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Katagi (Drachenfluch Zweites Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition)

Katagi (Drachenfluch Zweites Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition)

Titel: Katagi (Drachenfluch Zweites Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition)
Autoren: Alfred Bekker
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Ayyaam.
    Die vierundzwanzig Schattenkrieger des Fürsten vom Südfluss wurden auf die Rücken der beiden Drachen verteilt, auf die zusätzliche Sättel aus den Sattelkammern der fürstlichen Drachenställe geschnallt worden waren. Ganjon war der Auffassung, dass dies eigentlich nicht notwendig sei, aber der Fürst bestand darauf.
    Für die Drachen war es nicht von Belang, ob nun nur ein einzelner oder ein Dutzend Reiter auf ihnen Platz nahm. Selbst Ghuurrhaan machte das nichts aus, obwohl er erst vor verhältnismäßig kurzer Zeit gezähmt worden war.
    Abgesehen von den zusätzlichen Sätteln waren den Drachen auch noch Taschen mit Vorräten aufgeschnallt worden, denn während des langen Drachenritts nach Kenda sollte niemand Hunger leiden.
    Liisho übernahm mit Ayyaam die Führung, denn beide hatten diesen Weg in der Vergangenheit schon oft hinter sich gebracht. Zunächst hielt man sich entlang der Küste Richtung Nordwesten. Als sie jedoch die Mündung des Südflusses und damit die Grenze des Fürstentums erreichten, flogen sie weit auf das Meer hinaus. Am Tag reisten sie stets außer Sichtweite der Küste, und wenn zwischenzeitlich Frachtdrachen, Drachenreiter oder tajimäische Luftschiffe am Himmel auftauchten, so wichen sie ihnen in einem weiten Bogen aus.
    Eine Dampfgaleere aus Feuerheim quälte sich gen Ezkor und zog eine meilenweite Rauchfahne hinter sich her, und die Segel einiger kleinerer ostmeerländischer Küstendschunken waren am Horizont zu sehen. Ihre bunten Segel wirkten wie Schmetterlingsflügel.
    In der Nacht näherten sie sich im Licht der fünf Monde, deren gegenwärtiger Phasenstand sie glücklicherweise nicht ganz so hell leuchten ließ, wieder bis auf Sichtweite der Küste, um sich besser orientieren zu können.
    Rajin konnte es kaum erwarten, endlich die Zitadelle von Kenda zu sehen. Immer wieder hatte er bis kurz vor dem Aufbruch vom Burghof in Sukara das magische Pergament entrollt und auf die verwaschenen Farben geblickt, in der Hoffnung, dass er vielleicht doch noch einmal seiner geliebten Nya ansichtig wurde. Aber das geschah nicht. Aus Gründen, die in der Magie liegen mussten, mit der man Nya in ihren unnatürlichen Schlaf versetzt hatte, gelang es ihr offenbar nicht mehr, in ihren Träumen zu ihm zu finden.
    Irgendwann des Nachts hörte Rajin in der Ferne Drachenschreie, und wenig später waren im Licht des Jademonds mehrere Wildrachen zu sehen – etwa von der Art des roten Drachen, den Rajin in Winterborg besiegt hatte. Auf jeden Fall waren sie deutlich kleiner als die wildlebenden Drachen auf der Insel der Vergessenen Schatten. Für einen kurzen Moment spürte Rajin den Geist eines dieser Geschöpfe, dann änderten die Kreaturen die Flugrichtung und verschwanden in der Dunkelheit.
    „In Seng-Pa gibt es noch vereinzelte Wilddrachenkolonien“, rief Hauptmann Ganjon, der zu den Schattenkriegern gehörte, die auf Ghuurrhaan Platz genommen hatten. „Aber ich habe nicht gewusst, dass sie so weit hinausfliegen.“
    „Tun sie auch nicht freiwillig“, murmelte Rajin. „Diese Drachen hat jemand geschickt.“
    Das, was soeben geschehen war, ergab für Rajin nur eine logische Schlussfolgerung:
    Wir werden erwartet …
     
     
    „Ah, ich wusste es!“, stieß Kaiser Katagi zufrieden hervor. Mit geschlossenen Augen stand er hinter den steinernen Zähnen im Maul eines der fünf Drachenköpfe der Zitadelle von Kenda; es war jener Drachenkopf, der nach Süden gerichtet war. Die Hände mit den beiden ihm gebliebenen Drachenringen streckte er mehreren Wilddrachen entgegen, die er unter seine Kontrolle gebracht hatte und als unauffällige Kundschafter aussandte.
    Außer dem Usurpator befanden sich noch Lord Drachenmeister Tarejo und der Magier Ubranos im Maul des Steindrachens und blickten hinaus in die Nacht, während der Schneemond unmittelbar davor stand, seinen Zenit zu erreichen.
    „Prinz Rajin kann dem Köder nicht widerstehen, den ich für ihn ausgelegt habe“, meldete sich Ubranos zufrieden und selbstverliebt zu Wort, und ein Lächeln, das schon mehr ein schäbiges Grinsen war, lag dabei auf seinen Zügen.
    „Jetzt muss er nur noch anbeißen und diesen Köder schlucken“, ließ sich Tarejo mit einiger Vorsicht vernehmen. „Aber tut mir einen Gefallen, Ubranos: Dass Prinz Rajin sofort sterben muss, ohne dass jemand die Möglichkeit erhält, sich an seinen Qualen zu erfreuen, ist bedauerlich, doch ich sehe die Notwendigkeit ein. Aber falls es uns gelingen sollte, diesen alten Mann
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