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Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz

Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz

Titel: Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz
Autoren: Christine Feehan
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Reaktion.
    Du bist wirklich ausgesprochen eingebildet . Er liebte das Geräusch ihres fröhlichen Lachens und nahm es so tief wie möglich in sich auf. Dann spürte er ihre Müdigkeit. Sie gähnte. Umso besser. Er gab ihr einen kaum merklichen mentalen Stoß, um sie einschlafen zu lassen, damit er sie in Ruhe überprüfen konnte.
    Lass das! Sie zog sich augenblicklich von ihm zurück, verletzt und misstrauisch. Blitzschnell schirmte sie ihren Geist ab, sodass Mikhail über ihre Geschicklichkeit staunte. Trotz ihrer Jugend war sie sehr stark, besonders für eine Sterbliche. Es stand außer Frage, dass sie eine Sterbliche war.
    Ohne auf die Uhr zu sehen, wusste Mikhail, dass ihm noch fünf Stunden bis Tagesanbruch blieben. Allerdings konnten ihm die Morgen- und Abendsonne auch nichts anhaben.
    Vorsichtig prüfte er ihre geistige Blockade und lächelte dann leicht. Ja, sie war stark, aber längst nicht stark genug.
    Sein muskulöser, athletischer Körper begann zu schimmern und sich in hauchzarten Nebel aufzulösen, der unter der Tür hindurchströmte, hinaus in die kühle Nacht. Dort sammelten sich die winzigen Tropfen wieder, verbanden sich und formten die Umrisse eines majestätischen Vogels.
    10

    Er erhob sich in die Lüfte und zog seine Kreise am nächtlichen Himmel, leise, gefährlich und von erhabener Schönheit.
    Mikhail genoss die Macht des Fliegens, den Wind, der an seinem Körper vorbeirauschte, die Nachtluft, die zu ihm sprach, ihm ihre Geheimnisse zuflüsterte und die Witterung von Beute zu ihm trug. Mühelos folgte er der schwachen telepathischen Spur. Sein Blut geriet in Wallung. Eine Sterbliche, jung, voller Lebensfreude, eine Sterbliche, die mit ihm in telepathischer Verbindung stand. Sie besaß Mitgefühl, Intelligenz und Stärke. Tod und Verdammnis würden warten müssen, bis er seine Neugier befriedigt hatte.
    Der kleine Gasthof lag am Waldrand am Fuße der Berge.
    Nur in wenigen Zimmern brannte noch Licht, da sich die Bewohner bereits zur Ruhe gelegt hatten. Mikhail landete auf der Balkonbrüstung vor dem Fenster ihres Zimmers im zweiten Stock und hielt sich ganz ruhig, sodass er mit der Nacht verschmolz. Ihr Zimmer gehörte zu den Räumen, in denen noch Licht brannte. Offensichtlich konnte sie nicht schlafen. Der Blick seiner dunklen, funkelnden Augen fand sie, ruhte auf ihr und ergriff von ihr Besitz.
    Sie war zierlich, mit verführerischen weiblichen Kurven und schmaler Taille. Ihr langes schwarzes Haar fiel ihr offen den Rücken hinunter und lenkte die Aufmerksamkeit auf ihren festen, wohl gerundeten Po. Mikhail hielt den Atem an. Sie war bezaubernd, bildschön. Ihre Haut schimmerte wie Seide, und ihre großen Augen leuchteten in tiefem Blau, umrahmt von langen, dunklen Wimpern. Ihm entging keine Einzelheit. Sie trug ein weißes Spitzennachthemd, das die Rundungen ihrer Brüste betonte und ihren zarten Hals und die milchweißen Schultern entblößte. Ihre Hände und Füße waren schmal und zierlich. So viel Stärke in so zarter Verpackung.
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    Sie bürstete sich das Haar, während sie am Fenster stand und gedankenverloren hinausblickte. Um ihren sinnlichen Mund herum zeigten sich feine Linien der Anspannung.
    Mikhail konnte ihren Schmerz spüren, ihr Bedürfnis nach Schlaf, der sich einfach nicht einstellen wollte. Sein Blick folgte jedem einzelnen Bürstenstrich. Ihre Bewegungen wirkten unschuldig und erotisch zugleich. Gefangen in der Gestalt des Vogels spürte Mikhail Erregung. Dankbar wandte er den Kopf gen Himmel. Die bloße Freude, nach all den Jahrhunderten der emotionalen Leere endlich wieder etwas empfinden zu können, war überwältigend.
    Mit jeder Armbewegung hoben und senkten sich ihre Brüste. Die weiße Spitze lag eng an ihrer schmalen Taille an, und das dunkle Dreieck zwischen ihren Schenkeln zeichnete sich verführerisch unter dem dünnen Stoff ab. Mikhail schlug seine Krallen tief in die Balkonbrüstung und hinterließ tiefe Kratzer in dem weichen Holz. Er ließ sie nicht aus den Augen. Sie war so anmutig und begehrens-wert! Immer wieder glitt sein Blick zu ihrem weichen Hals, zu ihrem kaum sichtbaren, ruhigen Pulsschlag. Sie ist mein .
    Schnell verdrängte er den Gedanken und schüttelte den Kopf.
    Blaue Augen. Blau . Sie hatte blaue Augen. Erst in diesem Augenblick wurde Mikhail bewusst, dass er Farben sehen konnte, strahlende, lebendige Farben. Er saß wie erstarrt da.
    Es war unmöglich. Die Männer seines Volkes verloren die Fähigkeit, etwas anderes zu sehen als triste
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