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Kampf um das Zauberschwert "Drachenauge"

Kampf um das Zauberschwert "Drachenauge"

Titel: Kampf um das Zauberschwert "Drachenauge"
Autoren: Stefan Wolf
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Von
seinem nächsten Rinderpansen hebt er was auf für dich: ein schönes, stinkiges
Stück.“
    „Da freue ich mich aber.“
    Gaby musterte die drei. „Nun?
Ihr strahlt soviel Frohsinn aus. Hat euch Schindler ans Schienbein getreten?“
    „Kann man wohl sagen“, nickte
Tim. „Ich erzähl’s gleich. Nur soviel voraus: Jetzt erst recht! Jetzt erst
recht gehen wir wieder in die Höhle. Mich interessiert das ganze Gedicht. Die
Inschrift, die altdeutsche. Vielleicht können wir doch noch was entziffern.“
     
    *
     
    Seine Hände zitterten. Er
staunte über sich. Wie hatte er das verborgen vor den Jungs — seine Erregung,
dann die Panik, die Gedanken, die durch seinen Kopf spukten wie vom Teufel
gesandt.
    Schindler stand am Fenster,
hinter der Gardine, sah hinab auf den Hof, wo die TKKG-Bande soeben abschob zum
Tor, feixend, auf Rädern, eine verschworene Gemeinschaft.
    Sie sind zu clever, dachte er.
Aber... Ja, diesmal muß ich sie stoppen. Das... die Entdeckung... gehört mir
allein. Mir! Das wird der Höhepunkt meines Lebens. Wie lange schon träume ich
davon? Und jetzt... Im tiefen Felsen ruht der Schatz, bewacht von Tod und...
Himmel! Laß es wahr sein!
    Er wandte sich ab, trat zum
Bücherregal.
    Dort standen sie, seine
Folianten. Erstausgaben. Antiquarische Bücher. Ledergebundenes aus altem
Familienbesitz. Sicherlich — Schindler besaß nicht mehr alles. Von einigen
Büchern hatte er sich getrennt, hatte sie verkauft. Zum Beispiel die
zwölfbändige Schiller-Erstausgabe, erschienen 1815. Stückweise hatte er sie
verkauft. Aber den Band 4 hatte er noch.
    Am Schreibtisch schlug er das
alte Buch auf.
    Auf dem Schmutztitel stand’s,
in altdeutscher Schrift; dieselbe Hand wie bei der Inschrift in der Höhle hatte
hier den Federkiel geführt.
    „Im tiefen Felsen“, las der
Studienrat halblaut, „ruht der Schatz, bewacht von Tod und Menschentücke. Zwei
Wege führen an den Platz, die Erde öffnet sich zur Lücke. Suchst du die Nische
mit drei Steinen, erkenne Höhe, Glas und Ficht...“
    Weiter kam er nicht. Seine
zitternden Hände bewegten sich unkontrolliert. Ein Stoß an das Buch — es fiel
zu Boden, stieß schräg auf, und die Beschädigung war unvermeidlich — nach 177
Jahren. Der Buchrücken, längst ausgetrocknet wie Zunder, löste sich.
    „Verdammt!“
    Er hob den Band auf... und die
Bewegung erstarrte.
    Was war das?
    Zwischen Kapitelband und
Buchrücken steckte altes Papier, vergilbt, gefaltet, brüchig an den Kanten.
    Vorsichtig zog er es hervor.
Vorsichtig entfaltete er es. Sein Herz trommelte.
    „Mein Gott!“
    Dieselbe Schrift, aber nur
wenige hingekritzelte Worte. Statt dessen eine gezeichnete Skizze. Fandkarte?
Nein, ein Plan.
    Schindler glotzte darauf, las,
vertiefte sich und begriff.
    Es war der Teil eines
Schatzplans. Er zeigte die Burg, markierte den Eingang der Höhle und hatte dort
einen fetten Pfeil. Unter dem stand: zur Schatzkammer — Trauthildes sterbliche
Reste — Drachenauge, das Schwert.
    Schindler schluckte. Endlich am
Ziel? Nein! Dieser Teil — vielleicht die Hälfte — eines Plans war nur ein
Indiz, ein Hinweis. Mehr nicht. Aber auch nicht weniger.
    Daß es das Schwert gab, geben
mußte, hatte er immer gewußt — und danach gesucht, seit er denken konnte.
    Wieder zitterten seine Hände.
Hektische Röte schoß in das bleiche Gesicht.
    „Drachenauge“, flüsterte er,
„ich finde dich. Ich allein. Koste es, was es wolle. Und niemand nimmt mir das
weg.“
    Er überlegte. Die andere Hälfte
des Plans mußte her. Schindlers große Zähne entblößten sich zu einem Lächeln.
Ihm war klar, wo er suchen mußte. O ja!

6. Wer war Krachwang?
     
    Ohne Waldi, also ohne den
Druck, ihn retten zu müssen, war alles einfacher.
    Direkt wohnlich, diese Höhle,
dachte Tim. Könnte mich daran gewöhnen. Feldbett, Schlafsack — mancher Asylant
wäre froh und lieber hier als in seinem Wohn-Container. Aber diese armen
Menschen verdienen Besseres, die kriminellen mal ausgenommen.
    Die Fackeln brannten, dieselben
von vorhin. Die Kids hatten sie in Steinspalten gesteckt — denn man mußte die
Hände freihaben. Und vorsichtig sein. Das vor allem! Bitte, nicht noch eine
Falle auslösen! Wer weiß, was dann passiert. Vielleicht kippt die Burg vom
Felsmassiv in die Ebene hinab, und das Beben würde bis in die städtischen
U-Bahn-Tunnel reichen, wo dann der Teufel los wäre.
    Tim und seine Freunde rührten
also nichts unnötig an, knieten statt dessen vor dem Steinsplitter-Gekrümel, zu
dem die
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