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Karas Reich

Karas Reich

Titel: Karas Reich
Autoren: Jason Dark
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was aber in diesem Fall unwichtig war.
    Ich wollte ihn stellen!
    Zu hören war er nicht. Nur ich verursachte Geräusche, als ich mich durch die Büsche drückte und aus den Augenwinkeln den Müll wahrnahm, den gewissenlose Menschen hier abgeladen hatten.
    Sehr schnell fand ich einen Trampelpfad. Ich kam normal weiter.
    Aber wo steckte der Messerheld?
    Ich hörte ihn nicht einmal, ging trotzdem vor und bewegte mich schon sehr bald unter den winterlich kahlen Ästen der Bäume entlang, die ein natürliches Dach über mir bildeten.
    Es hatte vor einigen Stunden geregnet. Tropfen hingen noch immer an den Zweigen und fielen schillernd nach unten, wenn ich dagegenstieß.
    Ich war sehr vorsichtig. Büsche umstanden mich wie starre Gespenster.
    Der leichte Wind wehte mir ins Gesicht. Die nächtlichen Geräusche waren verstummt. Alles lag sehr weit hinter mir. Der Park war nicht sehr groß. Wenn sich eine Lücke auftat, konnte ich die Lichter an der anderen Seite sehen.
    Dort befanden sich ebenfalls Häuser. Der Messermann hatte sie bestimmt schon erreicht.
    Der Weg führte auf eine Kreuzung zu. In der Mitte war ein Ruheplatz eingerichtet worden. Vier Bänke, im Boden einbetoniert, bildeten ein Karree und standen mit dem Rücken zueinander.
    Bei schönem Wetter waren sie besetzt. Zu dieser Zeit präsentierten sie sich leer, und auf dem Holz hatten die Regentropfen ein schillerndes Muster gebildet.
    Ich blieb stehen.
    Nichts war zu sehen. Ich hörte keine Schritte, kein Atmen und hätte eigentlich umkehren müssen, wenn da nicht das Gefühl in mir hochgestiegen wäre, es noch einmal zu versuchen und nachzuschauen.
    Dieser Unbekannte hielt sich gar nicht mal weit von mir entfernt auf und beobachtete mich aus sicherer Deckung.
    Das Wissen, daß er sein Messer aus diesem Schutz hervorschleudern konnte, machte es mir nicht gerade leicht und ließ die Gänsehaut auf meinem Rücken dichter werden. Ich ging zwei kleine Schritte vor.
    Neben einer Bank blieb ich stehen. Es war still. Irgendwo fielen die Tropfen zu Boden.
    Sekunden vergingen.
    Allmählich entspannte ich mich, ohne allerdings an Wachsamkeit zu verlieren.
    Ich hörte ein Geräusch. Rechts von mir, ein leises Knacken und Schaben, als würde sich jemand davonschleichen.
    Ich drehte den Kopf. Meine Hand lag auf dem Griff der Beretta. In diesem Fall mußte ich bereit sein.
    Das Licht zuckte auf.
    Es war kein normales Licht, ein grünliches Flimmern mit einem knallgelben Zentrum, das plötzlich explodierte, mich blendete. Ich hörte noch etwas knacken.
    Ich sprang zurück.
    Einen Moment später löste sich die Bank aus der Verankerung. Sie wurde, wie von unsichtbaren Händen gepackt, in die Höhe gestemmt. Da brach selbst das Betonfundament. Wer so etwas schaffte, mußte übermenschliche Kräfte haben, und mir fehlte die Erklärung. Ich stand einfach nur da und war erstaunt.
    Die Bank drehte sich. Dann wirbelte sie vor, und ich sah mit Schrecken, daß sie mich als Ziel ausgesucht hatte.
    Ich rannte geduckt nach rechts, damit rechnend, daß das schwere Ding noch auf meinen Rücken krachte. Wenig später atmete ich auf, denn ich hörte, wie es mit einem donnernden Laut zu Boden schlug und noch ein Stück weiterrutschte.
    Ich drehte mich um.
    Die Bank lag auf der Seite. Sie hätte mich beinahe erschlagen. Dies hier war nichts anderes als ein raffinierter Mordversuch gewesen.
    Man hatte es auf mich abgesehen!
    Ich tauchte zurück, fand neben einem Baum Deckung und sorgte erst einmal für eine innere Ruhe. So leicht war ich nicht aus dem Konzept zu bringen, aber mit fliegenden Bänken hatte ich bisher noch keine Erfahrungen machen können.
    Dieser Angriff war nicht das Werk irgendeines Menschen gewesen, das stand für mich fest.
    Da steckte jemand anderer dahinter. Einer meiner zahlreichen Feinde aus der Schattenwelt. Dieser Typ mit dem Messer hatte mich nur in eine Falle locken sollen, was ihm auch gelungen war, denn er kannte meine Neugierde. Nur war die Falle nicht zugeschnappt, ich hatte schneller reagiert. War das auch einkalkuliert worden?
    Aber wer zeigte sich dafür verantwortlich?
    Ich wartete ab.
    Zeit verstrich. Nach etwa einer halben Minute bewegte ich mich und schaute dorthin, wo die Bank lag. Niemand fand sich bereit, sie wieder an ihren alten Platz zu stellen.
    Daß der andere, den ich nur kurz gesehen hatte, sich noch in der Nähe befand, wollte ich schon glauben. Nur stellte er es raffiniert an und ließ mich erst einmal warten.
    Mir standen zwei Alternativen zur
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