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Kampf um die Ewigkeit

Kampf um die Ewigkeit

Titel: Kampf um die Ewigkeit
Autoren: A. E. van Vogt
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in einen Krieger verwandelt.
    Als er diesen Gedanken hatte, erhellte sich sein Wahrnehmungsvermögen.
    Er stand vor der transparenten Tür des Gebäudes. Um ihn herum war eine große Stille.
    Natürlich, dachte er, was sonst?
    Es war der ursprüngliche Augenblick seiner Ankunft.
    Die Zouvgiten hatten ihre hypnotischen Kräfte in den ersten Augenblicken auf ihn konzentriert. Und in all diesen tödlichen Sekunden hatte die Fähigkeit seines Gehirns, das die Nunuli so hervorragend perfektioniert hatten, schweigend um das Überleben gekämpft, und zwar auf einer Basis der Realität unterhalb des Bewußtseins, wo der Mensch tatsächlich operierte.
    Die unterschwelligen Kräfte hatten die Menschheit in den Abgrund geführt. Sie hatte keine Fragen gestellt, hatte nur alles bedenkenlos akzeptiert, aus einer momentanen Stimmung und Einstellung heraus, und war an einem Punkt angelangt, wo ein Mann und eine Frau allein in der Ewigkeit standen.
    Noch einmal blickte Modyun herum, blickte auf die mächtigen Berge in der Runde, dann wieder auf die Türe und schließlich in seine eigene Seele. Kein Zweifel, dies ist real, dachte er. Diesmal war er hier, das spürte er.
    Jetzt zählte nur noch ein eigene Entschluß bezüglich seiner eigenen Zukunft.
    In vollen Bewußtsein öffnete Modyun die Tür und betrat das Vorzimmer. Der Nunulimeister, der hinter dem Schreibtisch auf ihn wartete, hielt ihm den Federhalter entgegen und deutete mit der anderen Hand auf das Gästebuch.
    Modyun griff nach dem Federhalter, beugte sich vor und unterschrieb, ohne zu zögern. Was er schrieb lautete:
    »Modyun, menschliches Wesen der Erde, verhandelt über einen permanenten Frieden auf der Basis eines Siegers über einen im Kampf geschlagenen Feind …«
    Erst als er diese Worte geschrieben hatte, fiel ihm auf, daß es sich dabei um eine komplette Absage an die bisherige Philosophie seines Lebens handelte. Junge, dachte er, haben sich erst einmal die inneren Gefühle verändert, dann sieht wirklich gleich alles anders aus.
    Seine Gefühle signalisierten, daß eine Rasse zu tun hatte, was getan werden mußte, wenn sie überleben wollte. Keine negativen Vorstellungen über eine Gemeinschaftsexistenz. Innerhalb eines solchen Rahmens konnten von ihrer Entwicklungsbahn abgewichene Individuen damit rechnen, daß Wachstum und Veränderung schließlich die unangenehmen Züge evolutionärer Anpassung ausmerzen würden. Aber die Arten waren nie mit einer derart qualifizierenden Begrenzung des Lebensraums einverstanden gewesen.
    Eine Rasse akzeptierte das Leben.
    Ja, es war ein anderes Gefühl. Ja, ja. Modyun überlegte kurz, benutzte den Federhalter noch einmal und fügte hinzu: »Auf der Basis von leben und leben lassen, in der Tat.«
    Er unterstrich den Schlüsselgedanken »in der Tat«.
    Dann richtete er sich zu seiner vollen Größe auf. Ein noch nie gekanntes Gefühl ergriff von ihm Besitz, eine Art Fröhlichkeit, denn die Handlung des Unterschreibens hatte keine Rückwirkungen ausgelöst.
    »Welche Tür?« fragte Modyun, und seine Stimme hörte sich in dem ruhigen Vorraum unnatürlich laut an.
    Eine lange Pause.
    In dem grauen glatten Gesicht des Nunuli zeichnete sich eine merkwürdige Anspannung ab.
    Er bekommt jetzt seine Instruktionen, dachte Modyun.
    Langsam und zögernd hob der Nunuli einen Arm und deutete auf die Tür zur rechten Hand.
    Und die Siegesfreude des Kämpfers begleitete Modyun in den Raum hinter jener Tür.
     
    ENDE

 
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