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Karas Reich

Karas Reich

Titel: Karas Reich
Autoren: Jason Dark
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schwergefallen war. Da war sie sich wie eine Gefangene in einem tiefen See vorgekommen, aus dem sie nur allmählich an die Oberfläche stieg. Ähnlich wie jemand, der auf breiten Schwingen saß und getragen wurde.
    Hinein in die andere Welt, raus aus der Dunkelheit, die so absolut war.
    Dafür ein Hineingleiten in die graue Szenerie der Träume, wo noch alles so verschwommen war und sie erst keinen klaren Gedanken fassen konnte. Sie sah sich ausschließlich umgeben von Bildern und Szenen, eingetaucht in tiefdunkle Farben, die sich nicht auflösten.
    In der zweiten Nacht erwischte sie wieder derselbe Traum. Zuerst das Fallen in die Tiefe eines schwarzen Meeres, wo sie das Gefühl hatte, sich aufzulösen. Danach abermals das seltsame Schwingen und das gleichzeitige Hochsteigen bis hinein in die Gräue, wo sich dann wieder die Bilder zeigten.
    Noch immer von dunklen Farben überschattet, aber jetzt besser zu erkennen, denn jenseits der Farben tat sich eine geheimnisvolle Welt auf. Ein Land…
    Weit und doch bebaut.
    Wälder, Seen, kleine Orte, Menschen…
    Doch all dies, obwohl mit einem urbanen Leben erfüllt, glitt an ihr vorbei wie ein Schatten. Sie hörte nichts, aber sie empfand diese stummen Botschaften, die ihr zugesandt wurden und davon sprachen, daß es auch anders kommen würde.
    Die nächste Nacht.
    Wieder derselbe Traum, doch diesmal intensiver und exponierter. Die dunklen Farben waren plötzlich nicht mehr vorhanden, das graue Licht verschwand, aber es erschien keine Sonne über dem Reich. Es blieb eingetaucht in eine müde Helligkeit, wobei Kara keine Mühe hatte, Einzelheiten zu erkennen.
    Die Täler, die Berge, die wenigen Wälder, die kleinen Städte, in denen sich Menschen bewegten, deren Kleidung an die der alten Griechen erinnerte.
    Auch die Bauten waren zumeist groß und mächtig. Da stützten gewaltige Säulen die Dächer domartiger Gebäude. Es waren breite Treppen vorhanden, auf denen Menschen saßen und miteinander sprachen. Es gab Schulen, in denen gelehrt wurde, und aus zahlreichen Brunnen, die auf mit Steinen gepflasterten Straßen standen, sprudelten helle Wasserfontänen.
    Und doch waren die Bewohner dieser Welt nicht glücklich. Sie liefen mit nahezu stoischen Gesichtern herum, schauten mehr als einmal innerhalb weniger Minuten zu den fernen Bergen hin oder auch gegen den Himmel, als würden sie von dort etwas erwarten, wobei sie sich nicht entscheiden konnten, ob es nun gut oder schlecht war.
    Möglicherweise beides, denn zu einer normalen Welt gehörte eben das Gute und das Schlechte.
    Abwarten…
    Weitergleiten – denn genauso erlebte Kara ihren Traum. Sie glitt tiefer in dieses Reich hinein, und es kam ihr so wahnsinnig bekannt vor. Sie wußte von dieser Welt auf dem Kontinent Atlantis. Die Beziehung zu ihr war sehr innig.
    Sie liebte diese Welt!
    Kara überlegte in ihren Träumen, ob sie die Welt auch kannte, doch darauf fand sie keine Antwort. Sie wußte nur, daß sie das geheimnisvolle Reich mochte, daß es ihr nicht egal war, und sie spürte, daß sie dazugehörte.
    Ja, sie gehörte nicht nur dazu, sondern dahin!
    Es war ihr Reich!
    Aber es war nicht nur gut, denn die Menschen bewegten sich nicht grundlos so vorsichtig durch die Landschaften und Orte. Sie waren bedrückt, sie hatten Angst, sie fürchteten sich, aber sie wußten nicht, wovor, das spürte selbst Kara in ihren Träumen.
    Warten sie…?
    Das konnte natürlich stimmen. Sie warteten auf einen Menschen, der sie aus dem Loch der Bedrückung hervorholte, der sie von den Schatten und schrecklichen Gedanken befreite.
    Und Kara spürte die Botschaft.
    Sie drang tief in sie hinein, sie merkte, daß im Schlaf etwas mit ihr geschah.
    Sie mußte etwas tun.
    Sie mußte suchen.
    Sie mußte finden!
    Das Reich, das Land sollte von ihr gefunden werden, denn es war ungemein wichtig. Sie spürte eine nie gekannte Affinität zu diesem Gebilde aus Bergen, Tälern, Orten und Menschen.
    Es war ein Land für sich, eine Insel inmitten eines gewaltigen Kontinents, aber Kara konnte sich nicht vorstellen, weshalb es gerade sie getroffen hatte und keine andere Person.
    Warum sie?
    In Atlantis gab es zahlreiche Menschen, auch mächtige Menschen, Weiße und Schwarze Magie, gute und schlechte Magie, doch sie war ausgewählt worden.
    Das mußte einen Grund haben.
    Nach der dritten Nacht erinnerte sie sich dermaßen intensiv an diesen Traum, daß sie beinahe glaubte, ihn gelebt zu haben.
    Sie war ein Teil dieses Traumes gewesen.
    Erst jetzt sprach sie
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