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Karas Reich

Karas Reich

Titel: Karas Reich
Autoren: Jason Dark
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war.
    »Gut, versuchen wir es!«
    Sie konzentrierte sich auf den Boten des Schwarzen Tods, auf seine Gedanken. In seinem Gedächtnis formte er den Platz, wo John Sinclair gefangengehalten wurde, den Rohbau, den Keller, auch die Schlangen.
    Kara ›sah‹ es. Das Schwert, das den dämonischen Helfer berührte, wirkte wie eine Leiter. Nur leitete es keinen elektrischen Strom, sondern Gedanken und Vorstellungen weiter, so daß sich die Bilder auch vor Karas geistigem Auge abzeichneten.
    Sie mußte nur mehr hineintauchen. Es mußte ihr gelingen, die Fiktion in die Realität zu verwandeln.
    Das konnte sie.
    Und sie verschwand.
    Den Boten des Schwarzen Tods nahm sie mit…
    ***
    Der Keller, die Feuchtigkeit, der Geruch nach Kalk, Beton und das leise Zischen um sie herum.
    Kara nahm es mit einem Blick wahr, sie ordnete es ein, und sie sah, daß sie von einigen schwarzen Schlangen umgeben waren, die sich durch diesen Besuch gestört gefühlt hatten und sich langsam aufrichteten.
    Giftschlangen!
    Sie schaute nach vorn.
    An der Wand, nicht weit von der Licht und Wärme verströmenden Lampe entfernt, stand die armselige bleiche Kreatur. Der Bote hatte verloren, und das wußte er auch.
    Er schaute zu Boden.
    Die Schlangen pendelten hin und her. Dann blickte er für einen Moment in die Höhe, und Kara, die seinem Blick folgte, sah über ihrem Kopf das lose nach unten baumelnde Netz, das wie eine große Matte wirkte.
    Jedoch ohne John Sinclair.
    »Wo ist er?« fragte sie flüsternd.
    »Ich weiß nicht!«
    »Wo?«
    Er gab keine Antwort, denn die Schlangen bemerkten, daß sich Opfer in der Nähe befanden, in die sie ihre Giftzähne hineinschlagen konnten.
    Drei schwarze Schlangen bewegten sich auf Kara zu und sahen aus wie riesige Würmer.
    Sie schlug mit dem Schwert.
    Es sah so locker und leicht aus, als sie die Klinge pendeln ließ und dabei die drei Körper auf einmal erwischte. Sie teilte sie in der Mitte.
    Die Stücke wirbelten zur Seite, rutschten über den rauhen Boden und wurden zu Asche.
    Eine vierte Schlange huschte davon. Sie bewegte sich sehr schnell und zu schnell für den Boten des Schwarzen Tods, der plötzlich Angst um sein erbärmliches Leben bekam, denn er glotzte die Schlange aus weit aufgerissenen Augen an.
    Eine zweite ringelte ebenfalls auf sie zu. Sie fand ihren Weg von der linken Seite her. Das blauweiße Licht erwischte sie und ließ sie künstlich aussehen.
    »Töte sie!« brüllte der Bleiche. »Sie weiß, daß wir versagt haben. Sie wird uns nicht… ahhhhggggrrr…«
    Als Kara die erste Schlange mit einem Hieb vernichtete, hatte die zweite blitzschnell zugebissen.
    Keine Chance mehr für den Bleichen. Er zuckte zusammen und riß sein rechtes Bein hoch. Die Schlange hatte nicht einmal losgelassen, wie es normal gewesen wäre, sondern sich hart und brutal im Fleisch seiner Wade festgebissen.
    Er brüllte.
    Er fiel hin.
    Es war keine Schlange mehr übrig, die ihn hätte angreifen können, doch Kara sah mit Schrecken, was diese eine Schlange mit dem Boten des Schwarzen Tods anstellte.
    Sie fraß ihn auf.
    So etwas hatte selbst Kara noch nicht erlebt. Die Schlange veränderte sich, ihr wuchs ein in keinem Verhältnis zum Körper stehendes Maul, ein gewaltiger Rachen, der immer wieder zuschnappte und nicht davor haltmachte, auch den Fuß und das Bein in sich hineinzuwürgen.
    Der Mann schrie nicht, er wimmerte nur leise. Er kannte die Rache dieser widerlichen, atlantischen Schlangen, die nichts anderes waren als versteckte Ungeheuer.
    Sie wollten töten.
    Und die Schlange schnappte weiter zu. Ihr Maul hatte bereits den Schenkel der Kreatur erreicht, sie zerrte daran, sie wollte ihr Opfer herumdrehen, um mit den nächsten Bissen noch mehr von ihm verschlingen zu können.
    Soweit ließ es Kara nicht kommen.
    Sie zerschlug die Schlange.
    Mit mehreren Hieben zerfetzte sie dieses dämonische Tier, und mit einem letzten Hieb töteten sie auch den Bleichen, und tat ihm damit sogar einen Gefallen.
    Jetzt gehörte das Bild ihr!
    Sie ließ ihr Schwert sinken.
    Atmete aus, schaute sich um, dann zuckte sie zusammen, als sie den schwachen Ruf vernahm, der sie aus der Höhe erreichte.
    Dort sah sie das Gesicht ihres Freundes John Sinclair. Und sie sah, daß er lebte.
    Kara fiel ein Stein vom Herzen…
    ***
    Irgendwann standen wir zusammen im Flur des Rohbaus, und Kara mußte mich noch stützen, weil meine Gelenke schmerzten. Die beiden Polizisten hatten sich nicht einmal gewundert über das Erscheinen der Frau. Bei mir, so
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