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Karas Reich

Karas Reich

Titel: Karas Reich
Autoren: Jason Dark
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mit Myxin, dem kleinen Magier, darüber. Auch der Eiserne Engel, der einst in Atlantis Herr der Vogelmenschen gewesen war, hörte gespannt zu, und beide wußten sich keinen Rat, obwohl Kara ihren Traum detailliert beschrieben hatte.
    »Nein«, sagte Myxin, »dieses Reich kenne ich nicht. Das habe ich noch nie gesehen.«
    »Was ist mit dir?«
    Der Eiserne schüttelte nur den Kopf.
    »Wirklich nicht?« fragte Kara.
    »Nein.«
    Sie ließ nicht locker. »Aber du bist doch herumgekommen. Du hast das Land überflogen. Dir ist es gelungen, Dinge zu sehen, die anderen verborgen bleiben. Du müßtest doch eigentlich jeden Flecken des Kontinents kennen…«
    »Leider nicht…«
    Kara schloß die Augen. Sie fühlte sich plötzlich sehr allein und fragte flüsternd: »Was soll ich denn tun?«
    »Wir werden dir helfen«, sagte Myxin.
    Sie öffnete die Augen wieder. »Wobei?«
    »Bei der Suche nach deinem Reich!«
    »Wie bitte?« Kara schüttelte den Kopf, als wollte sie die Antwort nicht akzeptieren. »Was hast du da gesagt?«
    »Das muß so sein.«
    »Was meinst du damit?«
    »Bitte, Kara, reg dich nicht auf.« Dem Magier war ihre veränderte Stimmung nicht entgangen. »Wer so heftig davon geträumt hat, der muß eine gewisse Beziehung dazu haben. Davon gehe ich aus, das sagt mir auch mein Verstand.«
    »Davon bin ich nicht überzeugt.«
    »Warum nicht?«
    »Ich hätte es doch gewußt, wenn das mein Reich oder mein Land gewesen wäre.«
    »Bist du da sicher?«
    »Ja!«
    Myxin hatte seine Zweifel. »Kannst du dich denn an alles erinnern, was in deiner Vergangenheit geschehen ist? In dem Leben, das du in Atlantis geführt hast?«
    »Davon gehe ich aus. Was willst du eigentlich? Wenn mir das Reich gehören würde, hätte ich davon gewußt. Es ist einfach zu prägnant gewesen, zu einschneidend.«
    »Ja, das kann stimmen.«
    »Und warum erfahre ich erst jetzt davon?«
    Der Eiserne gab die Antwort. »Weil erst jetzt die Zeit reif ist und man sich möglicherweise an dich erinnert hat. Bisher lag vieles im Schoß der Vergangenheit und des Vergessens begraben, nun aber stößt es wieder hervor, wenn auch bisher nur in deinen intensiven Träumen, Kara. So sehe ich es.«
    Die Schöne aus dem Totenreich überlegte. Gedankenverloren streifte sie mit der Handfläche über den Griff des Schwerts mit der goldenen Klinge.
    Diese Waffe hatte sie von ihrem Vater bekommen, ebenso den Trank des Vergessens, der sich leider nicht mehr in ihrem Besitz befand, sondern in den Händen des Spuks, dem letzten der Großen Alten.
    »Tut mir leid, wenn ich euch enttäuschen muß. Ich komme zu keiner Lösung.«
    »Du mußt sie aber finden.« Myxin schaute sie ernst an. »Sonst wirst du keine Ruhe mehr haben.«
    Kara bewegte ihre Augen. »Schön gesagt. Kannst du mir einen Ratschlag geben, wie ich das anfangen soll?«
    »Durch die Steine.«
    Kara brauchte nicht lange, um diesen Vorschlag zu begreifen. »Du meinst also, daß ich mit Hilfe der Steine in die Vergangenheit reisen soll? Wolltest du darauf hinaus?«
    »Ja.«
    Sie atmete schwer, schaute in das Gesicht des Engels, doch auch die mächtige Gestalt stand auf Myxins Seite, denn sie nickte ihr einige Male zu.
    »Das ist nicht einfach.«
    »Stimmt«, bestätigte Myxin, »aber es ist die einzige Chance. Sonst wird es dich weiter quälen. Deine Träume werden schlimmer werden, du wirst bestimmt irgendwann an einen Punkt gelangen, wo du verzweifelst. Noch hast du die Chance, das zu erleben, was dir deine Träume gezeigt haben. Mach es, versuch es! Nimm den Platz zwischen den Steinen ein, du wirst es sicher nicht bereuen. Ich will dir zwar nicht mein Wort darauf verpfänden, doch ich glaube sehr wohl an diese Möglichkeit. Mach dich bereit!«
    Kara räusperte sich. Sie schluckte, dann schaute sie zu Boden, als würde sich dort eine Lösung abzeichnen. Schließlich hob sie Schultern.
    »Ich weiß ja, daß ihr es gut mit mir meint und ihr mich nicht grundlos Gefahren aussetzen wollt, denn eines muß ich feststellen: Es wird gefährlich für mich werden. Ich habe die Menschen in meinem Reich gesehen, und ich bin zu der Überzeugung gelangt, daß sie nicht glücklich waren. Ihre Gesichter sprachen Bände. Sie schauten sich immer wieder furchtsam um, als wären böse Geister hinter ihnen her, als würden sie unter einem gewaltigen uralten Fluch zu leiden haben.«
    »Vielleicht ist das so«, meinte der Eiserne.
    »Und dann?«
    »Erwarten sie dich als Retterin.«
    »Wovor? Atlantis ist versunken.«
    »Nicht alles«,
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