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Keeva McCullen 3 - Invasion der Ghule (German Edition)

Keeva McCullen 3 - Invasion der Ghule (German Edition)

Titel: Keeva McCullen 3 - Invasion der Ghule (German Edition)
Autoren: Nathan R. Corwyn
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eine trockene Füllung aus Heu biss – oder ob warmes, wohlschmeckendes Blut aus dem Körper der Beute floss.
    Abgesehen davon war es auch deutlich herausfordernder, sich mit der Geschicklichkeit einer lebenden Maus zu messen. Die Mäusepuppe an der Schnur konnte nicht entkommen. Bei einer echten Maus hingegen bestand diese Möglichkeit schon – auch wenn Gypsy bisher noch immer nach einem ausgiebigen Spiel dem erschöpften Opfer triumphierend den Kopf abgebissen hatte.
    Die Katze bog um eine letzte Ecke und sah vor sich endlich die Steinmauer, hinter der sich ihr Jagdgebiet befand. Sie wusste, ein paar Meter weiter links befand sich ein Durchschlupf, dort hatten sich die Wurzeln eines alten Baumes Platz verschafft, indem sie einige Steine beiseite gedrückt hatten. Das Loch war gerade groß genug für die Katze und schnell huschte sie hindurch.
    Jenseits der Mauern hielt das Tier sich im Dunkeln des Gebüschs versteckt. Sie suchte sich einen guten Platz, duckte sich weit auf den Boden, verschmolz mit ihrer Umgebung – und lauerte.
    Bisher hatte sie noch nie lange warten müssen, ehe die ersten Mäuse in Erscheinung getreten waren, heute jedoch war anscheinend kein guter Tag für die Jagd. Auch nach ausgiebigem, regungslosem Verharren gab es keine Spur von einer möglichen Beute.
    Zunehmend gelangweilt beschnupperte die Katze einen Grasbüschel vor sich. Ihre Aufmerksamkeit ließ nach – und so entfuhr ihr ein erschrockenes Fauchen, als neben ihr vollkommen unerwartet ein großer Schatten auf dem Boden landete.
    Voller Entsetzen drückte das Tier sich noch tiefer in das Gras. Gypsy wusste für ein paar Sekunden nicht, ob sie nun fliehen oder kämpfen sollte – bisher war immer sie die Jägerin gewesen, niemals die Gejagte. Doch noch ehe sie sich entscheiden konnte, erschienen weitere dieser Kreaturen rings um sie herum aus dem Dunkeln, schlichen geduckt und mit hungrigen Augen auf sie zu.
    Die Katze konnte einfach nicht begreifen, was hier vorging. Diese seltsamen Wesen waren so hoch wie große Hunde, bewegten sich aber so geschmeidig wie Katzen. Mit ihrem struppigen Fell und dem trotz der hundeähnlichen Schnauze beinahe menschlich wirkenden Antlitz glichen sie keinem Geschöpf, das die kleine Katze in ihrem kurzen Leben jemals zu Gesicht bekommen hatte.
    Vor Angst fast gelähmt entging ihr, wie eines der Wesen mit seiner Klaue ausholte - und kurz darauf wurde sie von einem schwungvollen Hieb in die Höhe geschleudert. Während sie so unvermittelt durch die Luft flog, wurde der Katze in einem letzten, verwirrenden Gedanken plötzlich bewusst, wie sich ihre Opfer immer gefühlt haben mussten.
    Doch noch ehe sie diese ungeheuerliche Erkenntnis weiter verfolgen konnte, fing ein zweites dieser grauenvollen Wesen sie noch im Flug auf, umschloss ihren schmächtigen Körper mit seiner riesigen Pranke - und biss ihr mit nur einem einzigen kraftvollen Zuschnappen der Kiefer den Kopf ab...

    *

    „Battersea Dogs and Cats Home, was kann ich für Sie tun?“, meldete sich die Studentin, die heute für den Telefondienst zuständig war.
    Die junge Frau hörte eine Weile zu, zog eines der Formulare, die auf dem Rand des Schreibtisches lagen, zu sich und nahm einen Stift zur Hand.
    „Beruhigen Sie sich doch erst einmal. Bestimmt kommt die kleine Streunerin im Laufe des Tages wieder von ganz alleine zurück“, sagte sie in beschwichtigendem Tonfall. „Aber falls die Polizei sie aufgreift, so landet sie bei uns, das ist richtig.“
    Sie begann zu schreiben, stellte fest, dass der Kugelschreiber nicht funktionierte und nahm sich einen anderen. Nachdem sie diesen erfolgreich getestet hatte, konzentrierte sie sich wieder auf das Telefonat.
    „Jetzt geben Sie mir bitte einmal eine genaue Beschreibung der Katze durch“, bat sie und lauschte eine Weile.
    „Braun geflecktes Fell, weibliches Tier, vier Jahre alt, hört auf den Namen Gypsy“, murmelte sie und fragte: „Ist sie tätowiert?“
    Sie machte einen kurzen Strich auf dem Formular, nachdem sie die Antwort vernommen hatte.
    „Das sollten Sie vielleicht einmal in Betracht ziehen, wenn die Katze häufiger auf Streifzug geht. Es erleichtert die Identifikation des Tieres. Jetzt brauche ich nur noch Ihre Adresse und Telefonnummer“, sagte sie dann. „Wir werden uns sofort bei Ihnen melden, falls wir eine Katze hereinbekommen, auf die Ihre Beschreibung passt.“
    Sie notierte die letzten Informationen, redete noch eine kleine Weile mit der Anruferin und legte dann
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