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Kampfroboter

Kampfroboter

Titel: Kampfroboter
Autoren: R. R. Merliss
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ein.
    „Durch die Schleusen mit ihnen!“
    „Der Raumer hat Atomraketen an Bord!“
    „In der Zentrale steht eine Mark V, benutze sie!“
    „Komm mit nach Grismet, mit den Atomraketen kannst du alle in Schach halten!“
    „Nein – führe deinen Plan aus!“
    „Ja.“
    „Nein.“
    So drängten, stießen, zerrten die Gedanken.
    Wütend blockierte Jon alle einstürmenden Gedanken, ‚schaltete’ sein Gehirn ab, riß die anderen aus seinem Denken. Nein, er würde seinen Plan ausführen. Wenn es auch etwas länger dauern würde.
    Jordan schaltete die Kameras ab, und sein Blick schweifte durch die Zentrale. Die Zeiger der Meßgeräte standen richtig, die Kontrollampen waren grün. Antigrav arbeitete einwandfrei. Koordinaten? Ja, auch diese stimmten. Der Reaktor und der Meiler liefen fast lautlos, gaben dem Raumer die ungeheure Kraft, die ihn mit Lichtgeschwindigkeit durch das All riß. Ein rascher Blick auf die Chronometer. Noch fünfunddreißig Minuten – dann war es soweit.
    Jordan drückte die Taste des Intercom, und seine Stimme drang in alle Räume des Schiffes.
    „Hier Zentrale! Achtung – an alle! Fertigmachen zum Durchgang! Bremsraketen klar! Kreiselpumpen überprüfen!“
    Flackernde Lichter zeigten ihm, daß die Befehle verstanden worden waren und befolgt wurden.
    „He, Jon! Komm in die Zentrale“, befahl Jordan. Er war kein Pilot, und wahrscheinlich hatten auch Cummings und O’Brian nicht die nötige Erfahrung. Jon, ja, der Roboter, war der einzige, der in seinem halb lebenden, halb mechanischen Gehirn die notwendigen Erinnerungen und Erfahrungen hatte, um den Raumer heil durch den bevorstehenden Durchgang zu bringen. Unzählige Meßgeräte mußten überprüft werden – Hunderte von Kleinigkeiten mußten beachtet werden – Zwischenfälle mußten weitgehendst vermieden werden. All das konnte nur ein ausgebildeter Pilot wie – ja, wie Wilkins. Aber Wilkins war tot und konnte ihnen nicht helfen. Jetzt waren sie angewiesen auf den Roboter, der doch eigentlich ihr Todfeind war – sein mußte, weil das Hauptquartier es befahl.
    Und plötzlich hatte Jordan wieder dieses eigenartige Gefühl. So, als ob er schuldig wäre am Tod eines Menschen. Als ob er ein Verbrechen begangen hätte, als er mitgeholfen hatte, den Roboter zu suchen und zu fangen. Er starrte aus den Quarzscheiben.
    Das metallische Klingen eines sich schließenden Schotts unterbrach seine Gedanken. Schwere Schritte klangen auf, und wenig später stand der Roboter in der Zentrale. Achtlos warf er die Mark II auf den zweiten Pilotensessel und winkte Jordan, aufzustehen. Kra chend fiel der massige Körper 10 den Sitz, und mit fliegenden Fingern begann Jon Knöpfe zu drücken, Schalter umzulegen und Einstellungen vorzunehmen. Blitzschnell flogen die Linsen seiner starren Augen über die unzähligen Meßinstrumente, Zeiger und Skalen.
    Bewundernd stand der junge Agent darneben und verfolgte gespannt die schnellen Bewegungen des Roboters. Die Zeiger der  Chronometer krochen langsam weiter. Noch zehn Minuten!
    Jetzt öffnete der Roboter zum erstenmal den Mund.
    „Zentrale!“ bellte es durch alle Räume. „Klarmeldungen!“
    Blitzschnell folgte der Befehl, und sofort kamen die Antworten. Die Männer auf den Stationen wußten, daß ihr Leben von der Exaktheit der Manöver abhing.
    „Kraftzentrale klar! Spannung konstant! Antigrav klar zum Abschalten! Kreiselpumpen laufen! Schotten dicht!“
    „Maschinen klar. Zündung OK! Visifon klar! Schaltungen beendet! Schotten dicht! Frequenz steht! Radar und Raumsonde arbeiten!“ kam das Echo des Elektroingenieurs.
    Noch fünf Minuten!
    Der Roboter drückte auf eine Taste, und von jetzt ab war der Raumer vollkommen in seiner Hand. Jetzt war die Steuerung, der Antrieb, die Belüfter, der Reaktor und die Raketen zentral geschaltet, und die Techniker auf den Stationen hatten nur noch für einen eventuellen Zwischenfall bereitzustehen.
    Ruckweise bewegten sich die Zeiger der Chronometer. Regungslos lagen die Hände des Roboters auf der Schalttafel und warteten auf den einen, winzigen Augenblick, der das Leben aller entscheiden konnte.
    Jordan starrte gebannt auf diese Hände, die scheinbar teilnahmslos vor ihm auf der Steuertafel schimmerten. Sein Blick wanderte zwischen den Chronometern und der Steuertafel hin und her.
    Noch zwei Minuten!
    „Achtung, noch zwei Minuten“, gab Jon den Technikern bekannt. Seine Finger legten sich auf die Feuerknöpfe der Bremsraketen, seine Augen blickten zu den
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