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Kaputt in Hollywood. Stories.

Kaputt in Hollywood. Stories.

Titel: Kaputt in Hollywood. Stories.
Autoren: Charles Bukowski
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wir hatten nicht genug Text. Es sah so aus, als würden wir die Seiten nicht vollkriegen. Hyans tauchte auf, glasige Augen, zuviel Wein getrunken. Er und Cherry hatten sich wieder verkracht.« »Oje.«
»Yeh. Jedenfalls, wir kriegten die Seiten nicht voll. Und Hyans murkste uns ständig dazwischen. Schließlich ging er nach oben, legte sich auf die Couch und sackte weg. Kaum war er weg, ging alles wie geschmiert. Wir schafften es und hatten 45 Minuten, um das Zeug zum Drucker zu
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    bringen. Ich sagte, ich würde runterfahren zur Druckerei. Und weißt du, was passierte?«
»Hyans kam wieder zu sich.«
»Wie hast du das gewußt?«
»So bin ich eben.«
»Na jedenfalls, er bestand darauf, das Zeug selber in die Druckerei zu bringen. Er schmiß es in seinen Wagen, aber in der Druckerei kam er nie an. Am nächsten Tag kamen wir rein und fanden seinen Zettel, und das Büro war ausgeräumt die IBM-Maschine, die Adressenliste, alles . . .«
»Habs gehört. Naja, laß uns die Sache mal so sehen: er hat das gottverdammte Ding auf die Beine gestellt, also hatte er auch das Recht, es einzustellen.«
»Aber die IBM -Maschine, sie gehörte ihm nicht. Dafür könnte er in Schwierigkeiten kommen.«
»Hyans ist an Schwierigkeiten gewöhnt. Er braucht sie geradezu. Sie bringen ihn auf Touren. Solltest ihn mal brüllen hören.«
»Aber es sind all die kleinen Leute, Buk, die Jungs mit 25 Piepen pro Woche, die alles liegen ließen, um das Ding über die Runden zu bringen. Die Jungs mit Pappkarton in den Schuhen. Die Jungs, die auf dem Fußboden geschlafen haben.«
»Die Kleinen kriegen es immer in den Arsch, Palmer. Das ist eben der Lauf der Geschichte.«
»Du redest wie Mongo.«
»Mongo hat gewöhnlich recht; wenn er auch ein mieser Knochen ist.«
Wir redeten noch eine Weile, dann war auch das vorbei.
    Während der Nachtschicht kam ein großer schwarzer Teddybär zu mir her. »Hey, Bruder, ich hab gehört, eure Zeitung ist eingegangen.« »Stimmt, Bruder, aber wo hast du das her?« »Steht in der L. A. Times, auf der ersten Seite vom Innenteil. Schätze, die jubeln jetzt.« »Schätze ich auch.« »Wir mochten deine Zeitung, Mann. Und deine Kolumne auch. Wirklich starkes Zeug.« »Danke dir, Bruder.« Während der Essenspause (22.45 Uhr) gin g ich raus und kaufte die L. A. Times. Ich ging damit über die Straße in eine Bar, besorgte mir einen Krug Bier für einen Dollar und ging an einen Tisch, wo Licht war:
    OPEN PUSSY TIEF IN DEN ROTEN ZAHLEN
    Open Pussy, die zweitgrößte Untergrundzeitung in Los Angeles, hat ihr Erscheinen eingestellt, wie die Herausgeber am Donnerstag bekanntgaben. Das Blatt hätte in 10 Wochen sein zweijähriges Bestehen feiern können. Hohe Schulden, Schwierigkeiten mit dem Vertrieb und eine loooDollar-Strafe nach einer Verurteilung wegen Obszö nität im Oktober haben nach Ansicht des stellvertretenden Redaktionsleiters Mike Engel zum Niedergang der Wo chenzeitung beigetragen. Die letzte Auflage des Blattes gab er mit 20 ooo an.
Engel und andere Redaktionsmitglieder sagten jedoch, sie seien überzeugt, daß Open Pussy weiter hätte erscheinen können, doch Herausgeber Joe Hyans, 35, habe die Einstellung des Blattes verfügt.
Als die Mitarbeiter der Zeitung am Mittwoch früh in die Redaktionsräume an der Melrose Avenue Nr. 4369 kamen, fanden sie eine Nachricht von Hyans, in der es auszugsweise hieß:
»Das Blatt hat seinen künstlerischen Zweck erfüllt. Politisch war es ohnehin nie besonders effektiv. Was in letzter Zeit darin zu lesen war, stellt keine Verbesserung dar gegenüber dem, was wir vor einem Jahr gedruckt haben. Als Künstler muß ich mich abwenden von einem Werk, das nicht mehr wächst . . . auch wenn es ein Werk meiner eigenen Hände ist, und obwohl es Kies (Geld) bringt.«
    Ich trank den Bierkrug leer und ging zurück zu meinem Regierungsjob.
Ein paar Tage später fand ich eine Nachricht in meinem Briefkasten:
    10.45, Montag Hank--
Habe heute früh in meinem Briefkasten eine Nachricht von Cherry Hyans gefunden. (Ich war den ganzen Sonntag weg.) Sie sagt, sie hat die Kinder bei sich und ist krank und in großen Schwierigkeiten, bei ----in der Douglas Street. Ich kann die Douglas Street auf dem verdammten Stadt plan nicht finden, aber ich wollte dich das mit der Nach richt wissen lassen. _
    Barney Einige Tage danach klingelte das Telefon. Es war keine
Frau mit einer heißen Möse. Es war Barney.
»Hey, Joe Hyans ist in der Stadt.«
»Das sind wir beide auch«, sagte ich.
»Joe ist wieder bei
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