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Kampfroboter

Kampfroboter

Titel: Kampfroboter
Autoren: R. R. Merliss
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durchzudrücken. Der Bildschirm leuchtete sofort auf, und das verärgerte Gesicht Major Bergers blinzelte den Offizier an.
    „Was ist?“ fragte er kurz und gähnte verstohlen.
    „Herr Major, die Sprengung ist planmäßig verlaufen, und wir haben den Roboter geortet. Er bewegt sich langsam in westlicher Richtung auf das Packeis zu und ist genau siebzehnhundert Meter von uns entfernt“, meldete Hauptmann DaCosta, der zur Zeit als Kommandeur fungierte.
    „Danke. Ich komme sofort hinaus. Ziehen Sie die Panzer vor und kreisen Sie ihn ein. Ich bin gleich da!“
    „In Ordnung, Sir“, antwortete DaCosta und nickte grüßend in Richtung Bildschirm. Er sah noch, wie Berger die Lippen bewegte, aber der Ton war bereits abgeschaltet, und er konnte nicht mehr hören, was dieser sagte. Dann drückte Hauptmann DaCosta die Sprechtaste des Mikrofons und gab Befehle.
    „Alle herhören“, brüllte draußen der Lautsprecher. „Panzer vorziehen – 8 Grad West – ausschwärmen – Peilung aufnehmen – Geigerzähler einschalten – eine Raupe zum Funkwagen – Ende!“
    „Anton verstanden.“
    „Laubfrosch verstanden.“
    „Wiesel verstanden.“
    „Raupe in Marsch“, kamen nacheinander die Klarmeldungen der Fahrzeuge. Nun schnappte sich DaCosta eine warme Jacke und winkte verabschiedend den Männern im Funkwagen zu.
    „Also – bis gleich.“ Er riß den Ausstieg auf und wäre fast die Leiter hinuntergestürzt. Fluchend sah er das Grinsen des Fahrers der Raupe, die schon wartend mit laufenden Maschinen bereit stand.
    Verlegen grinsend kletterte DaCosta zu dem Fahrer und befahl:
    „Also ab!“
    Die Motoren brummten auf, und bald hatten sie die Panzer eingeholt, die mahlend durch den schmutzigen Schnee rollten. Der Hauptmann stülpte sich die FT-Haube über und nahm Funkverbindung auf.
    „Auseinanderziehen“, befahl er, und zwei Panzer schwenkten sofort ab, verschwanden in einer Bodensenkung, tauchten wieder in größerer Entfernung auf, drehten auf Kurs. DaCosta hatte den Bildschirm des Radars genau vor sich und wies die Panzer mit kurzen Anweisungen ein.
    „Schneller“, befahl er seinem Fahrer, und sofort heulten die Motoren auf. Schlagend und stoßend durchbrach die Raupe die Reihe der drei Panzer und setzte sich an die Spitze der Suchkolonne. Unermüdlich kreiste die Antenne des Radars, und DaCosta blickte ungeduldig auf die Uhr. Halb drei – und noch immer nichts. Wenn nur der Alte bald käme! Der konnte dann die ganze Verantwortung übernehmen.
    Ein Schatten huschte über den Schnee und ließ ihn aufblicken. Ein Düsen-Heli schoß in geringer Höhe über die Eiswüste und verschwand in der Sonne.
    Endlich, der Alte! Aufatmend tippte DaCosta dem Fahrer auf die Schulter und zeigte nach oben, als der sich fragend umblickte. Da war der Heli wieder heran und setzte zur Landung an. Die wirbelnden Luftschrauben ließen den Schnee aufstäuben, und der Hubschrauber verschwand in der weißen Wolke, tauchte aber sofort wieder auf und schoß senkrecht nach oben.
    Es knackte in DaCostas FT-Haube, und die ärgerliche Stimme Major Bergers dröhnte dem Hauptmann in den Ohren.
    „Verdammt, DaCosta! Schlafen Sie denn?“
    „Sir!“
    „Der Roboter hockt in knapp zweihundert Meter Entfernung in einer flachen Mulde, und Sie – Sie …!“
    Erschrocken starrte der Hauptmann auf den Radarschirm. Verdammt! Vor lauter Freude, daß endlich der Alte da war, hatte er nicht mehr auf den Bildschirm geachtet. Tatsächlich! Die Impulse kamen in kaum meßbaren Abständen, und die Peilung stand genau da, wo eben der Heli versucht hatte, zu landen.
    Major Berger gab über Funk Anweisungen, und DaCosta sah, wie die Panzer auf die Mulde zu einschwenkten.
    „Bleiben Sie da, wo Sie sind, ich komme hinunter“, befahl der Alte, und der Hubschrauber senkte sich herab. DaCosta hatte schon die Luke geöffnet und wartete auf den Major, der eben den letzten Meter herabsprang und auf die Raupe zurannte. Schnaufend und fluchend kletterte er zu den beiden Männern und ließ den Einstieg hinter sich zuknallen. Wortlos griff er nach einer FT-Haube.
    „Eins – stopp! – Zwo und drei langsam vorziehen!“ befahl er den Panzern. Mit aufheulenden Motoren drehten diese in die angegebene Richtung.
    „Los, fahren Sie weiter – aber langsam!“ knurrte Berger den Fahrer an, und sofort rollte die Raupe an. Langsam näherten sie sich der Senkung, in der der Roboter versteckt war. Lautlos drehten sich die Türme der Panzer, richteten ihre Rohre auf das
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