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Kater Konstantin - drei Bücher in einem Band

Kater Konstantin - drei Bücher in einem Band

Titel: Kater Konstantin - drei Bücher in einem Band
Autoren: Walter Wippersberg
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saß in der Falle. Ein paar Minuten noch, dann würde man ihn auch in einen Käfig sperren.
    Den Männern, die auf ihn zukamen, wäre Konstantin schon entkommen. Aber was half das?
    Alle Ausgänge waren besetzt. Irgendwann würden sie ihn ja doch fangen …
    Da sprang aber drinnen im Käfig einer der Löwen den Schwarzglänzenden an – und warf ihn nieder. Er setzte sich auf die Brust des Mannes und brüllte Konstantin etwas zu.
    Da rief der Kater: „Ich soll euch von meinem Freund, dem Löwen Sultan, bestellen: Er frisst diesen schwarzen Kerl mit Haut und Haaren auf, wenn ihr mir nicht sofort den Weg freigebt.«
    Da war es auf einmal mäuschenstill.
    Konstantin lachte: „Na, warum nicht gleich?
    Auf Wiedersehen, Herrschaften!”
    Er sprang vom Gitter. Auf allen Vieren trippelte er auf den Ausgang zu. Niemand wagte es, ihn zu fangen. Und dann war er auch schon draußen.
    „Zehntausend Euro für den, derrr mirrr Katze brrringt zurrrrück!”, schrie der Zirkusdirektor.
    Gleich darauf brach im Zirkuszelt ein Wirbel los. Da fiel es niemandem auf, dass auch zwei Kinder mit einer Tasche das Zelt verließen.
    Uschi, Philipp und Konstantin beeilten sich nach Hause zu kommen. Sie mussten ja fürchten, dass der Zirkusdirektor sie verfolgen ließ.
    Sie versteckten sich in dem Holzverschlag auf dem Hof. Dort konnte Konstantin den Kindern erzählen, was er mit den Löwen besprochen hatte:
    „Ich habe ihnen klar gemacht, dass es eine richtige Schande ist, was sie tun. Eine Schande für unsere ganze Katzenfamilie. Gerade die größten Katzen benehmen sich am dümmsten! – Versteht ihr: Ein Löwe, der in der Steppe eine Gazelle oder einen Wasserbüffel jagt, das ist ein Löwe. Aber ein Löwe, der Männchen macht, das ist eine Schande, das ist ganz und gar lächerlich!”
    „Aber warum denn?”, meinten die Kinder. „Uns gefällt das. Und den anderen Leuten auch.”
    „So?”, fauchte der Kater. „Und wie würde es euch gefallen, wenn man euch in einen Käfig sperrte und ihr müsstet Männchen machen? Und rundherum säßen Löwen und sähen zu!”
    Uschi und Philipp nickten. Jetzt verstanden sie den Kater.
    „Aber was sollen die Löwen denn tun?”, fragte Uschi dann.
    „Nichts! Gar nichts sollen sie tun. Ich habe ihnen geraten, sie sollten sich einfach in den Manegensand legen und dem Schwarzglänzenden nicht mehr gehorchen. Aber sie konnten meinen Vorschlag nicht annehmen. Sie wären nun einmal gefangen, haben sie mir erklärt. Mit Männchen-Machen und Durch-den-Feuerreifen-Springen verdienten sie ihr tägliches Fleisch. Wenn sie nicht gehorchten, müssten sie verhungern.”
    Philipp nickte verlegen, dann ging er noch einmal hinaus auf die Straße.
    Der Kater Konstantin sprang auf Uschis Knie und ließ sich streicheln. Uschi musste ihn trösten, denn die Löwen hatten ihn traurig gemacht. Er schämte sich für sie, und gleichzeitig taten sie ihm Leid.
    Bald kam Philipp zurück.
    „Gerade sind zwei Leute vom Zirkus draußen vorbeigelaufen”, berichtete er. „Sie suchen wahrscheinlich die ganze Stadt nach dir ab.”
    Konstantin zuckte zusammen. „Diese Dummköpfe werden jeden schwarzen Kater, den sie finden, in den Zirkus schleppen”, sagte er ärgerlich.
    „Solange der Zirkus in der Stadt ist, kannst du nicht auf die Straße”, bestätigte Philipp.
    „Und wie lange bleibt er?”
    „Morgen noch und übermorgen.”
    „Na also!” Konstantin atmete auf. „Wir drei werden diese beiden Tage eben hier verbringen, was?”
    „Du, Konstantin …”, begann Uschi verlegen und streichelte den Kater. „Ich fürchte, morgen und übermorgen kannst du nicht mit uns rechnen. Morgen ist Samstag und übermorgen Sonntag. Da sind unsere Eltern zu Hause. Und weißt du, Konstantin, übers Wochenende wollen unsere Eltern immer mit uns wegfahren, 'raus aus der Stadt …”
    „Um so besser!”, freute sich Konstantin. „Ich fahre mit. Und wenn wir wieder nach Hause kommen, ist der Zirkus schon weg. Alles in bester Ordnung.”
    „Ich glaube nicht, dass wir dich mitnehmen können”, sagte Uschi leise.
    „Und warum nicht? Bin ich etwa nicht mehr euer Freund?”
    „Schon”, versicherte Philipp. „Aber bestimmt haben unsere Eltern schon von dir gehört. So ein Zwischenfall spricht sich schnell herum in so einer kleinen Stadt.”
    Konstantin sprang von Uschis Knien herunter und stellte sich auf die Hinterbeine.
    „So ist das also. Eure Eltern würden mich wohl in den Zirkus bringen, he? Und dann die zehntausend Euro kassieren,
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