Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Keine wie sie (keine wie ...) (German Edition)

Keine wie sie (keine wie ...) (German Edition)

Titel: Keine wie sie (keine wie ...) (German Edition)
Autoren: Kera Jung
Vom Netzwerk:
vielleicht abholen und zum Wohnheim fahren?“
    „Ich habe ein Appartement.“
    „Ah, ein Appartement. Dann fahre ich dich dorthin?“
    „Hmmm ...“
    „... und hole dich am nächsten Morgen pünktlich um acht ab?“
    „Hmmm ...“
    „... fahre dich selbstverständlich nach Hause.“
    „Hmmm ...“
    „... und du sagst bei den Cops aus, versehentlich nicht auf den Verkehr geachtet zu haben?“
    „Hmmm ...“
    „... wie gut ich dich versorgt habe, lässt du selbstverständlich nicht unerwähnt. Du wärst mit dem Bein aufgestanden, hätte ich dich nicht zurückgehalten.“
    „Stimmt, das hast du so toll gemacht.“
    „Wir könnten gleich morgen ins Revier fahren, damit du deine Aussage zu Protokoll geben kannst.“
    „Aussage?“
    „Ja, bei den Cops, du erinnerst dich? Unfall? Beinbruch? Aussage, dass du unachtsam gewesen bist?“
    „Ach so, das ... Klar ...“
    Schlagartig waren Lächeln, Hauchen, Blick und die göttliche Erscheinung insgesamt verschwunden. Benommen schüttelte Tina den Kopf, erst dann ging ihr auf, dass er mittlerweile stand. Mit einem Mal klang er überhaupt nicht mehr göttlich, eher wie ein Autoverkäufer. „Okay, dann wäre das geklärt. Wann sollst du morgen entlassen werden?“
    Vage hob sie die Schultern.
    „Kein Problem, das bringe ich in Erfahrung. Ich fahre dich zu den Cops und nach Hause. Brauchst du noch etwas? Nein? Prächtig! Dann wünsche ich dir gute Besserung. Bis Morgen!“
    Abermals befand er sich auf dem Weg zur Tür. Der Gottgleiche hatte sie bereits geöffnet, als er sich unvermutet noch einmal umwandte.
Jetzt
kehrte dieses besondere Lächeln zurück.
    „Schlaf schön!“, hauchte er und verschwand.
    Nach mehrmaligem Blinzeln zog Tina wieder ihre Traumtheorie in Betracht. Kein derart atemberaubender Mann konnte wirklich existieren.
    * * *
    Bis
zum kommenden Morgen überzeugte Tina sich erfolgreich davon, phantasiert zu haben.
    Vielleicht war sie einfach über ihre eigenen Füße gestolpert und der Schock hatte ihr eine wundersame Geschichte von diesem unglaublich heißen Mann suggeriert. Damit konnte sie gut leben.
    Nach der Morgenvisite wurde sie tatsächlich entlassen. Die Eltern wussten nichts von ihrem Glück, weshalb Tina zum ersten Mal in ihrem Leben krank und ganz auf sich allein gestellt war. Hilflos stand sie in ihrem Noch-Krankenzimmer. Dabei überlegte sie angespannt, wie die Herausforderung bewältigen werden sollte, mit Gipsbein auch nur einen Schritt zu unternehmen,
ohne
sich unweigerlich den Hals zu brechen.
    Ihre Jeans erwies sich als ruiniert. Das in natura jetzt eingegipste Bein hatte man bis zum oberen Bund aufgeschnitten. Gefühlte Stunden benötigte es, das Teil endlich zu tragen und den Riss notdürftig mit Sicherheitsnadeln zu schließen.
    Egal wie, eine ihrer Aussagen innerhalb des Tagtraums entsprach der Realität:
    Ohne fremde Hilfe würde sie keine Chance haben.
    Ungelenk hüpfte sie zwischen Bett und dem kleinen Spind hin und her. In Letzterem befand sich ohnehin nichts, abgesehen von ihrem Rucksack und dem Parka, welcher ziemlich mitgenommen aussah. Mit tief gefurchter Stirn beäugte Tina das lädierte Material am Rücken und wunderte sich, weil es nicht unbedingt zu ihrer Stolpertheorie passte.
    Ein Klopfen an der Tür ließ sie aufsehen.
    Kurz darauf stand er im Raum:
    Sexy wie immer, die obersten drei Knöpfe seines Hemdes standen offen. Das Haar lag perfekt, ebenso wie dieses grandiose Lächeln. Die Jeans saß äußerst knapp und Tinas Phantasietheorie verpuffte wie eine Seifenblase. Prompt senkte sich ihr Unterkiefer, der Parka löste sich aus ihren plötzlich schlaffen Händen und ging zu Boden. Ehe sie sich versah, hob er die Jacke auf und hielt ihr das Kleidungsstück entgegen.
    „Hey“, lautete seine heitere Begrüßung.
    „Hmmm ...“ Waren ihr diese
grünen
Augen eigentlich schon aufgefallen?
    „Geht’s dir nicht gut?“ Oh, er klang wirklich besorgt!
    „Doch, doch.“
    Nach einer Weile seufzte er. „Okay, ich hole den Rentnerkarren. Kommst du allein klar oder soll ich nach einer Schwester rufen?“
    „Hmmm ...“
    „Was?“
    „Keine Ahnung.“
    Diesmal ließ er ein Stöhnen verlauten. „Fünf Minuten, dann fahren wir los!“
    Ohne einen weiteren Blick ging er und Tina schwebte auf Wolke 525.
    Grüne Augen ...
    Eine Viertelstunde später wurde sie tatsächlich im Rollstuhl zu einem roten Cabriolet kutschiert und fand sich kurz darauf auf dem Beifahrersitz wieder. Die Wagentür ignorierte der Adonis, stattdessen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher