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Kampf um die Ewigkeit

Kampf um die Ewigkeit

Titel: Kampf um die Ewigkeit
Autoren: A. E. van Vogt
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nicht kümmern.
    Nachdem er seine Platte mit eßbarer Nahrung beladen hatte, ging er zu dem Tisch, an dem seine Kollegen bereits Platz genommen hatten. Noch immer war keine Störung eingetreten. Alles war in Ordnung. Weil die anderen lebhaft miteinander diskutierten, setzte sich Modyun und begann geräuschvoll zu kauen und zu schlucken. Obwohl er während der letzten Etappe seiner Wachstumsperiode viele Male gegessen hatte, fand er diesen Vorgang noch immer widerlich.
    Er dachte auch daran, daß, wenn er die Geräusche des Essens überstanden hatte, noch etwas Entwürdigenderes folgen würde. Später … Er würde eine Toilette finden und in Gegenwart anderer Geschöpfe, die in angrenzenden Kabinen hockten, seine Exkremente loswerden müssen.
    Das Leben außerhalb der Barriere, dachte er, ist genauso, wie ich es mir vorgestellt habe: langweilig, ermüdend und verwirrend. Aber er war für einige Zeit in seinem großen Körper gefangen und mußte dessen Anforderungen genügen.
    Er dachte an die Menschen der Frühzeit. Jedes Individuum wurde ständig angetrieben. Täglich und stündlich mußte es sich seiner Umgebung anpassen, mußte mitlaufen, ständig in Bewegung sein, dynamisch handeln.
    Was konnte sich in den Köpfen dieser Individuen schon vorgehen? Nichts.
    Modyun kaute unglücklich an seinem Essen herum und dachte über seine Situation nach, als er der Unterhaltung seiner vier Freunde entnahm, daß sie sich noch immer mit ihrem bevorstehenden Raumflug beschäftigten.
    Jemand, so schien es, hatte die Autoritäten überredet, für diese Expedition den falschen Bestimmungsort zu wählen. Und man mußte ihre Pläne durchkreuzen, ihre Pläne und die jener Mächte, die davon überzeugt waren, daß das Superraumschiff zu den richtigen Sternen fliegen würde …
    »Wichtig … Eine notwendige Aktion … Entscheidend für die Welt …«
    Die Worte und die Bedeutung aller Dinge, die geleistet werden mußten, sickerten in Modyuns Wahrnehmungsvermögen. Zunächst registrierte er sie nur. Schließlich erkannte er ihre Bedeutung und sagte mit einem leichten Lächeln: »Wenn Sie Ihren Standpunkt nicht verständlich machen können – was würde dann passieren?«
    Der Jaguarmann starrte ihn verblüfft an. »Dann wird es einem anderen gelingen. Und jemand hat schon einen eigenen Plan.«
    »Mit welchen Konsequenzen?« fragte Modyun.
    »Ihre Ideen sind falsch, unsere sind richtig.«
    »Aber was könnte tatsächlich passieren?« fragte Modyun weiter.
    »Die Expedition würde zu einem Haufen gelber Sonnen, wie die unsere, führen. Die Chance, in einem Sonnensystem wie dem unseren Leben vorzufinden, ist geringer als auf Planeten einer blauen Sonne. Das hat man herausgefunden.«
    Modyun blickte wieder lächelnd aus seiner Höhe herab, in der man all diese Dinge gleichermaßen nichtig fand, »Und angenommen, die Expedition findet weder auf dem gelben noch auf dem blauen Sonnensystem eine Spur von Leben?«
    »Dann wäre die Expedition sinnlos.«
    Er kam bei dieser Kreatur mit seiner perfekten Logik nicht an. Der Mensch selbst hatte sich einmal in diesem Zwischenstadium der Entwicklung befunden und geglaubt, daß der Erfolg nur aus einem Resultat bestand.
    Modyun lenkte seine Fragen auf andere Bahnen. »Werden die Teilnehmer an einer derartigen Reise es auch bequem haben?«
    »O ja. Die Schiffe sind perfekt – wie große Städte, die durch den Raum fliegen.«
    »Werden die Besatzungsmitglieder essen, schlafen, sich unterhalten und mit Angehörigen des anderen Geschlechts zusammen sein können? Werden sie die Möglichkeit haben, etwas für ihre Bildung zu tun?«
    »Sie haben alle Möglichkeiten.«
    »Was spielt dann das Resultat für eine Rolle?« fragte Modyun triumphierend.
    »Finden wir nirgendwo Leben, war die Reise nutzlos. Diese interstellaren Schiffe sind schnell, aber man hat uns gesagt, daß wir viele Planeten besuchen werden, und daß die Reise lange dauern wird. Ein Individuum hat es schwer, wenn der Zweck nicht erreicht wird.«
    Modyun hatte den Eindruck, daß jede Person an Bord die gleiche Existenz führen würde, ob das Unternehmen ein Fehlschlag war oder nicht. Er fragte belustigt: »Nun gut, aber angenommen, ihr findet auf einem anderen Planetensystem intelligentes Leben – was dann?«
    Der Jaguarmann schüttelte den Kopf. »Ihr Affen«, sagte er dann, »stellt die verteufeltesten Fragen. So ist es nun einmal im Leben, Sir! Wir suchen uns immer neue Ziele.«
    Modyun ließ sich nicht ablenken und drückte nach: »Wie
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