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Keeva McCullen 3 - Invasion der Ghule (German Edition)

Keeva McCullen 3 - Invasion der Ghule (German Edition)

Titel: Keeva McCullen 3 - Invasion der Ghule (German Edition)
Autoren: Nathan R. Corwyn
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meinte er stockend. „Ich möchte, dass du das weißt. Ich wollte dich nicht in Gefahr bringen, aber ich übernehme natürlich die volle Verantwortung für alles, was geschehen ist. Und es tut mir schrecklich leid.“
    Keeva sah ihn ungläubig an.
    „Es tut dir leid?“, rief sie schließlich. „Bist du denn vollkommen verrückt geworden?“
    Der junge Mann sah verunsichert zu Boden. Es war vollkommen klar gewesen, dass sie ihm Vorwürfe machen würde – schließlich hatte Keeva sich ernsthaft verletzt und wäre beinahe sogar getötet worden -, und jetzt rechnete er damit, dass gleich ein ungeheuer heftiges Donnerwetter auf ihn niederprasseln würde.
    Vorsorglich zog er schon einmal die Schultern hoch. Wahrscheinlich wollte sie sowieso nie wieder etwas mit ihm zu tun haben. Er musste das Kommende also nur überleben – und dann konnte er wieder in sein altes, einsames, aber wenigstens halbwegs friedliches Leben zurückkehren.
    Keeva blies geräuschvoll die Luft aus.
    „He, sieh mich gefälligst an!“, herrschte sie.
    Shane sah nach oben – und erblickte ein fröhliches, breit grinsendes Gesicht.
    „Ich habe noch nie soviel Spaß gehabt wie in dieser Nacht!“, sagte sie voller Überzeugung. Sie griff spontan nach seiner Hand und drückte sie fest.
    „Wenn du jetzt glaubst, dass ich dir Vorwürfe machen würde, dann hast du dich ganz kräftig getäuscht“, sprach sie weiter, und obwohl ihre Augen leuchteten, war der Ernst in ihrer Stimme nicht zu überhören. „Sicher, ich habe mich verletzt – und es tut auch weh, wenn auch nicht gerade jetzt, dank der Schmerzmittel. Aber ich war mir des Risikos bewusst.“
    Sie schien zu überlegen, wie sie es ausdrücken sollte.
    „Schau“, sprach sie schließlich weiter, während sie nach wie vor seine Hand hielt. „Ich bin es leid, immer beschützt zu werden.“
    Er wollte etwas sagen, aber sie schüttelte energisch den Kopf.
    „Nein, bitte, sag nichts. Ich weiß, dass du es nicht böse meinst. Das tut nie jemand. Ich meine, am Beschützen und Behüten ist ja im Grunde nichts auszusetzen – von der Seite der Beschützer und Behüter aus gesehen.“
    Sie holte tief Luft.
    „Ich fühle mich dabei aber nicht sicher und geborgen – sondern erstickt, nicht ernst genommen, klein und – nun – ohne eigene Stimme. Ich möchte damit nicht zum Ausdruck bringen, dass ich mich unbedingt in Gefahr bringen will. Soviel Verstand sollte man mir schon zutrauen.
    Aber ich will meine Entscheidungen selbst treffen dürfen. Und es war meine Entscheidung, mit dir auf den Friedhof zu gehen, es war meine Entscheidung, den Wettlauf um dieses Wäldchen herum zu starten. Keiner von uns beiden konnte ahnen, was dort für eine Gefahr auf uns lauerte. Ich nicht – und du genauso wenig. Du hast mich doch nicht absichtlich in so eine Falle laufen lassen, das war alles nur ein unglücklicher Zufall.
    Also hör bitte auf, für meine Entscheidungen die Verantwortung übernehmen zu wollen. Das hat mein Vater auch all die Jahre gemacht. Ich meine, früher war das noch in Ordnung, da war ich schließlich erst ein Kind. Und bei Kindern gehört sich das so.
    Aber jetzt bin ich keines mehr. Wenn du so tust, als wäre ich nicht in der Lage, auf mich selbst aufzupassen, dann entmündigst du mich, machst mich wieder zu einem kleinen Mädchen. Ich bin erwachsen, ich bin ausgezeichnet für die Situation, in die wir uns begeben haben, ausgebildet worden – und ich möchte meine eigenen Fehler machen dürfen. Und die lasse ich mir hinterher auch nicht wieder wegnehmen. So gut du es auch damit meinst, aber das wäre nicht richtig.“
    Sie holte tief Luft und redet weiter:
    „Ich war so froh, als ich dich kennengelernt habe. Endlich jemand, der mit mir auf einer Augenhöhe ist, dachte ich mir. Endlich jemand, der meine Interessen teilt, mit dem ich mich über Dämonen und Höllenwesen und Tränke und Amulette unterhalten kann. Und jemand, der mich als gleichwertig betrachtet.
    Für meinen Großvater bin ich die Enkeltochter und die Schülerin. Für meinen Vater bin ich die Tochter, das schutzbedürftige Wesen, und daher kann ich ihm gegenüber nicht einmal ehrlich zugeben, dass ich mittlerweile eine Dämonenjägerin bin.
    Aber bei dir ist das doch alles anders. Habe ich jedenfalls gehofft. Also fange jetzt bloß nicht an, auch noch meinen großen Beschützer spielen zu wollen!“
    Endlich schwieg sie, völlig außer Atem. Dann sah sie gespannt in sein Gesicht, wartete auf eine Erwiderung.
    Er begegnete
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