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Kampfroboter

Kampfroboter

Titel: Kampfroboter
Autoren: R. R. Merliss
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jetzt? Na, von mir aus.“
    Der Pilot stand langsam auf und ließ sich zur Tür schieben.
    Die beiden Männer waren kaum in Jordans Kabine angekommen und hatten die Tür hinter sich geschlossen, als das Verhängnis begann.
    Irgendwo krachte eine Tür an eine Wand, und sie hörten, wie irgend etwas den Gang entlangstapfte. Wilkins spitzte die Ohren.
    „Was war denn das?“
    „Was?“
    „Na, haben Sie das denn nicht gehört? Da ist doch jemand!“ beharrte der Pilot.
    „Ach, Unsinn! Los, geben Sie schon“, forderte Jordan.
    „Nein, ich gehe erst einmal schauen, was das war!“ sagte Wilkins, und das sollte sein letztes Wort gewesen sein.
    Er riß Jordans Kabinentür auf und wollte hinaus auf den Gang. Er lief dem Roboter genau in die Arme.
    Ein Krachen – ein Schlag – und es war wieder still.
    Jordan sprang auf und hastete zur Tür. Ein schneller Blick zeigte ihm die Situation.
    Der Roboter stand mitten im Gang und hatte Wilkins noch an der Jacke. Blitzschnell wandte er den Kopf, als er das Geräusch hörte, aber Jordan war schon wieder in seiner Kabine verschwunden. Mit fliegenden Fingern wühlte er in seinem Koffer, um seine Dienstwaffe zu finden. Endlich hatte er sie, die gute Mark II. Im gleichen Moment fiel ihm ein, daß die Mark II genau dieselbe Wirkung wie ein Schneeball haben würde, und seine Finger fingen an zu zittern. Also hatte er sich doch in dem Roboter getäuscht. Der Bursche war doch nicht so friedliebend, wie er gedacht hatte.
    Sinnend betrachtete Jordan die Mark II, mit der man leicht einen Elefanten töten konnte, und wollte sie wieder in den Koffer legen, behielt sie dann aber doch in der Hand. Man konnte ja nie wissen.
    Jordan blieb in der Kabine und hoffte, irgendwelche Gelegenheit zu haben, die anderen Besatzungsmitglieder von dem Vorgefallenen verständigen zu können.
    Draußen auf dem Gang war alles still, und Jordan fragte sich, was der Roboter vorhatte. Der Agent fingerte nervös an der Mark II und wartete auf irgendein Geräusch. Wenn nur wenigstens ein Visifon in der Kabine gewesen wäre!
    Nach ungefähr zehn Minuten wurde es Jordan zu dumm. Er wog die Mark II in der Hand und schlich sich leise zur Tür, die noch offenstand. Zentimeter um Zentimeter schob er sich vor, bis er freien Blick hatte. Der Roboter stand immer noch in der gleichen Stellung mitten im Gang, und der tote Wilkins hing an seiner linken Hand. Mit der rechten Hand machte der Roboter unbestimmte Bewegungen, so, als unterhielte er sich mit jemand.
    Blitzschnell wollte Jordan den Kopf wieder zurückziehen, aber der Roboter hatte ihn schon entdeckt. Er ließ Wilkins Körper fallen und kam mit langsamen Schritten auf Jordans Kabine zu. Zum erstenmal in seinem jungen Leben hatte Jordan Angst. Nackte, kalte Angst. Er war hinter einem schweren Sessel in Deckung gegangen. Seine Hände zitterten, und das dünne Hemd klebte an seinem Rücken. Da, ein Schatten! Der Roboter schob seinen massigen Körper durch die Tür. Als er noch zwei Meter von dem Sessel entfernt war, hinter dem Jordan kauerte, hob dieser die Mark II und schob den Sicherungsflügel herum. Der Roboter machte einen weiteren Schritt, und Jordans Finger krümmte sich um den Abzug. Schweiß perlte auf seiner Stirn.
    Instinktiv zielte Jordan auf die Augen des Roboters, denn er fühlte, daß diese die einzige vielleicht verwundbare Stelle des Un zerstörbaren waren. Traf er die Augen, dann war er möglicherwei se gerettet. Denn, war der Roboter erst einmal blind, hatte er, Jordan, vielleicht eine Chance.
    Noch einen Schritt näher! Jetzt stand der Roboter noch knapp einen Meter entfernt und blickte sich suchend um; anscheinend hatte er Jordan hinter seinem Versteck noch nicht gesehen. Jordan hatte das linke Auge des Maschinenmenschen genau im Visier.
    Jetzt hatte Jon den Agenten entdeckt. Seine Augen, die nichts anderes waren, als zwei sehr lichtstarke Linsen, richteten sich auf Jordan, dem es vor diesem kalten Blick graute. Er konnte seine Angst nicht länger unterdrücken, sprang auf, und suchte, sich rückwärtsgehend, in Sicherheit zu bringen.
    Doch plötzlich besann er sich wieder und hob erneut seine Waffe.
    „Jordan! Tom Jordan! Bleib stehen! Dir werde ich nichts tun, du hast mich befreit!“ rief da der Roboter, „auch wenn es die anderen nicht wollen!“ fügte er noch hinzu.
    Doch Jordan traute diesem Wesen nicht mehr.
    Blitzschnell jagten sich seine Gedanken. Wenn er schoß, hörten vielleicht die zwei Männer im Maschinenraum den Schuß und kamen
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