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Karin Schaeffer 03 - Die stumme Zeugin

Karin Schaeffer 03 - Die stumme Zeugin

Titel: Karin Schaeffer 03 - Die stumme Zeugin
Autoren: Kate Pepper
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mit dem gleichen Elan zu kümmern, mit dem sie nach ihrer Tochter Tina gesucht hatten, die einst im Alter von zwölf Jahren verschwunden war. Wie sich herausgestellt hatte, war Tinas DNS irgendwie aus der Datenbank gefallen, was wiederum der Grund dafür war, wieso sich ihre Identifizierung so lange hingezogen hatte.
    Die Giffords wohnten in einem schönen Haus ganz nah am Meer. Dort hatten sie ihre vier Kinder großgezogen. Da Tina das älteste der Gifford-Kinder gewesen und bereits mit vierzehn Mutter geworden war, verstand es sich von selbst, dass Abby deutlich älter als ihre Cousinen und Cousins war.
    Abby warf ihr Fahrrad hin und eilte zu Dathi. Obwohl sie beim Gehen die Miene verzog und immer noch leicht humpelte, war die physische Heilung deutlich weiter fortgeschritten als die psychische.
    »Wie, um Himmels willen, sollen wir nur mit ihr mithalten?«, stöhnte Sandy gutgelaunt. Die Frage war selbstverständlich rhetorisch gemeint. Seit die Giffords von Abbys Existenz erfahren hatten, bezeugten all ihre Worte und Taten, wie dankbar sie für dieses Geschenk waren. Während Abby das neue Fahrrad von Dathi inspizierte und aus ihrer Begeisterung keinen Hehl machte, huschten Freude und Trauer über Sandys tiefgefurchtes Gesicht. Mir gegenüber hatte sie bei einem Telefonat erwähnt, wie sehr Abby Tina ähnelte, was für sie ganz wunderbar und gleichzeitig sehr schmerzhaft war.
    »Kein Problem«, antwortete Ray in gutmütigem Ton, nahm eine Hand vom Lenkergriff und legte sie auf die Schulter seiner Frau. »Nach dem, was wir alles gemeistert haben, wird das ein Kinderspiel. Vergiss nicht, diesmal müssen wir nur ein Kind großziehen.«
    »Da hast du auch wieder recht«, pflichtete Sandy ihm bei. »Und außerdem würde ich sie um nichts auf der Welt wieder hergeben.«
    Im Vorbeigehen schenkte Abby ihren Großeltern ein Lächeln, hob ihr Rad auf und stieg auf den Sattel.
    Dathi und Abby fuhren vor, Ben und Fremont nahmen die Verfolgung auf. Wir Erwachsenen hielten ein bisschen Abstand. Fünf Augenpaare achteten darauf, dass keinem der Kinder etwas zustieß. Zu unserer Rechten lagen in der Ferne die tiefen Straßenschluchten von New York, zu unserer Linken schlängelte sich der stille, graphitgraue Fluss, in dem sich ein hellblauer Himmel spiegelte. Und vor uns lag ein gewundener Pfad, dem wir gemeinsam folgten.
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