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(K)ein Rockstar für eine Nacht: Wenn Fanliebe weiter geht... (German Edition)

(K)ein Rockstar für eine Nacht: Wenn Fanliebe weiter geht... (German Edition)

Titel: (K)ein Rockstar für eine Nacht: Wenn Fanliebe weiter geht... (German Edition)
Autoren: Isabella May
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Da ich aber in Helsinki, sogar in ganz Finnland als Flittchen und Groupie bekannt geworden war, hätte dieses Kleid für einen Skandal nach dem anderen gesorgt, auch ohne dass etwas vorfallen musste. Ich entschloss mich den Hosenanzug anzuziehen, welchen ich vor wenigen Tagen im Angebot bei H&M erstanden hatte, und sah darin tatsächlich ansehnlich und kein bisschen verrucht aus. Die weiße Rüschenbluse, welche ich darunter trug, knöpfte ich bis oben hin zu. Ein letztes Mal begutachtete ich mich im Spiegel und war zufrieden. Nun konnten die Menschen über das was ich getan hatte spotten und mich dafür hassen, doch meine Würde sollten sie nicht auseinandernehmen. Tja, falls etwas von meiner Würde übrig geblieben war.
    Entschlossen machte ich mich kurz vor der angesetzten Trauung, zu fuß auf den Weg zur Domkirche und wieder erntete ich geschockte und mörderische Blicke. Nur sehr wenigen schien ich egal zu sein. Wahrscheinlich hatten diese Wenigen mich einfach nur nicht erkannt, oder sie waren wie Margarete und der Taxifahrer unparteiisch und aufgeschlossen.
    Kurz vor der Domkirche blieb ich erschrocken stehen und glaubte gleich in Tränen zusammenzubrechen. Von meiner Position aus konnte ich sie sehen, Ville und Anne. Sie waren eben aus einer schneeweißen und prachtvoll geschmückten Limousine aus den 30er Jahren gestiegen. Ville hatte einen maßgeschneiderten eleganten schwarzen mit roter Seide gefütterten Frack getragen. In seiner rechten Hand hielt er einen dazu passenden Zylinder und einen Gehstock, welcher mit Gold beschlagen war. Seine Haare waren kürzer. Er sah einfach nur umwerfend aus, doch als ich Anne sah, verschlug es mir die Sprache. Sie trug ein edles Designerbrautkleid aus einem cremeweißen Traum von Tüll und Spitze. Ihr Schleier verdeckte das halbe Gesicht, doch ihre Lippen schimmerten in einem satten blutrot. Wie hätte ich je gegen sie konkurrieren können? Eigentlich wollte ich da schon die Flucht ergreifen, doch Mika hatte mich schon gesehen und mir zugewunken. Ich wollte mich nicht zwischen die vielen Gäste und erst recht nicht vor das Brautpaar drängen, weshalb ich es vorzog abzuwarten, bis alle hineingegangen waren.
    Noch bevor ein Pförtner die schwere, mit spielerischen Ornamenten verzierte Eichentür für die Außenwelt verschloss, flitzte ich mit meiner Einladung in der Hand hinein. Ich hielt dem hünenhaften Pförtner meine Einladung hin, ehe dass er auch nur auf die Idee kommen konnte, mich des Platzes zu verweisen. Was in der Kirche geschah und unmittelbar darauf, brauche ich hier nicht weiter zu erläutern.
     
    …
     
    Am Morgen nach dem Desaster, wie ich es so gerne bezeichnete, wollte ich nur noch aus dem Hotel auschecken und mit dem Taxi zum Flughafen fahren, doch das verdammte Magenknurren sagte etwas anderes. Erst jetzt realisierte ich, dass ich seit meiner Abfahrt von zu Hause nichts gegessen hatte. Vielleicht war ein ausgewogenes Frühstück das Richtige, um wieder herunterzukommen, dachte ich und bummelte erschöpft auf die hoteleigene Kantine zu. Ich war wahrlich nicht in der Stimmung, oder auch nur ansatzweise in der Lange, den Fernsehern über dem Büffet meine ungeteilte Aufmerksamkeit zu schenken. Nur eines war momentan wichtig, nämlich ein dick eingestrichenes Nugatbrötchen, eine Schale Müsli mit Joghurt und eine ganze Kanne Kaffee. Mit meinem vollgepackten Tablett setzte ich mich an den letzten Tisch, der noch frei war und begann zu essen. Gott, wie lecker das Nugatbrötchen doch schmeckte, nach dem ersten Bissen. Es war so, als hätte ich Wochen nichts gegessen und der Kaffee erst. Ich war im siebten Himmel gelandet und fühlte mich zum ersten mal seit Monaten unbekümmert. Leider wurde mich mein Hochgefühl je genommen, kaum dass mich eine Kellnerin auf einen der Fernseher hingewiesen hatte. Mir fiel das Brötchen aus der Hand und landete mit der Schokoladenseite auf den Teller. Anne saß auf der Treppe der Domkirche und heulte sich die Augen aus und von Ville war keine Spur zu sehen. „Können sie mir das bitte übersetzen?“, hielt ich die junge Frau schnell am Arm fest, ehe sie mir davon laufen konnte, worauf sie mich erst argwöhnisch ansah. Nachdem ich sie aber ein erneutes mal gebeten hatte, erweichte sie sich und übersetzte „Anne Tapaus ist verzweifelt …“ Ich befürchtete schon das Schlimmste, doch kaum übersetzte sie weiter, machte mein Herz einen gewaltigen Satz. „Nachdem Ville Lenjo vom Priester gefragt wurde, ob er Anne Tapaus zu
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