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Keine Kuesse für den Boss

Keine Kuesse für den Boss

Titel: Keine Kuesse für den Boss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Anderson
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klar!“, sagte Dani.
    Es war toll, mit Alex in einer Mannschaft zu sein und seinen kraftvollen, geschmeidigen Bewegungen zuzusehen. Die Jugendlichen hatten nicht die geringste Chance.
    „Du hast sie nicht gewinnen lassen“, stellte Dani später fest.
    Alex schüttelte lachend den Kopf. „Nein. Sie müssen auch lernen, zu verlieren. Außerdem würden sie uns nicht respektieren, wenn wir es ihnen leicht machen.“
    Er bot dem Trainer an, die Hütchen und die Sportgeräte einzusammeln und in den Schuppen zu räumen, während dieser die Jugendlichen zurückfuhr. Der Mann nahm das Angebot dankbar an. Dann waren Alex und Dani allein.
    „Ich schlage vor, du reichst mir die Sachen, und ich verstaue sie im Schuppen“, schlug er vor.
    „Danke“, erwiderte Dani, denn ihr war der fensterlose enge Raum unheimlich.
    Als sie fertig waren, fragte Alex: „Warum fühlst du dich eigentlich in engen Räumen immer eingesperrt? Dir muss doch irgendetwas passiert sein.“
    Das stimmte. Doch es war lange her, und sie hatte immer versucht, nicht daran zu denken. Nur ihre Mutter hatte gewusst, was damals passiert war – und natürlich er .
    „Das möchte ich nicht erzählen. Es war wirklich nicht schlimm“, erwiderte sie schließlich ausweichend.
    „Ganz offensichtlich war es sehr wohl schlimm“, widersprach Alex und baute sich vor ihr auf. „Und wenn du es mir nicht erzählst, dann halte ich dich nächstes Mal so lange kurz vor dem Höhepunkt, dass du danach drei Wochen lang vor ungestillter Sehnsucht völlig am Ende sein wirst.“
    Dani musste lachen. „Das klingt toll. Wann fangen wir an?“
    „Erzähl es mir“, beharrte Alex.
    Seufzend beschloss sie, ihm die Kurzfassung zu erzählen. „Ich habe mich mit vierzehn in einen Schrank eingeschlossen und saß dann eine Ewigkeit darin.“
    „Warum das denn?“
    Als Dani zögerte, spürte sie, wie sich Alex noch näher zu ihr neigte.
    „Dani“, sagte er sanft warnend.
    „Der Freund meiner Mutter kam vorbei, während sie bei der Arbeit war. Sie hat ihren Partnern immer einen Schlüssel gegeben“, begann Dani schnell, damit sie es bald hinter sich hätte und dann nicht mehr daran denken müsste. „Mir gefiel es nicht, wie er mich immer ansah. Als er an jenem Tag ins Haus kam und nach mir rief, habe ich mich im Schrank versteckt. Ich hörte ihn in mein Zimmer gehen und dann lange überall suchen. Irgendwann wusste ich nicht mehr, ob er noch da war oder nicht.“
    Sie hatte nur noch das heftige Schlagen ihres eigenen Herzens gehört und voller Panik auf jedes noch so kleine Geräusch geachtet – aus Angst, er könne in der Nähe lauern und dann jederzeit die Schranktür gewaltsam öffnen.
    „Was hat er gemacht?“, fragte Alex.
    „Er hat versucht, die Schranktür einzutreten.“ Bei der Erinnerung begann Dani zu zittern.
    Alex fluchte. „Was hast du gemacht?“
    „Zuerst war ich wie gelähmt. Ich hatte Angst, er würde … Aber dann habe ich angefangen zu schreien.“ Doch von jenem furchtbaren, langen Augenblick, in dem sie keinen Laut herausgebracht hatte, war Dani jahrelang in Albträumen verfolgt worden.
    „Hat er es geschafft? Hat er dir etwas angetan?“
    Sie schüttelte den Kopf. Bis auf einige Blutergüsse durch Schläge war ihr nichts passiert. „Unsere Nachbarin hat an die Haustür gehämmert und gedroht, sie werde die Polizei rufen. Er hat sie beiseitegeschoben und ist weggerannt.“
    „Seid ihr zur Polizei gegangen?“, fragte Alex.
    „Nein.“ Dafür hatten Dani und ihre Mutter zu viel Angst gehabt. „Wir haben die Schlösser ausgetauscht und sind bald danach umgezogen. Aber schon nach kurzer Zeit hat meine Mutter wieder einem Mann den Wohnungsschlüssel gegeben.“ Dani begann, über das Fußballfeld zu gehen. „Und ich habe mit Selbstverteidigungskursen angefangen.“
    Alex schwieg eine Weile. „Aber in engen Räumen gerätst du immer noch in Panik.“
    „Ja. Ganz schön albern, nicht?“ Sie lachte nervös. „Es ist doch schon so lange her. Und mir ist ja auch gar nichts passiert.“
    Alex hielt ihre Hand fest, sodass Dani stehen bleiben musste. „Du solltest die Sache nicht so herunterspielen.“
    Erst nach einer Weile brachte sie es fertig, ihm in die Augen zu sehen.
    „Du musst furchtbare Angst gehabt haben“, sagte er leise.
    „Ich … ich konnte nicht atmen.“
    „Dann hatte deine Mutter also ziemlich viele Freunde“, stellte Alex fest.
    Na und? dachte Dani und entzog ihm ihre Hand. Wenn es um ihre Mutter ging, fühlte sie sich immer

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