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Keeva McCullen 4 - Tödliche Fesseln (German Edition)

Keeva McCullen 4 - Tödliche Fesseln (German Edition)

Titel: Keeva McCullen 4 - Tödliche Fesseln (German Edition)
Autoren: Nathan R. Corwyn
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uns das gedacht.“
    „Eine sehr gute Idee“, meinte Theobald Truax vergnügt - und Keeva atmete erleichtert aus.
    „Das wird ein interessantes Experiment“, sprach er weiter. „Seit nahezu fünfzig Jahren habe ich diese Technik nicht mehr angewendet.“ Er schmunzelte. „Für jemanden, der als Freund unter den Menschen lebt, gehört sich das nicht - finde ich.“
    Keeva lachte.
    „So habe ich das noch gar nicht gesehen“, gab sie zu. „Es wäre doch eigentlich ganz interessant zu wissen, was du alles hättest erreichen können, wenn du weniger Hemmungen diesbezüglich gehabt hättest.“
    Er drohte ihr freundlich mit dem Finger.
    „Darüber sollte man gar nicht erst nachdenken“, erklärte er. „Rücksichtslosigkeit war schon immer eine nützliche Eigenschaft, wenn man auf Erfolg aus war, das stimmt. Aber das war nie meine Intention.“
    Er beugte sich auf seinem Stuhl nach vorne.
    „So. Ich werde es gleich einmal versuchen. Aber vorher solltest du das Amulett abnehmen.“
    Keeva griff sich an den Hals und wurde rot.
    „Das hätte ich beinahe schon wieder vergessen“, sagte sie. „So ging es mir bei Shanes Versuch auch. Ich trage es immer, Tag und Nacht, und bemerke es kaum noch.“
    Während sie nach dem Schließmechanismus suchte, fragte sie: „Wie stark schützt mich das Amulett eigentlich?“
    Theobald zuckte mit den Schultern.
    „Ziemlich gut, würde ich behaupten“, antwortete er vage. „Jedoch nicht komplett. Es würde mir die Sache allerdings schon deutlich erschweren.“
    Keeva hatte den Verschluss gefunden, löste die Kette und legte sie auf den Tisch. Dann setzte sie sich aufrecht hin und sah Theobald Truax fest in die Augen.
    „In Ordnung. Ich bin jetzt soweit!“
    Theobald nickte.
    „Gut“, sagte er. „Dann lass uns beginnen.“

    *

    Der alte Dämon tastete sich langsam in Keevas Bewusstsein – und war nicht allzu überrascht, auf einen sehr starken Willen zu stoßen. Er kannte die junge Dame noch nicht allzu lange, aber das war ihm schon aufgefallen: sie war stur wie ein Ochse.
    Neugierig sondierte er ein wenig weiter.
    Erneut unterdrückte er ein Lächeln, als er auf eine weiche Stelle stieß. Hatte er also doch recht gehabt mit seinem Verdacht, dass Keeva mehr als nur freundschaftliche Gefühle für seinen Enkelsohn hegte. Doch gleichzeitig spürte er eine Unsicherheit, eine Art innerer Abwehr. Sie war noch nicht bereit dazu, diese Gefühle auch zuzulassen, wollte sie wohl noch eine Weile prüfen.
    Nun, dagegen war nichts einzuwenden, im Gegenteil. In der heutigen, eher leichtfertigen und oberflächlichen Welt empfand Theobald Truax es als erfreulich wohltuend, wenn jemand nicht sofort jeglichem Verlangen nachgab, sondern wartete, bis er sich dessen auch ganz sicher war. Und es passte auch zu Keevas ernsthaftem Charakter.
    Der alte Mann glaubte zu wissen, dass sein Enkel die Gefühle des jungen Mädchens erwiderte. Aber trotzdem war es für ihn undenkbar, sich in die Angelegenheiten der beiden einzumischen, indem er Shane zum Beispiel einen Tipp gab. Das sollten die jungen Leute schön unter sich ausmachen, er würde sich da vollkommen heraushalten. Keevas kleines Geheimnis war bei ihm daher gut aufgehoben.
    Er zog sich aus den privaten Bereichen ihres Gehirns zurück und konzentrierte sich stattdessen auf die Übernahme ihres Willens.
    Erneut nahm er ihre Hartnäckigkeit und Unnachgiebigkeit wahr. Jetzt konnte er sich ein Lächeln nicht mehr verkneifen, denn die Gegenwehr dieses eigentlich noch so jungen Geistes war beeindruckend. So leicht würde dieses Mädchen sich von niemandem kontrollieren lassen!
    Theobald sah ihr in die Augen und erkannte darin einen Anflug von Spott. Na warte, Mädel, dachte er. Du bist zwar ein harter Gegner – aber glaube ja nicht, dass ich dich nicht besiegen könnte.
    Er tat es, indem er sie hereinlegte.
    Er hätte sie sicher auch in einem direkten geistigen Zweikampf besiegt – aber wenn sie schon von ihm auf solche Attacken vorbereitet werden wollte - nun, dann sollte sie am besten auch gleich von Anfang an lernen, dass Dämonen selten den offensichtlichen oder gar ehrlichen Weg wählten, sondern meist tückisch aus dem Hinterhalt agierten.
    Also plänkelte er genau so lange an der Oberfläche ihres Bewusstseins herum, bis er merkte, dass ihre Aufmerksamkeit nachließ ... dann schlug er zu - und umschloss ihren Geist mit eisenhartem Griff!

    *

    Zuerst spürte Keeva überhaupt nichts. Ein leichtes Schwindelgefühl vielleicht – aber das
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