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Keeva McCullen 4 - Tödliche Fesseln (German Edition)

Keeva McCullen 4 - Tödliche Fesseln (German Edition)

Titel: Keeva McCullen 4 - Tödliche Fesseln (German Edition)
Autoren: Nathan R. Corwyn
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Erklärung dafür finden, warum ihre Hose so erbärmlich stank ...
    „Tja“, sagte sie mit verlegenem Gesichtsausdruck. „Leider war unter dem Baum ... nun, ein Hundehaufen.“
    Es gelang ihr tatsächlich, so peinlich berührt auszusehen, dass weder Emma noch ihr Vater weiter nachfragten.
    Emma bemühte sich stattdessen, die Tüte in ihrer Hand fest verschlossen zu halten, nickte ihr noch einmal aufmunternd lächelnd zu - und verschwand sofort in der Küche, wohl um den Übeltäter gleich in die Waschmaschine zu werfen.
    Ihr Vater wiederum gab den Versuch auf, sie zu einer zweiten Krücke zu überreden. Er beschränkte sich darauf, seine sture Tochter, die auch während des Treppensteigens jegliche Hilfe freundlich, aber bestimmt ablehnte, bis zum ersten Stock zu begleiten.
    „Brauchst du noch etwas?“, fragte er schließlich, gab ihr – als sie nur lächelnd den Kopf schüttelte – mit einem aufmunternden Gesichtsausdruck einen Kuss auf die Wange und verschwand in seinem Arbeitszimmer.
    Erleichtert humpelte Keeva die restlichen Treppen hoch ins Dachgeschoss, zu ihrem eigenen Zimmer. Oben angekommen schloss sie die Tür hinter sich und ließ sich mit einem befreiten Seufzer auf ihr Bett fallen. Halb im Liegen streifte sie den einzelnen Schuh von ihrem unverletzten Fuß – an ihrem anderen trug sie keinen, denn der befand sich unter einer dicken Schiene - und schob sich noch weiter aufs Bett.
    Dann wartete sie.
    Es dauerte nicht lange, und ein Klopfen erklang von ihrer Tür.
    „Komm rein, ich habe schon mit dir gerechnet“, rief sie fröhlich.
    Die Tür ging auf und ihr Großvater, Robert Paddock, trat ins Zimmer.
    „Also hab ich richtig geraten und es gibt etwas zu erzählen“, meinte er grinsend.
    Er setzte sich auf den alten Lehnstuhl, der an der einen Wand von Keevas Zimmer stand, und sah sie neugierig an.
    „Du bist wohl doch nicht einfach nur von einem Baum gefallen.“
    „Nein!“, sagte sie nur, sein Grinsen erwidernd.
    „Jetzt lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen“, schalt er sie liebevoll. „Rücke schon raus mit deiner Geschichte.“
    „Na gut“, sagte Keeva.
    Sie begann zu erzählen ...

    „Das gefällt mir gar nicht“, murmelte Robert Paddock, nachdem seine Enkelin ein paar Minuten später ihren Bericht beendet hatte.
    „Was? Das mit den vielen Ghulen?“, entgegnete Keeva. „Ja, das haben sie auch gesagt.“
    Ihr Großvater sah erstaunt auf.
    „Sie? Wen meinst du damit?“
    Keeva hätte sich ohrfeigen können. Sie hatte ihre Geschichte über die gestrigen Ereignisse absichtlich so verändert, dass Theobald Truax, der abtrünnige Dämon, darin keine Erwähnung fand.
    Sie hatte die ganze Nacht im Krankenhaus darüber nachgedacht, was sie tun sollte – und war zu dem Ergebnis gekommen, dass sie ihr Wissen über seine Existenz lieber noch für eine gewisse Zeit für sich behalten wollte. Zumindest so lange, bis sie sichergehen konnte, dass der alte Dämon nicht von ihrer Familie gejagt werden würde. Sie glaubte zwar, dass das sowieso nicht der Fall sein würde – aber so ganz überzeugt war sie davon noch nicht.
    Und jetzt hatte sie sich verplappert, denn Shane und sein Großvater Theobald hatten gestern die gleichen Bedenken hinsichtlich der Ghule geäußert. Auch sie fanden es verdächtig, dass sich eine solch große Anzahl dieser niederen Dämonen an einem Platz eingenistet hatte, an dem es überhaupt nicht genügend Futter für sie gab.
    „Sie?“, fragte sie daher - und schaute so verdutzt, wie ihr nur möglich war. „Ich habe ‚wir‘ gesagt. Shane und ich, wir haben uns darüber unterhalten. Nachdem er mich gerettet hat.“
    Ihr Großvater wirkte noch nicht so recht überzeugt, daher wechselte sie das Thema.
    „ Wir “ - sie betonte das Wort so übertrieben, dass ihr Großvater gespielt genervt mit den Augen rollte - „haben übrigens auch eine verdammt gute Idee gehabt!“
    Die Ablenkung funktionierte, der alte Mann horchte auf.
    „Ach ja? Welche denn?“
    „Nun“, begann sie. „Da Shane ja zu einem Viertel ein höherer Dämon ist, könnte er mir dabei behilflich sein, nach wirkungsvollen Schutzmöglichkeiten für weibliche Dämonenjäger zu forschen.“
    Robert Paddock sah zuerst etwas verwirrt aus, doch dann klärte sich seine Miene.
    „Ach, du meinst, als Schutz gegen die Gefahr, von einem höheren Dämon kontrolliert zu werden?“
    Keeva nickte eifrig.
    Seit Jahrhunderten schon war es Frauen verboten, zum Dämonenjäger ausgebildet zu werden. Und
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