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Kann ich den umtauschen?

Titel: Kann ich den umtauschen?
Autoren: Sarah Harvey
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der Stange.
    Alice nahm sich ein Glas, weil sie sonst die Einzige im ganzen Haus gewesen wäre, die kein Glas in der Hand hatte, und bewegte sich dann verunsichert durch die Räumlichkeiten des Hauses. Sie hoffte, wenigstens einen Menschen zu treffen, der ihr nicht völlig fremd war. Wenigstens einen Menschen, den sie irgendwann vorher schon einmal gesehen hatte. Sie schob sich durch das Gemurmel, von dem im Vorbeigehen Gesprächsfetzen wie Spinnweben an ihr hängen blieben und sie schaudern ließen.

    Â»So, so, hierher verschwindet Masters also immer am Wochenende. Und ich dachte, er sei mit irgendeiner französischen Tänzerin in Brighton liiert?«
    Â»Nein, das ist doch schon Jahre her.«
    Â»Ach, ja?«
    Â»Ja. Mindestens vier oder sogar fünf.«

    Â»Celia, Schatz, was machst du denn hier? Ich dachte, du wolltest dieses Wochenende nach Chamonix?«
    Â»Na ja, also, wenn Nathan Masters eine Party schmeißt, dann zögere ich natürlich nicht lange.«
    Â»Also, ich habe gehört, er will damit den Philadelphia-Deal feiern.«
    Â»Ach, ja? Gemma hat gesagt, es sei eine Geburtstagsparty, und Gemma weiß eigentlich immer, was Nathan vorhat.«
    Â»Was und mit wem.«
    Â»Also, da drüben steht ein Kuchen, von daher könnte das mit dem Geburtstag stimmen …«
    Â»Darauf würde ich mich nicht verlassen, Süße. So, wie ich Nathan kenne, springt da nachher eine nackte Frau raus.«

    Â»Sind Sie sich sicher, dass Nathan Masters der Gastgeber ist?«
    Â»Ganz sicher. Warum?«
    Â»Weil im Badezimmer kein Koks ist und ich noch keine Stripperinnen gesehen habe!«

    Alice hätte vor Erleichterung weinen können, als sie Andrew und Flo in einer Ecke der Orangerie stehen sah. Sie standen ganz dicht beieinander, betrachteten aus großen Augen die vielen Menschen und klammerten sich jeweils an einem Glas Champagner fest. So fest – es grenzte an ein Wunder, dass das Glas nicht zersprang.
    Sie brauchten einen Moment, bis sie Alice erkannten. Bis ihnen aufging, dass diese hochgewachsene, gertenschlanke Frau in dem atemberaubenden Kleid und auf Absätzen, die so schwindelerregend hoch waren, dass sie vermutlich inklusive Auffanggurt geliefert worden waren, Alice war. Doch als es ihnen dämmerte, war die Freude groß.
    Â»Alice! Wir haben dich überall gesucht! Was ist denn hier bloß los?«, flüsterte Flo, als interessiere sich irgendjemand in der plappernden Menge dafür, was sie zu sagen hatte. »Wer sind all diese Menschen?«
    Alice schüttelte hilflos den Kopf.
    Â»Wie es aussieht, ist das hier eine Party von Nathan Masters, und die Gäste sind Leute, die er seine Freunde nennt.«
    Â»Und wo ist er? Wo ist Nathan?«
    Wie zur Antwort auf diese Frage brach plötzlich eine allgemeine Unruhe aus, gegen die selbst der DJ mit seiner Anlage nicht mehr ankam. Die Leute fingen an, durch die Orangerie hinaus in den Garten zu laufen.
    Die Ursache dieses Tumultes war die Ankunft eines Hubschraubers.
    Das Flappflappflapp der Rotorblätter im Landeanflug übertönte die Musik und die aufgeregten Rufe. Das Fluggerät mit dem runden Bauch setzte auf. Die Rotorblätter drehten sich weiter, während eine Gruppe beanzugter Männer herauskletterte. Dann hob der Hubschrauber wieder ab. Er tauchte die Männer in Lichtblitze, während sie über den makellosen englischen Rasen auf das Haus zuliefen. Der DJ legte »Little Green Bag« aus Reservoir Dogs auf, und die Gäste jubelten und jauchzten, als seien sie bei einem Rockkonzert und die Band sei gerade angekommen.
    Nathan führte die Gruppe an, als sie die Orangerie erreichte. Als seien sie die Könige der Welt. Seine Haare vom Wind zerzaust, aber ansonsten so makellos wie immer, in einem grauen Hugo-Boss-Anzug, der seine breiten Schultern und seine schmale Hüfte gut zur Geltung brachte, schritt er zum Mischpult und schnappte sich das Mikrofon.
    Der DJ drehte die Musik ab.
    Nathan sah aus, als sei er völlig high – kein Wunder, nach dem Auftritt!
    Seine grünen Augen glitzerten wie Edelsteine. Mit der freien Hand löste er seine Krawatte, bevor er die Stimme erhob.
    Â»Schön, dass Sie alle gekommen und hier sind! Willkommen! Ich hoffe, dass jeder hier ein Glas in der Hand hat, weil ich nämlich etwas sehr Wichtiges zu sagen habe. Etwas, das mit jeder Menge Champagner gefeiert werden muss … Heh, Sie da!« Er sah zu einer
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