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Katagi (Drachenfluch Zweites Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition)

Katagi (Drachenfluch Zweites Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition)

Titel: Katagi (Drachenfluch Zweites Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition)
Autoren: Alfred Bekker
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Stückwerk und Stümperei!“
    Der Magier hielt auf einmal einen Krug in den Händen und richtete den Blick auf Rajin. „Und nun zu Euch, Prinz ohne Königreich, und einem guten alten Bekannten, der Euch zu sehen wünscht!“
    Ubranos zog den Korken aus dem schmalen Hals des Krugs, murmelte ein paar Worte, drehte den Krug herum und ließ schwarze Asche aus ihm hervorrieseln. Asche, deren winzige Teilchen wie ein Insektenschwarm umeinander schwirrten. Sie drängten geradezu aus dem Krug und schwebten herab, um sich schließlich zu sammeln und zu verdichten - zur Gestalt eines Jungen von etwa vierzehn Jahren.
    „Wulfgarskint!“, entfuhr es Rajin, der zugleich eine bedrängende geistige Präsenz spürte, die ihn für einen Moment fast lähmte.
    Es ist Wulfgarskint, erkannte er, aber da ist auch noch etwas anderes … Etwas, das mit ihm … vermischt wurde …
    Rajin spürte den ungeheuer starken Wunsch seines Gegenübers zu töten. Ein Wunsch, der insbesondere ihm – Rajin -, aber auch jedem anderen lebenden Wesen galt.
    „Erfüllt nun beide eure Bestimmung!“, rief Ubranos, der offenbar Wulfgarskints Geist gründlich durchforscht hatte, und lachte triumphierend.
    „So sehen wir uns wieder, Fluchbringer!“, sagte der Junge an Rajin gewandt und trat auf ihn zu. „Weißt du, wie es in Winterborg aussieht? Weißt du, was dort durch deine Schuld geschehen ist, nachdem du dich rechtzeitig in Sicherheit gebracht hattest? Der Geruch von Fäulnis und Verwesung liegt über dem Ort, und ich musste mitansehen, wie der Mann starb, der dich wie einen Sohn aufgenommen und groß gezogen hat – hingemetzelt von den elenden Drachentreibern, die deinesgleichen sind!“
    „Wulfgarskint, das ist nicht wahr!“
    „Auch ich bin tot. Ich existiere nur noch, um zu rächen und Leben zu nehmen“, fuhr der Junge fort, als hätte er Rajins Einwand nicht einmal gehört. „Du wirst spüren, wie mächtig dieser Drang ist!“
    Die Gestalt des Jungen löste sich auf und wurde wieder zu einem Schwarm dunkler Teilchen …
    … die auf Bratlor zuwirbelten!
    Rajin sah es, schrie laut auf: „Neeeiiin!!!“
    Der Sternenseher wollte ausweichen, doch das schaffte er nicht mehr. Die schwarzen Teilchen drangen durch den Mund in seinen Kopf, ließen ihn taumeln und zittern, um dann wieder aus Augen und Nasenlöchern auszutreten.
    „Bratlor!“, schrie Rajin außer sich, während sein Freund zu Boden stürzte und regungslos liegen blieb.
    Die Augen waren blutige Höhlen, eine glitschige hellrote Masse sickerte ihm aus der Nase, das Gesicht war zu einer Maske des Entsetzens erstarrt.
    „Bratlor!“, schrie Rajin erneut, vom Schmerz schier überwältigt. „Nein, nein, nein …!“
    Die Ascheteilchen bildeten wieder eine Gestalt – allerdings nicht jene des vierzehnjährigen Wulfgarskint, sondern diejenige, die inzwischen seine wahre Existenz verkörperte.
    Ein übermenschlich großer, grauer Rattenmann stand vor Rajin, der zurücktaumelte. Die innere Kraft dieser untoten Kreatur war durch Bratlors Tod anscheinend noch gewachsen, und Rajin glaubte im Geist seines Gegners sogar noch Reste jener Seele zu erkennen, die einst die von Bratlor gewesen und deren Kraft offenbar durch die Kreatur aufgesogen worden war.
    Der Rattenmann näherte sich Rajin. Der Prinz spürte, wie sich dessen Kräfte sammelten und sich auf ihn ausrichteten. Die Gedanken des Wesens, das einst Wulfgarskint gewesen war, drangen mit Macht in Rajins Geist und hallten so schmerzhaft in seinem Kopf wider, dass er wie erstarrt dastand.
    Töten … Jetzt bist du an der Reihe … Dein Fluch ereilt jetzt dich, Fluchbringer!
    Ganjon schleuderte einen Wurfdolch, der jedoch glatt durch den Körper des Rattenmanns hindurchging und irgendwo hinter ihm auf den Steinboden klirrte. Die Waffe hatte zwar ein Loch im Leib des Rattenmanns hinterlassen, doch das schloss sich rasch wieder.
    Liisho deutete hoch zur Empore, schrie Ganjon zu: „Töte ihn! Dieses Magiergezücht dort ist keine Illusion! Ich bin mir sicher! Sonst könnte er die Kreatur nicht kontrollieren!“
    Liisho trat vor, begann eine Formel zu murmeln. Mit drei Schritten war der Rattenmann heran, hob einen Arm, und Liisho wurde zu Boden geschleudert, rutschte über den Stein bis zu einer Säule und schlug hart mit dem Hinterkopf dagegen. Er war benommen, versuchte zu sprechen und seine Formel zu Ende zu bringen, aber der Griff einer unsichtbaren Hand drückte ihm die Kehle zu, ließ ihn röcheln und nach Luft schnappen.
    Doch
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