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Kampfroboter

Kampfroboter

Titel: Kampfroboter
Autoren: R. R. Merliss
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versteckte Ziel.
    In wenigen Metern Höhe brummte der Heli, und die Druckwelle der Luftschrauben fegte das Eis blank. Berger stieß neue Kommandos heraus.
    „Achtung, Basis! Hier Berger – wir haben den Burschen in einer Schneemulde festgenagelt – brauchen ein bis zwei Netze und ein paar Hubschrauber.“
    „Helis sind startklar, Sir, sind in etwa fünf Minuten bei Ihnen.“
    DaCosta hatte eine Zigarette zwischen den Lippen und das Feu erzeug in der Hand, aber er kam nicht mehr dazu, die Zigarette anzuzünden.
    Wie ein Schemen tauchte die nackte Gestalt aus der Mulde auf und rannte mit langen Schritten auf die Raupe zu. Verfolgt von den drohenden Rohren der Panzer kam sie immer näher. DaCosta starrte ungläubig auf die hetzende Gestalt, die schon auf ein paar Meter herangekommen war. Major Berger hatte die Ruhe nicht verloren. Er tippte dem Fahrer auf die Schulter und sagte:
    „Vorwärts! Schließen Sie die Lücke da. Der Kerl darf uns nicht entkommen!“
    Die Diesel brummten auf, und die Raupe schob sich nach vorn. Berger hatte schon wieder die Panzer an der Leitung, und in schneller Folge kamen seine Kommandos.
    „Eins – dreißig Meter vorziehen! Zwo – hart links anziehen! – Drei – langsam marsch!“
    „Hallo, Sir!“ durchbrach eine Stimme den Lärm der Motoren, „wir können ihn von hier oben genau sehen, er … Achtung!“
    Aber die Warnung kam schon zu spät. Mit schreckgeweiteten Augen sahen die Männer in der Raupe einen Schatten auftauchen, sich auf die Kuppel schwingen, wieder abrutschen. Mit einer Hand hielt sich der Roboter irgendwo fest, und knirschend verbog sich Metall.
    „Feuer! Schießt doch!“ schrie DaCosta in das Mikrofon.
    „Halt, nein“, kam sofort Bergers Gegenbefehl. „Sind Sie verrückt?“ wandte er sich an den Hauptmann, der mit fliegenden Fingern an seiner Pistolentasche herumnestelte. „Wenn die das Feuer eröffnen“ – er zeigte mit dem Kinn auf die Panzer, deren Rohre herüberdrohten –, „sind wir innerhalb eine Sekunde verloren! Verflucht, wo bleiben nur die Helis mit den Netzen?“ setzte er hinzu und hantierte am Funkgerät.
    „Hallo Basis – hallo Basis! Wo, zum Teufel, bleiben denn die Helis?“
    Der Fahrer der Raupe hatte den Rückwärtsgang eingelegt und versuchte, durch ruckweises Gasgeben den Roboter abzuschütteln – umsonst. Mit scheinbar mühelosen, langsamen Bewegungen hatte der begonnen, die Radarantenne zu zerlegen. Mit stahlharten Händen verbog er das Metall zu einem formlosen Klumpen. Krachend brach die Halterung kurz hinter der Plexiglaskuppel und fiel in den Schnee.
    Jetzt hatte der Roboter die Funkantenne ergriffen und zerrte daran.
    Eine haarlose Hand stützte sich auf die Kuppel, ein regloses Gesicht starrte die Männer an. Knirschend sprangen Risse über das Plexiglas.
    Mit angstverzerrten Gesichtern starrten die Männer nach oben. Das Plexiglas bog sich nach innen – splitterte!
    Da schlug der Fahrer blitzschnell auf den Auslöser des Notausstiegs. Klackend öffnete sich die Luke im Boden der Raupe und schiebend und stoßend drückten sich die Männer in den zermahlenen Schnee. Über ihnen, mit einem letzten Blick noch erfaßbar, zersplitterte die Kuppel, und das riesige Gewicht des Roboters krachte in die Raupe, zerstörte in einem winzigen Augenblick Funkgerät, Radar, Steuerung, Sitze, Hebel und Schalter.
    Keuchend erstarben die Motoren, während sich die drei Männer in Sicherheit brachten. Instinktiv hatten sie sich geteilt und rannten getrennt auf die Panzer zu, die in einem engen Dreieck um die verlassene Raupe gruppiert waren. Mit einem schnellen Blick hatte Berger noch die kleinen schwarzen Punkte gesehen, die schnell größer wurden. Dann war er am Einstieg des Panzers und zwängte seinen Körper hindurch. Bevor er die Panzerluke schloß, sah er noch erleichtert, daß auch DaCosta und der Fahrer in Sicherheit waren.
    Drüben in der Raupe wütete der Roboter. Systematisch zerlegte er das Fahrzeug in seine Einzelteile und verstreute sie nach links und rechts. Im Umkreis von zwanzig Metern lagen Kabel, Sitze und andere Gegenstände im Schnee.
    Berger hatte sich eine FT-Haube gegriffen und war damit wieder an das Funknetz angeschlossen.
    „Los, Jungs – gebt’s ihm!“ knirschte er, und über ihm surrte ein Elektromotor. Langsam drehte sich der gewaltige Turm …
    Ohrenbetäubend donnerte der erste Schuß aus dem Rohr. Aufzischend haftete die Panzergranate einen Augenblick an der stählernen Haut der Raupe, fraß sich
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