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Kater Konstantin - drei Bücher in einem Band

Kater Konstantin - drei Bücher in einem Band

Titel: Kater Konstantin - drei Bücher in einem Band
Autoren: Walter Wippersberg
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keinen Familiennamen. – Weiter! Geboren, wann und wo?”
    „Vorgestern, oben auf dem Schlossberg. Aber ich wurde eigentlich nicht geboren, sondern erfunden. Herr Fliederbusch hat sich mich ausgedacht.”
    Jetzt riss dem Polizisten aber die Geduld. Wenn er keine ordentlichen Antworten bekam, dann sollte man ihn kennen lernen!
    „Na warte!”, schimpfte er. „Dich bekomme ich auch noch klein.”
    Der Kater freute sich. „Ausgezeichnet. Das wäre mir sehr angenehm. Für eine Katze bin ich ohnehin lächerlich groß geraten.”
    Der Polizist Müller kochte vor Wut.
    „Mund halten!”, schrie er, weil ihm sonst nichts mehr einfiel.
    Sofort griff Konstantin mit beiden Pfoten nach seinem Mund.
    Aber dann ließ er die Pfoten wieder sinken und fragte: „Warum soll ich meinen Mund halten? Er fällt ja nicht herunter. Er ist doch angewachsen.”
    Der Polizist wurde abwechselnd blass und rot.
    „Ein Wort noch”, zischte er drohend, „und ich mache dich zur Schnecke!”

    Der Kater Konstantin wollte den Flaschengrünen nicht weiter reizen, aber jetzt musste er einfach lachen: „Da übertreiben Sie aber, Herr Müller. Ich wette ein Dutzend Mäuse gegen ihre schöne Kappe, dass Sie aus einer Katze keine Schnecke machen können.”
    „Verschwinde!” Der Polizist war kreidebleich geworden. „Verschwinde! Verschwinde!”
    Er war mit seinen Nerven am Ende.
    „Wie Sie wünschen, Herr Müller”, sagte der Kater Konstantin artig und schwang sich in den Fahrradsattel. „Aber eines muss ich ihnen noch sagen: Sehr höflich sind Sie nicht!”
    Dann trat er in die Pedale und radelte zu Uschi und Philipp zurück.
    „Und lass dich nicht noch einmal erwischen!”, schrie der Polizist ihm nach. „Sonst kannst du was erleben!”
    Da kam ein Herr des Weges. Den Kater konnte er nicht mehr sehen, der war mit den Kindern schon in der Toreinfahrt verschwunden. Aber der Mann sah den Polizisten auf der Straße stehen und er hörte ihn schimpfen.
    „Mit wem sprechen Sie denn?”, fragte der Herr.
    „Ach”, meinte der Polizist, „immer Ärger mit diesen Radfahrern. Kommt einer daher und fährt mir direkt zwischen die Beine.”
    „Wer denn?”, fragte der Herr, „ein Kind?”
    „Aber nein”, sagte der Polizist, „ein Kater.”
    „Ein Kater?” Der Herr traute seinen Ohren nicht. Dann aber lachte er. „Was haben Sie denn mit dem Kater gemacht?”
    „Ich habe mir seinen Namen notiert.” Der Polizist hielt dem Herrn sein Notizbuch hin. „Da! Er heißt Konstantin.”
    Der Herr hielt das für einen Scherz. Darum fragte er schmunzelnd: „Und Sie haben diesen Rad fahrenden Kater ganz so wie einen Menschen behandelt, was?”
    „Wie einen Verkehrsteilnehmer”, verbesserte der Polizist. „Wer auf einem Rad fährt, ist ein Radfahrer – also ein Verkehrsteilnehmer. Und wir dürfen keinen Unterschied machen. Wir behandeln einen Verkehrsteilnehmer wie den anderen. ‚Ohne Ansehung der Person' heißt das.”
    Jetzt wurde der fremde Herr aber doch misstrauisch. Meinte der Polizist das im Ernst?
    „Sie haben den Kater also nach seinem Namen gefragt, und er hat geantwortet: Konstantin.”
    „Genauso war es”, bestätigte der Polizist. Er freute sich, dass der Herr ihn endlich verstand, und sagte lachend: „Glücklicherweise konnte das Vieh sprechen. Sonst wäre es ja ziemlich schwierig gewesen, den Namen festzustellen.”
    Da wurde der Herr aber zornig: „Mir scheint, Sie sind schon am hellen Vormittag betrunken! Und so etwas will ein Polizist sein!”
    Schimpfend ging der Herr davon.

Konstantin und seine großen Verwandten

    Uschi und Philipp zeigten ihre Eintrittskarten her. Ein Mann in einer roten, gold verschnürten Uniform riss die Abschnitte weg. Er schaute misstrauisch auf die große Reisetasche, die Uschi und Philipp gemeinsam trugen.
    „Was habt ihr da drin?”
    „Ach, nichts Besonderes”, sagte Philipp schnell. „Nur unsere Regenmäntel. Es könnte ja wieder ein Gewitter kommen, nicht? Und ein paar Brote sind drin. Falls wir Hunger kriegen.”
    „Aha”, sagte der Mann in der roten Uniform. Dann durften Uschi und Philipp das Zirkuszelt betreten.
    Philipp hatte natürlich geschwindelt. In der Tasche waren keine Regenmäntel und auch keine Brote. In der Tasche saß der Kater Konstantin.
    Er war sehr schlecht gelaunt. Nun saß er schon fast seit einer halben Stunde in der Tasche. Er sah nichts, hörte nicht viel und riechen konnte er nur das Leder der Tasche.
    Endlich befreiten Uschi und Philipp den Kater aus seinem
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