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Kampfroboter

Kampfroboter

Titel: Kampfroboter
Autoren: R. R. Merliss
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Chronometern, huschten über die zahllosen Instrumente, die das Innere der Zentrale schwach beleuchteten.
    „Noch sechzig Sekunden.“
    Ruhig kamen die Worte.
    „Zwanzig Sekunden!“
    „Zehn Sekunden!“
    Jons Augen klammerten sich an die Chronometer.
    Jordan sah für einen Augenblick weg und – ertrank in einem kreisenden Wirbeln, einem fauchenden Brüllen, das von überallher zu kommen schien.
    Schlagartig war der Raumer aus dem Plusantrieb zurückgetaucht in normale Bewegung.
    Jetzt griff der Roboter nach den Schaltern der äußeren Fernsehkameras. Flackernd erhellten sich die Bildschirme. Und Jordan sah erleichtert, daß im Mittelpunkt des linken Bildschirmes ein rötlich-gelber Ball aufgetaucht war. Thar mit ihrem Planeten Grismet! Das Ziel der Reise von der Erde. Aber noch waren sie Millionen von Kilometern entfernt – noch war der Plan des Roboters nicht ausgeführt.
    Jon hatte sich erhoben und deutete auf einen Schalter.
    „Das ist der Schalter, der den Peilstrahl aussendet. Wenn ich euch verlassen habe, brauchst du nur durchzudrücken, und die Station auf Grismet wird euch auf Automatik einfliegen“, sagte er, und Jordan fiel es plötzlich auf, daß der Roboter nicht mehr stotterte.
    Jon drückte sich an ihm vorbei und verschwand durch das Schott der Zentrale. Nachdem er einige Schritte gemacht hatte, blieb er stehen und zeigte auf die meterhohe Tür, die in der Seite des Ganges eingelassen war. Jordan verstand und nahm sich vor, auch den anderen das Versteck zu zeigen, wo der tote Pilot lag.
    Die Rz 4010 schwamm ohne Beschleunigung durch den Raum, hatte aber immer noch eine Geschwindigkeit von mehr als 200 000 Stundenkilometern.
    Er stolperte hinter Jon her, der jetzt an einem Seitenschott angekommen war und das Handrad surren ließ. Jordan erschrak, aber seine Besorgnis war unbegründet. Überall im Raumschiff herrschte der gleiche Druck, und die Mannschaft konnte sie frei bewegen. Er blickte in das Schott, wo unzählige Leitungen, Rohre und Verstrebungen fast die winzige Rettungsrakete verdeckten, die matt blinkend in den Halterungen hing. Die kleine Rakete hatte gerade genügend Raum, die drei Mann Besatzung eines Raumschiffes vom Typ ‚Rz’ aufzunehmen. Lebensmittel, Wasser und Sauerstoff waren für vierzehn Tage berechnet, die normalerweise genügten, die schiffbrüchige Mannschaft eines Raumers zu finden und in Sicherheit zu bringen. Ein starker Sender und Visiverbindung waren der einzige Luxus, den es in der Rakete gab. Der Roboter hatte den Einstieg geöffnet und zwängte seinen massigen Körper durch die kreisrunde Öffnung.
    „Gebt mir zwei Minuten“, sagte er.
    Jordan nickte und dachte an den Flug nach Grismet – an den Chef – an seine Zukunft. In wenigen Minuten würde der Roboter verschwunden sein – untergetaucht im All – unauffindbar zwischen den Tausenden von Sonnen und Planeten. Er schauderte, als er an die ihm bevorstehende Unterredung mit dem Chef dachte. Degradierung – Entlassung – aus.
    Er zuckte die Schultern und konnte gerade noch die letzten Worte Jons verstehen, dessen Kopf eben im Rund des Schotts verschwand.
    „Hebel links oben ausklinken.“
    Damit war der Kopf in der Luke untergetaucht, und Jordan sah sich um. Er entdeckte den Hebel, von dem Jon gesprochen hatte, und griff nach oben. Ein Aufblinken in der kleinen Führerkanzel zeigte ihm, daß der Roboter die Rakete startklar hatte, und mit einem kräftigen Griff riß er den Hebel nach unten.
    Er hatte sich nicht anzustrengen brauchen. Fast mühelos gab der Hebel nach, und eine warnende Stimme sprach durch das Notschott.
    „Schott sofort verlassen – Schleuse schließen – Schott sofort verlassen – Schleuse schließen!“
    Eilig verließ er das Notschott und warf die Drucktür zu. Er dreh te das Handrad und lehnte sich aufatmend an die Wand. Noch einmal gutgegangen, dachte er und hörte plötzlich deutlich das Pochen der Pumpen, die die Luft aus dem Schott saugten. Er dachte plötzlich an die Bildschirme und spurtete zurück in die Zentrale.
    Da! Ein blinkendes Etwas löste sich soeben von dem Raumschiff und entfernte sich langsam. Die Rettungsrakete hatte sich ausgeklinkt und verschwand eben aus dem Blickwinkel der Fernsehlinsen.
    Achselzuckend drückte Jordan den Peilschalter, und einige Sekunden später glühte eine Vakuumröhre auf. Zeiger schlugen aus, und Schalter fielen automatisch ein. Die Leitstation auf Grismet hatte den Raumer übernommen.
    Jordan drückte den Knopf des Intercom und gab das
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