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(K)ein Rockstar für eine Nacht: Wenn Fanliebe weiter geht... (German Edition)

(K)ein Rockstar für eine Nacht: Wenn Fanliebe weiter geht... (German Edition)

Titel: (K)ein Rockstar für eine Nacht: Wenn Fanliebe weiter geht... (German Edition)
Autoren: Isabella May
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herzuziehen. Klar, ich hätte mir auch ein Taxi rufen können, doch wollte ich nicht zu große Aufmerksamkeit erregen. Naja, mit dem Koffer durch die Gegend zu watscheln war auch nicht gerade die unauffälligste Art unterwegs zu sein.
    Resigniert seufzend setzte ich meinen Plan in die Tat um und holte meinen Koffer, um auszuchecken.
    Dank meinem hervorragenden Orientierungssinn, gleich einer blinden Henne, habe ich es doch noch geschafft, nach einer geschlagenen halben Stunde diese ominöse Apotheke zu erreichen. Ich fragte mich, wie ich auf die Idee gekommen war nach links, anstatt nach rechts zu laufen. Aber nun habe auch ich mein Ziel erreicht und betrat die Apotheke. Unsicher sah ich mich um, da das Sortiment doch sehr hager war, dass ich schon daran zweifelte, hier einen Schwangerschaftstest zu erhalten. Nichtsdestotrotz schleppte ich meinen Koffer bis vor an die Theke, um mit den verschmutzen Rollen die eben erst gewischten Fließen nicht zu beschmutzen. Auf dem letzten Stück rutschte ich aus, doch konnte ich mich schnell wieder fangen, ja, der Boden war verdammt glatt und die Putzfrau hatte am Wasser nicht gespart. Der Apotheker war ein älterer bärtiger Mann, mit Hornbrille und in seinem linken Ohr glaubte ich, ein Hörgerät zu sehen. Irgendwie tat er mir leid, da er sicher schon jenseits der 70 war und noch immer arbeiten musste. Der alte Mann sah mich durch seine müden Augen, über seine Hornbrille hinweg an und sagte etwas auf Finnisch. „Ich kann leider kein Finnisch!“, versuchte ich mit Händen und Füßen auf Englisch zu erklären. Der Apotheker jedoch zog seine buschigen Augenbrauen skeptisch hoch. „Deutsche?“, fragte er mich plötzlich auf Deutsch, dass es mir die Sprache verschlug und nickte. „Dann würde ich Deutsch bevorzugen, weil mein Englisch sehr schlecht ist!“, lachte er plötzlich amüsiert und seine müden Augen glänzten glücklich. „Hierher verlaufen sich wohl kaum deutsche Touristen?“, stellte ich fest, worauf er mit den Schultern zuckte und unschuldig die Arme hob, „Erstrecht keine mit Koffer!“ „Oh!“, wurde ich leicht verlegen. „Womit kann ich dir helfen?“, lenkte er ein, worauf ich erleichtert durchatmete. „Ich bräuchte einen Schwangerschaftstest!“, war es mir noch immer unangenehm nach einem zu fragen, doch da nickte er freundlich und holte in seinem Lager eine kleine blaue Schachtel. „Hier. Das sind drei Teststreifen und sind am zuverlässigsten!“, packte er das kleine Päckchen in eine rosafarbene Plastiktüte, welcher er mir mit einem Zwinkern reichte „Zum Nulltarif! Dafür, dass du dich in meine Apotheke verlaufen hast!“ Ich war erstaunt. Mir war solch eine Geste noch nie zu Teil geworden, was meiner Dankbarkeit nichts abtat „Vielen Dank!“
    Gerne hätte ich mich mit diesem netten Herren weiter unterhalten, doch leider litt ich unter enormen Zeitdruck und verabschiedete mich mit einer kleinen Entschuldigung „Leider muss ich meinen Flieger erwischen!“ Er lachte wieder „Keine Sorge, ich vereinsame schon nicht!“
     
    Mit dem rosafarbenen Tütchen in der Einen, meinen Koffer in der anderen Hand und den ursprünglichen Inhalt meiner kaputten Handtasche, in den Jacken- und Hosentaschen verteilt, eilte ich auf eine öffentliche Toilette zu. „Dass ich mein Leben von drei kleinen Pappstreifen abhängig mache? Tz!“, packte ich die Teststreifen aus, kaum, dass ich mich in eine Kabine eingesperrt hatte. Um wirklich sicher zu sein, benutzte ich alle drei, wartete zwei Minuten, doch es tat sich nichts. „Na kommt schon!“, murmelte ich ungeduldig, wie ich nun mal war und schielte an die Decke. Resigniert blies ich Luft auf, senkte wieder meinen Blick und betrachtete die Streifen erneut. „Oh Gott!“, schloss ich meine Augen und hoffte nur zu träumen, doch ein erneuter Blick auf die kleinen teuflischen Dinger verriet mir, dass der Test positiv ausgefallen war. Drei Positive Streifen konnten doch nicht falsch liegen. Mein Herz raste bei dem Gedanken, was Ville davon halten würde, wenn er davon erfahren hätte. Gott, ich wollte es mir nicht ausmalen.
    Ich steckte in einer Zwickmühle. Einerseits wollte ich meinen Flug nicht verpassen, doch andererseits war es Villes gutes Recht zumindest zu erfahren, dass er Vater werden sollte. Nervös werdend holte ich mein Handy… Ja, in welche Tasche hatte ich es gesteckt? Nach drei Fehlschlägen fand ich es in der inneren Brusttasche meiner dünnen Übergangsjacke und suchte Villes Handynummer.
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