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Kampfroboter

Kampfroboter

Titel: Kampfroboter
Autoren: R. R. Merliss
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ihm zu Hilfe, wenn es nicht schon zu spät war. Oder er konnte vier oder fünf Schuß hintereinander abgeben und den Roboter solange aufhalten, bis er, Jordan, auf dem Gang war. Oder … Seine Gedanken liefen im Kreise, kamen immer wieder auf denselben Gedanken zurück. Schießen! Ja, schießen.
    Jordan riß die Mark II hoch und feuerte. Zweimal – dreimal!
    Krachend schlugen die hochexplosiven Geschosse in den Kopf des Roboters. Jordan machte ein paar rasche Schritte, feuerte wieder!
    Der Roboter hatte beide Hände zu seinem Kopf gehoben, um sich gegen die einschlagenden Geschosse zu schützen. Die graue Jacke, das Hemd, die Krawatte waren nur noch Fetzen. Die Plastikhaut, mit der der Permalliumkörper des Roboters überzogen war, um ihm ein menschliches Aussehen zu geben, hing in Fetzen von seinem Gesicht.
    Jordan hatte noch vier Schuß in seiner Waffe. Da trat der Roboter auf den Agenten zu und faßte nach ihm. In blinder Verzweiflung wehrte sich Jordan gegen den stählernen Griff. Die Waffe in seine Hand bellte auf. Jordan schoß auf kürzeste Entfernung. Ein Querschläger jaulte durch den Raum und bohrte sich in die Holzwand der Kabine. Vorbei! – Und dann faßte eine eiserne Klammer nach Jordans Rechter. Stechender Schmerz jagte seinen Arm hinauf; schon halb ohnmächtig, hörte er noch das Poltern, als ihm die Mark II aus der gebrochenen Hand fiel. Dann wurde es dunkel um ihn.
    Jon stand einen Augenblick regungslos, dann beugte er sich hinunter zu dem ohnmächtigen Agenten, faßte ihn an den Jackenaufschlägen und zerrte ihn hinüber auf das Bett. Mühelos hob er ihn auf, ließ ihn quer über das Bett fallen und sah sich suchend um. Er entdeckte einige dünne Kabel, die oben an der Decke entlangliefen, faßte zu und riß die Kabel ohne Anstrengung ab. Dann fesselte er Jordan kunstgerecht so, daß jeweils ein Arm und ein Bein an einer Seite des Bettes festgebunden waren. Jon wußte, daß die Zeit drängte; die Starterlaubnis konnte jeden Augenblick gegeben werden, und dann mußte er im Kontrollraum sein. Er warf einen letzten Blick auf die gefesselte Gestalt und verließ dann die Kabi ne. Draußen auf dem Gang bückte er sich im Vorbeigehen, hob den leblosen Körper Wilkins auf und zerrte ihn hinter sich her. Neben der Tür zum Kontrollraum befand sich eine kleine Kabine, in der die Raumanzüge der Besatzung hingen. Dort hinein brachte Jon den toten Wilkins. Dann begab er sich mit raschen Schritten in den Kontrollraum.
    Das gelbe Rufzeichen der irdischen Station flackerte ungeduldig über der Steuerungstafel, und Jon ließ sich in den Pilotensessel fallen. Mit fliegenden Fingern legte er Schalter um, drückte Knöp fe, drehte an Skalen und hatte ganz plötzlich die Erdstation im Empfänger.
    „Achtung – Rz 4010! Achtung – Rz 4010! Hier Zentrale Terra! Antworten Sie bitte!“
    „Hier Rz 4010! Hier Rz 4010! Erwarten Starterlaubnis!“ imitier te Jon die Stimme Wilkins. Insgeheim hoffte er, daß der Flugsicherungsbeamte nicht auf Sichtverbindung bestehen würde. Und Jon hatte Glück!
    „Starterlaubnis hiermit erteilt! Ihre Koordinaten sind festge legt!“ Es war mehr eine Feststellung als eine Frage.
    „Koordinaten sind festgelegt!“ antwortete Jon. „An Bord alles klar!“
    „OK! Start um fünfzehn Uhr fünfundzwanzig! Ende!“
    „Verstanden! Ende!“
    Jon unterbrach die Verbindung und beobachtete den Chronometer über der Schalttafel. Seine Finger flogen über Schalter, Tasten, Hebel. Er prüfte alles gewissenhaft durch. Die Erinnerungen in seinem Gehirn halfen ihm, die anfängliche Unsicherheit zu überwinden. Die „anderen“ in seinem Gehirn und in seinen Gedanken gaben ihm Ratschläge.
    Endlich! 15 Uhr 24! Soweit war alles gut gegangen. Nur, Jon war sich noch nicht ganz klar, was er machen sollte, wenn die beiden Techniker im Maschinenraum merkten, daß etwas nicht stimmte. Und was sollte er mit Jordan tun? Aber das mußte er auf später verschieben.
    Jon schaltete das Mikrofon ein, das über einen Verstärker alle Lautsprecher im Raumer aufbrüllen lassen würde. Nur noch weni ge Sekunden!
    „Achtung, Antrieb klar!“ bellte Jons Stimme. „Beschleunigung 3 G – steigend auf 10 G – 50 Sekunden“, imitierte er wieder die Stimme des Piloten. Er fühlte sich jetzt schon ziemlich sicher, denn der Mann in der Erdzentrale hatte allem Anschein nach nichts gemerkt.
    „Klarmeldungen!“ befahl Jon, denn er wußte, daß das üblich war.
    „Reaktor klar! Speicherspulen aufgeladen! Schott zwo und
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