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Katagi (Drachenfluch Zweites Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition)

Katagi (Drachenfluch Zweites Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition)

Titel: Katagi (Drachenfluch Zweites Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition)
Autoren: Alfred Bekker
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lebendig in die Hände zu kriegen, der angeblich mithilfe von Zaubertinkturen und dem Beistand von Dämonen sein Leben über das natürliche Maß verlängert hat …“
    „… so werden wir ihn ganz gewiss genauso schnell und sicher töten wie Prinz Rajin“, bestimmte der Usurpator. „Denn Liisho ist mindestens ebenso gefährlich für meine Herrschaft wie dieser kaiserliche Bastard.“ Katagi verzog das Gesicht. „Es tut mir leid, mein getreuer Lord Drachenmeister, aber Ihr werdet Eure düsteren Leidenschaften an denen ausleben müssen, die den Prinzen sonst noch begleiten.“
    Tarejo zog die Stirn in Falten. „An unbedeutenden Lakaien? Das Schicksal gönnt mir derzeit kaum eine Freude.“
    Katagi lächelte nachsichtig. „Ihr habt sicher Verständnis dafür, dass die Staatsräson in diesem Fall vorgeht und Eure blutigen Begierden etwas zurückstehen müssen, Lord Drachenmeister.“
    Die Wilddrachen flogen davon und verschwanden in der Dunkelheit. Die Stunde der Entscheidung nahte – und Katagi ging davon aus, dass sie diesmal endgültig zu seinen Gunsten ausfallen würde …
     
     
    Im Morgengrauen erreichten Rajin und seine Getreuen Kenda. Nebelbänke umsäumten die Küste und verbargen die Lichter des Hafens und der Stadt. Lediglich die Zitadelle auf dem hohen Felssockel ragte über die grauen Schwaden hinweg.
    Rajin ließ Ghuurrhaan etwas tiefer fliegen, und Liisho lenkte seinen Drachen auf die Wehrmauer zu. Ayyaam schwebte einen Moment auf der Stelle, bewegte dabei die Flügel mit einer Geschwindigkeit auf und nieder, die man diesem riesenhaften Geschöpf kaum zugetraut hätte. An Seilen ließ sich das Dutzend Schattenkrieger, das auf Ayyaam die mühevolle Reise bestritten hatte, herab. Wurfdolche und Pfeile aus kurzen Blasrohren töteten innerhalb weniger Augenblicke gleich mehrere Wächter.
    Währenddessen landete Ghuurrhaan im Innenhof der Zitadelle. Ganjon und die anderen Schattenkrieger sprangen geschickt vom Rücken des Drachen, beschrieben dabei Rollen in der Luft, als wären sie Akrobaten, und kamen lautlos auf den Füßen auf. Ganjon gab ein paar Anweisungen, woraufhin sie sich in alle Richtungen verteilten. Ohne ein Geräusch zu verursachen, huschten sie durch die Nacht, und wenig später waren hier und dort unterdrückte Schreie zu hören.
    Ganjon blieb bei Rajin und Bratlor. Auf der Nordostseite der Zitadelle befand sich die gewaltige Kathedrale des Heiligen Sheloo. Die mächtigen grauen Mauern, die durch das Licht der aufgehenden Sonne von einem leuchtenden Flor umgeben waren, ragten hoch empor und wirkten wie ein Stein gewordenes Bild der Erhabenheit des Unsichtbaren Gottes.
    Reliefs zeigten Drachenreiter in kunstvoller Ausgestaltung. Manche von ihnen trugen - so wie die Kriegermönche vom Orden des Leao — das Zeichen der sich überlappenden zwei Kreise auf der Brust, das Symbol des Unsichtbaren Gottes. Aber Kolonnen von Mischwesen aus Drache und Mensch wiesen darauf hin, dass an gleicher Stelle wohl früher auch schon andere Götter verherrlicht worden waren und man das Zeichen des Unsichtbaren Gottes erst später hinzugefügt hatte.
    Rajin sammelte seine innere Kraft, um Ghuurrhaans Geist zu erreichen.
    Warte hier!
    Rajin hatte keinen Zweifel daran, dass der Drache den Befehl befolgen würde. Ein sehr leises und ziemlich dumpfes Knurren drang aus seinem geschlossenen Mail.
    Während Liisho sich von Ayyaams Rücken herabbemühte, ließ Rajin den Blick schweifen. An verschiedenen Stellen in der Zitadelle wurde offenbar nahezu lautlos, aber verbissen gekämpft.
    Der Körper eines toten Kriegermönchs fiel von der Wehrmauer, dann erklang irgendwo ein gellender Schrei - und im nächsten Moment wurde auf einem der Drachentürme ein Hornsignal geblasen!
    Rajin blickte zum Tor der Kathedrale. Nya war ganz in der Nähe. Sie waren am Ziel.
    Dennoch, dachte Rajin, es war zu leicht. Doch er verscheuchte diesen Gedanken sofort wieder, steckte den Drachenstab hinter den Gürtel und zog seine drachenische Klinge.
    „Also los, worauf warten wir?“, rief Bratlor ihm und Ganjon zu; der Sternenseher hatte den seemannischen Anderthalbhänder bereits in der Rechten. Rajin ging voran, gefolgt von Bratlor und dem Hauptmann der Schattenkrieger.
    Sie erreichten das Tor zur Kathedrale. Die beiden Flügel ließen sich leicht öffnen, und so traten sie ein.
    Rajin erstarrte für einen Moment, als er den gläsernen Kasten frei unter dem Kuppeldach der Kathedrale schweben sah. Welch finstere Magie mochte ihn
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