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Kau Dich gesund

Kau Dich gesund

Titel: Kau Dich gesund
Autoren: Juergen Schilling
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beeinflussen. Kommen sie aber (durch mangelndes Kauen) in ein von schmutzigen Schlacken verstopftes und durch Überarbeitung geschwächtes System, so können diese sonst harmlosen Kreaturen die Ursache schlimmster Zerstörung werden.
    Die Bazillen sind entweder unsere Freunde oder Feinde. Wir haben die Wahl!
    Geben wir dem Speichel die Chance, seine großen Talente unter Beweis zu stellen! Kein Schmutz gelangt dann mehr in unseren Körper. Dies ist unter anderem auch eine große Beruhigung, wenn man an die Skandale verseuchter Lebensmittel denkt, die immer aufs neue enthüllt werden. Wichtigster (Schutz-)Faktor: Wir durchbrechen unser altes, falsches Schluck-Muster. Und binnen weniger Tage ist ein neuer Schluckreflex/Schluckrhythmus antrainiert.
    Das Ziel muß heißen: Unser Bissen landet erst dann im Magen, nachdem er richtig zerkleinert, eingespeichelt und durchgeschmeckt ist. So ist es von der Natur vorgesehen, daher schmeckt der Bissen zuletzt auch am besten.
    Dies hat bisher kaum jemand erfahren, weil sein Leckerbissen bis dahin ja schon längst verschluckt ist.
    So kurios die Tips in diesem Buch auch klingen mögen, sie dienen dazu, die neue Eßweise ins Unterbewußtsein einzugravieren (zu konditionieren), so daß wir in Zukunft unbewußt richtig essen (richtig schlucken!).
    Es sind meine persönlichsten Erfahrungen:
    Speisen nicht zu sehr zerkleinern, also auch kein Gemüse raspeln (es ist völlig verkehrt, daß es dann leichter zu verdauen ist)!
    Abb. 7: Die Körperhaltung bei Tisch ist extrem wichtig, hier das Negativbeispiel: der forcierte Schluckakt und verkrampftes Sitzen.
    Iß nicht, wenn Du in Eile bist oder unter Zeitdruck stehst. Schon mal gar nicht im Anfängerstadium. Später, wenn all Deine Schutzreflexewieder intakt sind und Dein Regulativ Appetit wieder die richtigen Signale aussendet, wirst Du bei Streß nicht mehr essen wollen, nicht mehr essen können, weil es Dir unter diesen Begleitumständen keinen Spaß mehr macht, zu essen. Du wirst dann auch nicht mehr während des Essens sprechen wollen. Nur das Kauen und Schmecken fasziniert Dich.
    Abb. 8: Richtig! Wenn sich der Bissen im Mund befindet, sollte man sich sogar vom Tisch leicht abwenden. Vor allem der Übende zu Anfang, weil er sonst nachstopft, bevor der Mund leer ist. Später, als versierter Schmauer, geht’s auch ohne Abwenden!
    Wende Dich beim Kauen von Deinem Teller etwas ab, auch wenn es nur 45 Grad sind. Ein überladener Essenstisch (ein überreizter Sehsinn) verlockt zum Mehr-Essen, zum Reinstopfen, schneller Schlucken und Nachschieben. Der aktuelle Bissen im Mund soll Dir aber uneingeschränkt das Gefühl geben, daß er alles für Dich bedeutet.
    Und der Bissen wird mehr, wenn Du ihm diese Beachtung und Würdigung schenkst. Richtig kauen ist (in der Tat!) eine wundersame Brotvermehrung.
    Ich habe mit meinem Bissen im Mund schon das Zimmer gewechselt, um mit ihm ganz allein zu sein. Bei Sonnenschein bevorzuge ich mit meiner »Kostbarkeit« im Mund den Balkon aufzusuchen und dort meinen (Lecker-)Bissen bis zur letzten Neige auszuschmecken. Ich kann mir nichts Genußvolleres vorstellen. Nahrung und Sonnenschein beglücken mich synchron. Mein Körper schüttet gleich doppelt Glückshormone aus: strahlendes Licht, das positiven Einfluß auf meinen Gehirnstoffwechsel ausübt, und die Dynamik (Bewegung) des Kauens, was weitere Endorphine (Lustmacher) freisetzt.
    So erreicht man ein »Runner’s High« schon beim Kau-Jogging. Bequemer geht’s nicht mehr. Die Folge davon (Laborärzte bestätigen mir diese Entdeckung): Der richtig gekaute und ausgeschmeckte Bissen nimmt – ähnlich wie das Sonnenlicht – positiven Einfluß auf unseren Gehirnstoffwechsel: Serotonin wird freigesetzt. Die Stimmung steigt. Wir bekommen übers kräftige Kauen eine neue positive Kraft geschenkt.
    Serotonin: Die heißbegehrte Droge fürs Glücklichsein – spürbar übers Kauen von einfachem trockenen Brot.
    Die meisten Menschen beschaffen sich die Glücksdroge Serotonin über den exzessiven Konsum von Alkohol, Kaffee, Zigaretten oder Süßigkeiten. Doch es geht auch einfacher: Durch die Glücksdroge Kauen.
    Die Erklärung:
    Übers intensive Kauen (z.B. bei Brot) wird unter Einwirkung des Speichels (der immer intensiver werdende Geschmack ist der Beweis dafür) die Stärke des Kohlenhydrats schon im Mund in verwertbare Zuckerbausteine abgebaut. Der Zucker (in diesem Falle ein gesunder, natürlicher Zucker) gelangt jetzt nicht erst über den Darm-Magentrakt
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