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Kay Scarpetta 16: Scarpetta

Titel: Kay Scarpetta 16: Scarpetta
Autoren: Patricia Cornwell
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nach New York war, hatten sie die Gelegenheit genutzt, hin und wieder als Gastdozenten am lohn Jay College of Criminal Justice zu lehren, eine Aufgabe, die auch die kostenlose Beratung der New Yorker Polizei, des dortigen Gerichtsmedizinischen Instituts und der forensischen Psychiatrie des Bellevue Hospital einschloss.
      » ... Ich weiß, dass Sie sich nicht für solche Sachen interessieren, und vielleicht ist es ja auch nicht so wichtig, aber ich sage es Ihnen trotzdem, auch auf die Gefahr hin, dass Sie dann sauer auf mich sind.« Bryces Stimme riss Scarpetta aus ihren Grübeleien.
    »Wofür soll ich mich nicht interessieren?«, fragte sie. »Ach, schon gut. Ich führe gern Selbstgespräche.« »Tut mir leid. Könnten Sie noch mal zurückspulen?«
      »Ich habe nach der Dienstbesprechung den Mund gehalten, weil ich Sie in dem Durcheinander heute Morgen nicht ablenken wollte. Ich dachte, ich warte, bis wir fertig sind, und rede dann unter vier Augen in aller Ruhe mit Ihnen. Vermutlich hat es ohnehin noch keiner gelesen. Als ob lack heute nicht schon schlecht genug drauf gewesen wäre. Natürlich ist er immer schlecht drauf, wahrscheinlich auch der Grund, warum er an Ekzemen und Schuppenflechte leidet. Haben Sie übrigens die verkrustete Stelle hinter seinem Ohr gesehen? Weihnachten im Familienkreis. Wirkt Wunder für die Nerven.«
    »Wie viel Kaffee haben Sie heute getrunken?«
      »Warum bin immer ich der Sündenbock? Der Überbringer der schlechten Nachricht wird hingerichtet. Sie blenden mich aus, bis das, was ich Ihnen mitteilen möchte, die kritische Masse überschreitet. Und dann, kawumm, bin ich der Bösewicht mit der Hiobsbotschaft. Geben Sie mir bitte Bescheid, falls Sie länger als eine Nacht in New York bleiben, damit ich den Dienstplan ändern kann. Soll ich ein paar Termine mit dem Trainer verabreden, den Sie so mögen? Wie heißt er noch mal?«
    Bryce legte nachdenklich den Finger an die Lippen.
      »Kit«, beantwortete er seine eigene Frage. »Wenn Sie mich eines Tages als Ihren Diener Freitag nach New York beordern, kann er sich auch einmal mit meinen Fettpölsterchen beschäftigen. «
    Er kniff sich in die Taille.
      »Allerdings habe ich gehört, dass nur noch Fettabsaugen hilft, wenn man die dreißig erst mal überschritten hat«, fügte er hinzu. »Zeit für das Wahrheitsserum?«
      Er warf ihr einen Seitenblick zu. Seine Hände fuchtelten in der Luft herum, als wären sie eigenständige Lebewesen.
      »Ich habe mich im Internet über ihn schlau gemacht«, gab er zu. »Und es wundert mich, dass Benton ihn überhaupt in Ihre Nähe lässt. Er erinnert mich an diesen Typen in Queer as Folk. Den Football-Star. Fuhr einen Hummer und gebärdete sich als Schwulenhasser, bis er sich mit Emmett zusammengetan hat, von dem alle sagen, dass er genauso aussieht wie ich. Vielleicht war es auch umgekehrt, denn schließlich ist er ja der Promi Aber Sie schauen sich die Sendung wahrscheinlich sowieso nicht an.«
      »Weswegen sollte ich den Überbringer der Botschaft denn hinrichten?«, fragte Scarpetta. »Außerdem wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie wenigstens eine Hand am Steuer hätten. Immerhin fahren wir durch einen Schneesturm. Wie viele Becher haben Sie sich heute Morgen bei Starbucks geholt? Ich habe zwei große auf Ihrem Schreibtisch gesehen. Erinnern Sie sich an unser Gespräch über Koffein? Es ist eine suchterzeugende Droge.«
      »Es geht in dem ganzen verdammten Artikel nur um Sie«, beklagte sich Bryce weiter. »Und das ist wirklich sonderbar. Normalerweise werden in der Kolumne nämlich mehrere Promis auf einmal ab gewatscht. Dieser Schmierfink, wer immer er auch sein mag, schleicht undercover durch die Stadt und versucht so viele Berühmtheiten abzuschießen, wie er erwischen kann. Letzte Woche war es Bürgermeister Bloomberg und, äh, wie heißt sie noch mal? Das Model, das immer wieder verhaftet wird, weil es seine Mitmenschen mit Gegenständen bewirft. Tja, diesmal ist sie selbst rausgeflogen, und zwar aus dem Elaine's, weil sie Charlie Rose gegenüber eine unanständige Bemerkung gemacht hat. Nein, Moment mal, war das vielleicht Barbara Walters?«
      Der Schnee erinnerte an einen weißen Mückenschwarm, der gegen die Windschutzscheibe prasselte. Die sich hypnotisierend hin und her bewegenden Scheibenwischer waren machtlos dagegen. Es herrschte zwar zähfließender Verkehr, aber sie kamen voran. Nur noch wenige Minuten bis zum Flughafen.
      »Bryce?«, sagte Scarpetta in dem
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