitstellung. Nicht nur durch mehr Kraft und Ausdauer, sondern auch durch Verbesserung der Koordination der Bewegungsabläufe kann der Sauerstoffverbrauch, beispielsweise beim Schwimmen, um bis zu 50 Prozent vermindert werden. Was das, bei gleichbleibendem Tempo, für eine Entlastung des Herzens bedeutet, kann man sich vorstellen. Es braucht für die gleiche Arbeit entsprechend weniger zu schlagen und erholt sich umso schneller.
    Der Körper befördert den Geist
    Beeindruckend ist auch die Erkenntnis, dass sich speziell durch koordinative Belastungen – durch sie wachsen neue Dendriten, und es entstehen neue Verknüpfungen der Synapsen – sogar die Intelligenz steigern lässt und Demenzerkrankungen verhindert werden können. Professor Dr. Wildor Hollmann stellt dazu fest: »Fingerübungen verhindern Parkinson und Demenz. Wer ganz bewusst seine Finger aktiviert, also Klavier spielt, häkelt, schnitzt oder andere Geschicklichkeitsübungen macht, wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keinen Parkinson, Alzheimer oder andere Demenzerkrankungen erleiden.« Das sind gute Gründe, sofort mit einem Fingertraining zu beginnen.
    |52| Gertrud Höhler bringt es auf den Punkt: »Die meisten ahnen nicht, dass das simple Training körperlicher Bewegungsabläufe die geistige Fitness dramatisch verbessert. Ja: Laufen macht klüger. Genauer: Es komplettiert die Kopfleistung, es mobilisiert den emotionellen Beistand für die Intelligenz. Ein bestürzend einfaches Mittel für verblüffend große Erfolge, und zwar auf der ganzen Linie.« An anderer Stelle fügt sie hinzu: »Es verleiht dem Kopf den Glanz, mit dem man die Herzen der Menschen gewinnt.«
    Wie geht das praktisch?

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|53| Lassen Sie es langsam angehen: Das Prinzip der subjektiven Unterforderung
    Wir raten Ihnen zu moderater Bewegung nach dem »Prinzip der subjektiven Unterforderung«. Dieses Prinzip möchten wir Ihnen am Beispiel des Ausdauerlaufens erklären.
    Wenn ein Ausdauersportler am sogenannten toten Punkt angekommen ist, ihm die Beine schwer werden und er kaum noch weitermachen kann, hat er es bereits falsch gemacht. Dann ist eine Übersäuerung der Muskelzellen eingetreten, die während dieser Trainingsphase nicht mehr abgebaut werden kann. Der Läufer muss entweder erschöpft anhalten oder sich mühsam keuchend weiterkämpfen, bis er sich wieder erholt hat. Beides ist entmutigend. Beides ist aber auch vermeidbar.
    Ziel ist es, den Organismus zu stärken und nicht vorzeitig zu erschöpfen. Herz, Kreislauf, Muskelaktivität und Bewegungskoordination sollen, fein aufeinander abgestimmt, Ausdauerbewegungen ermöglichen, die der Organismus leicht und ohne Erschöpfung leisten kann
    Wie kommt es zur Überforderung?
    Der Läufer ist zu Laufbeginn so mit Energie- (ATP = Adenosintriphosphat und KP = Kreatinphosphat) und Sauerstoffpotenzialen |54| versorgt, dass er gefühlsmäßig davon ausgeht, dies reiche auch für die folgende Zeit des Laufens in dem flotten Tempo, das er zu Beginn angeschlagen hat. Das trifft aber nur für die ersten 30 bis maximal 90 Sekunden zu, weil der Organismus nur geringe Mengen Sauerstoff, ATP und KP speichern kann. Bei eben diesem flotten Tempo sind die Reserven schon nach einer Minute so gut wie verbraucht. Die Anschlussversorgung ist »nachlaufend«, das heißt, sie wird erst in Gang gesetzt. Eine Versorgungslücke entsteht. Der Läufer atmet tief, um Sauerstoff nachzuliefern. Der wird zusammen mit neuen Mineralsalzen über Lunge, Herz und Gefäßsystem, also Arterien und Arteriolen in die arbeitenden Muskelzellen befördert, hilft dort bei der Energiebereitstellung und wird als Kohlendioxid wieder ausgeschieden. Bis jedoch dieser Anpassungsvorgang geregelt ist, vergeht Zeit. Das dauert unterschiedlich lange, ist aber nicht vor wenigstens drei bis fünf Minuten nach Laufbeginn zu erwarten. Wird in dieser Zwischenzeit aber im selben Tempo weitergelaufen, entsteht ein Versorgungsengpass, und zwar so lange, bis über das Herz-Kreislauf-System die Anschlussversorgung (besonders mit Sauerstoff) hergestellt ist.
    Der Organismus überbrückt
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