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Karpatenfürst - Landers, K: Karpatenfürst

Karpatenfürst - Landers, K: Karpatenfürst

Titel: Karpatenfürst - Landers, K: Karpatenfürst
Autoren: Kim Landers
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Razvan kämpfte, könnte er sie vielleicht nicht beschützen. Durfte er das wirklich riskieren? Andererseits sah er nur die Möglichkeit, einen Krieg abzuwenden, indem er die Fehde auf einen Zweikampf beschränkte. Sie war eine Dcera, noch dazu Karolyís Tochter, und weiß Gott nicht wehrlos, beruhigte er sich. Dennoch kroch die Angst um sie in seine Glieder. Valerij spekulierte darauf, dass die Werwölfe sich nach der Vernichtung ihres Rudelführers ihm als Karpatenfürst unterwarfen. Den Gedanken an eine Niederlage schob er von sich. Er hatte Razvan schon einmal besiegt. Dennoch durfte er dessen Stärke und Schnelligkeit niemals unterschätzen. Wenn es ihm gelang, den Werwolf zu verwunden, würde er ihn blind vor Wut und ohne Vorsicht attackieren. Valerij vertraute aus Erfahrung darauf, dass Ravzans Angriffslust überwog und ihn vielleicht seine aufmerksame Verteidigung kostete.
    „Auch du, Dcera hältst dich heraus!“, rief er Daniela zu und verlieh seiner Stimme die erforderliche Strenge. Daniela kniff missbilligend die Lippen zusammen. Aber dann schien sie seine Absicht zu begreifen und nickte. Erleichtert fiel ein wenig die Spannung von Valerij ab, denn er hatte Protest befürchtet. Hoffentlich würde sie sich auch daran halten. Er kannte ihren Eigensinn, der sie oft wider alle Vernunft agieren ließ, wie die Fluchtversuche, die sie in Razvans und Drazices Arme getrieben hatten.
    Auf ein Handzeichen Razvans hin traten die Werwölfe zurück. Drazice stand etwas abseits und beobachtete das Geschehen mit einem abfälligen, aber siegesgewissen Lächeln.
    Kaum standen Valerij und Razvan sich gegenüber, herrschte absolute Stille. Aber Valerij konnte Danielas schnellen Herzschlag hören. Wie gerne hätte er ihr vorhin gestanden, was er für sie empfand. Erst jetzt im Angesicht der Gefahr begriff er, wie viel sie ihm bedeutete und dass das, was er für sie fühlte, pure Begierde überstieg.
    Razvan verwandelte sich in einen Wolf und setzte zum Sprung an. Valerij nahm den stärker werdenden Raubtiergeruch wahr, der von den anderen Werwölfen stammte, die erregt das Geschehen verfolgten. Sie fieberten mit ihrem Rudelführer und stimmten ein schauderliches Geheul an, wie damals, als sie die Burg stürmen wollten. Valerij katapultierte sich mit ausgebreiteten Armen über seinen Gegner hinweg. Da musste Razvan sich schon etwas anderes einfallen lassen, wenn er ihn kriegen wollte. Mit gesenktem Kopf und tiefem Knurren raste der Werwolf wieder auf ihn zu. Valerij verharrte auf der Stelle, ließ ihn nah genug herankommen, in der Absicht, ihn dann zu treffen oder gar mit einem Schlag niederzustrecken. Er konzentrierte sich darauf, seine dämonischen Kräfte im Körper zu sammeln. Als hätte ein Blitz in ihn eingeschlagen, zuckten seine Hände. Die Energie floss heiß durch die Adern, um sich in seinen Fingern zu speichern. Dann schoss das blaue Dämonenfeuer aus seinen Fingerkuppen und traf Razvan. Der Werwolf wurde hoch in die Luft geschleudert, über seine Gefolgsleute hinweg, die ihre Köpfe einzogen. Mit einem dumpfen Knall landete er hinter ihnen auf dem Boden. Jetzt war das Rudel nicht mehr zu halten. Sie stellten sich mit gefletschten Zähnen vor Valerij auf, um ihren Anführer abzuschirmen.
    „Steh, auf, Razvan! Der Kampf ist noch nicht beendet. Oder willst du dich hinter deinen Gefährten verstecken?“, rief Valerij.
    Der Werwolf rappelte sich schwerfällig auf. „Macht Platz!“, schrie er sein Gefolge an und rammte ihnen seine Ellbogen in die Flanken, als er sich seinen Weg nach vorn bahnte. Doch ehe Razvan den Kampf aufnehmen konnte, stürzte ein Werwolf aus dem Kreis und sprang auf Valerij zu, um sich in seiner Kehle zu verbeißen. Valerij, der das erahnt hatte, reagierte schnell, vollführte einen Überschlag und traf mit seinen Füßen den Werwolf genau zwischen den Ohren. Der Widersacher rollte mit den Augen und sank röchelnd zu Boden.
    Er hatte das Abkommen gebrochen. Valerij empfand für Razvan nur Abscheu und Verachtung.
    „Das wirst du bereuen!“ Mit diesen Worten stürzte sich der Werwolf laut brüllend auf ihn. Prinz Razvan holte im Sprung mit seiner Pranke aus, die in der Größe der eines Bären nicht nachstand. Valerij war schnell, aber dieses Mal nicht schnell genug, um auszuweichen. Der Hieb traf ihn mit voller Wucht an der Hüfte und brachte ihn zu Fall. Heftiger Schmerz durchzuckte ihn, der seinen Groll gegen Razvan ins Unermessliche steigerte. Der Werwolf hatte nicht nur Hemd und Hose
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