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Keeva McCullen 3 - Invasion der Ghule (German Edition)

Keeva McCullen 3 - Invasion der Ghule (German Edition)

Titel: Keeva McCullen 3 - Invasion der Ghule (German Edition)
Autoren: Nathan R. Corwyn
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fröhliche Gesicht eines seiner Stammkunden, der gerade auf ein Silberarmband deutete.
    „Ah, hallo Fred“, begrüßte Shane ihn. „Klar, warte einen Moment.“
    Er kniete sich nieder und wühlte in der großen Holzkiste unter seinem Verkaufstisch. Nach ein paar Sekunden hatte er gefunden, was er suchte, kam wieder nach oben und hielt Fred eine Auswahl anderer Armbänder hin.
    „Hier“, meinte er. „Da dürfte etwas für dich dabei sein.“
    „Oh, Mann, ja. Super!“, sagte dieser und probierte begeistert eines nach dem anderen.
    Shane sah ihm amüsiert zu. Fred war bereits jetzt an allen sichtbaren – und wahrscheinlich auch an vielen unsichtbaren - Stellen gepierct und trug unzählige Armbänder, Ketten und Ringe. Erstaunlich, dass da überhaupt noch etwas Platz haben sollte. Doch nach kurzer Zeit hatte der junge Mann sich für ein besonders auffälliges Armband mit spitzen, stachelartigen Verzierungen entschieden.
    „Hier, das will ich!“, sagte er.
    Shane nahm es lachend entgegen, wickelte es sorgfältig in weiches Papier, packte es dann in einen passenden Karton und reichte diesen schließlich Fred, der ihm bereits das Geld entgegenhielt.
    „Behalte das Wechselgeld, Alter!“, sagte dieser und zog weiter, glücklich über seine neueste Errungenschaft.
    Shane grinste noch immer, während er seinem Stammkunden hinterher sah. Jemand, der fremd hier war, würde wahrscheinlich einen großen Bogen um Fred machen, wenn er ihm in einer zwielichtigen Gegend begegnen würde - so wild und bedrohlich wirkte der junge Mann mit seinem Schmuck, seinen stoppelkurz rasierten Haaren, den dunklen Klamotten und den Tätowierungen. Dabei arbeitete er schon seit vielen Jahren in einem nahegelegenen Altenheim als Pfleger und war eine der freundlichsten Persönlichkeiten, denen Shane je begegnet war.
    Er grübelte noch immer über die Diskrepanz zwischen Aussehen und Wesen mancher Menschen, als er ein anderes, vertrautes Gesicht in der Menge entdeckte.
    Er fluchte innerlich und wägte für einen Moment die Chancen einer Flucht ab, wusste aber, dass es keinen Sinn haben würde. Also ergab er sich seinem Schicksal und sah ihr resigniert entgegen.
    Das dort war eine wirklich gefährliche Person, auch wenn ihr ungeschminktes, schmales Gesicht unter dem schulterlangen, schwarzen Haar blass und ziemlich harmlos wirkte. Er hatte Keeva McCullen jedoch bereits in Aktion erlebt und wusste, dass sie tödliche Reflexe und einen unbeugsamen Willen besaß.
    „Hallo Keeva“, sagte er mit schiefem Grinsen, als sie vor seinem Stand stehenblieb. „Hab mir schon gedacht, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis du hier auftauchst.“
    Er sah ihr an, dass sie eigentlich böse auf ihn war – kein Wunder, nachdem er sie so lange hingehalten hatte -, doch nach ein paar Sekunden schien sie sich zu entspannen und erwiderte sein Grinsen.
    „Tja, mich wird man so schnell nicht wieder los“, meinte sie freundlicher, als er erwartet hätte. Doch dann drehte sie sich um, weil sie offensichtlich nach jemandem suchte – und Shane erschrak fürchterlich, als er erkannte, um wen es sich dabei handelte: sie war in Begleitung ihres Großvaters, Robert Paddock, hierher gekommen.
    Na toll, dachte Shane. Jetzt war er geliefert!
    Wenn er nicht mindestens fünf, besser zehn Meter Abstand von dem alten Herrn halten würde, dann würde dieser – dank des Dämonenjägerrituals – Shanes dämonischen Erbteil ziemlich sicher wahrnehmen können. Da würde ihm auch das zweite Schutzamulett, das er trug, nicht viel helfen.
    Er spürte, wie die Panik in ihm hoch kroch. Es würde verdammt schwierig werden, hier auf dem Flohmarkt den nötigen Abstand beizubehalten, und sich dabei nicht noch auffälliger zu benehmen, als er es sowieso schon die ganze Zeit tat...

    *

    „Irgendwas stimmt nicht mit dem Kerl“, meinte Robert Paddock eine halbe Stunde später zu seiner Enkelin.
    Sie hatten sich gerade von jenem Kerl verabschiedet und waren auf dem Weg nachhause.
    Keeva, die in Gedanken bei dem für morgen vereinbarten Treffen – samt Übergabe der Armbrust – weilte, hörte nicht so genau hin.
    „Dass er ein komischer Typ ist, wissen wir doch schon“, murmelte sie.
    Shane hatte extrem nervös gewirkt, als sie und Großvater bis gerade eben mit ihm geplaudert hatten. Er war dauernd unruhig um den Stand herumgelaufen und hatte ununterbrochen irgendwelches belangloses Zeug geplappert. Als sie sich schließlich zum Gehen abgewandt hatten, war seine Erleichterung
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