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Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition)

Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition)

Titel: Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition)
Autoren: Quentin Bates
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antwortete Eiríkur. »Sein Anwalt flüstert ihm alles Mögliche ins Ohr, folglich weigert Gulli sich, etwas zu sagen, um sich nicht selbst zu belasten. Aber wir durchsuchen seine Arbeitsunterlagen und seine Computer, vielleicht findet Albert etwas. Außerdem haben wir einige Telefongeräte aus seiner Wohnung und seinem Büro, mit denen Albert gerade spielt.«
    »Wir haben die Telefonnummer, von der aus die SMS-Forderungen an Bjarki und Hallur versandt wurden, außerdem versucht Albert, alle Daten aus Svanas Handy herauszuziehen«, sagte Gunna. Sie hatte die Augen halb geschlossen und wartete darauf, dass die Wirkung der Schmerztabletten einsetzte und das Pochen in ihrem Kopf linderte. »Högni war nicht auf Geld aus – er wollte einfach nur Rache. Doch Jónas Valur und der Rest des Clubs glaubten, dass sie von Svana und Högni erpresst wurden. Dabei waren es Gulli Ólafs und Hallurs Frau, die die Drohungen und Forderungen an die Clubmitglieder und Svana schickten.«
    »Heißt das, wir können Högni den Mord an Jónas Valur und den Angriff auf Hallur zuschreiben?«, wollte Ívar Laxdal wissen.
    »Richtig«, antwortete Eiríkur.
    »Gibt es keine Verbindung zu dem Mann, der Bjartmar Arnarson umgebracht hat?«
    »Nicht die geringste.«
    »Högni hat Jónas Valur ermordet«, sagte Ívar Laxdal. »Wer aus diesem Club hat nun Svana Geirs erschlagen?«
    »Daran arbeiten wir noch«, entgegnete Eiríkur.
    »Hallur war’s«, warf Gunna ein. Helgi und Eiríkur drehten sich verblüfft zu ihr um.
    »Bist du sicher?«, wollte Ívar Laxdal wissen und zog die Augenbrauen hoch.
    »So gut wie sicher. Leider ist er seit Högnis Attacke nicht mehr der Mann, der er einmal war. Anscheinend ist sein Erinnerungsvermögen stark beeinträchtigt, es gibt nicht mehr viele Dinge aus den vergangenen Wochen, an die er sich noch erinnern kann. Praktischerweise wurde die ganze Episode aus seinem Gedächtnis gelöscht. Tut mir leid, Jungs, ich hätte es euch gleich sagen sollen. Ich komme gerade aus dem Krankenhaus. Bjarki Steinsson sagte, Hallur wäre überzeugt davon gewesen, dass sie alle von Svana und einem Komplizen von ihr erpresst wurden. Wir wissen inzwischen, dass Svana nichts damit zu tun hatte, aber Hallur hat sie offensichtlich zur Rede gestellt. Die Unterredung mündete in einen Streit, in dessen Verlauf Hallur die Beherrschung verlor und ihr eins über den Kopf zog. Danach kehrte er rechtzeitig nach der Mittagspause an seine Arbeit zurück.«
    »Gibt es Beweise dafür?«
    »Sorry. Vermutlich werden wir der Wahrheit nicht näherkommen, es sei denn, es ergeben sich neue Erkenntnisse.«
    Ívar Laxdal erhob sich und stellte den Stuhl wieder an seinen Platz. Auch Gunna stand auf und sah auf die Uhr.
    »Ich werde es euch beiden überlassen, die restlichen Arbeiten zu erledigen, wenn es euch recht ist. Wurde bereits Anklage gegen Högni erhoben?«
    Helgi nickte.
    »Da Litla-Hraun völlig überfüllt ist, wird Gulli Ólafs vermutlich wegen der Erpressung gegen Kaution freikommen, aber wir sollten eine Reisebeschränkung beantragen«, wies sie an. »Wir wollen schließlich nicht, dass er sich aus dem Staub macht, wie Jónas Valur es geplant hatte.«
    »Wird gemacht«, meinte Eiríkur.
    »Dann bis morgen«, sagte Gunna und schlüpfte in ihre Jacke. Ívar Laxdal hielt ihr die Tür auf.
    Als sie die Hälfte der Treppenstufen hinuntergegangen war, holte er sie ein. »Gunnhildur. Ich habe noch eine Frage.«
    »Nur zu.«
    »Was hältst du von Hallur?«
    »In seinem derzeitigen Geisteszustand würde er keine Gerichtsverhandlung durchstehen. Die Ärzte wollen nicht einmal zulassen, dass wir ihn befragen. Ich musste sie regelrecht unter Druck setzen, damit sie mir fünf Minuten genehmigt haben.«
    Ívar Laxdal nickte nachdenklich. »Aber du bist dir sicher, dass er der Täter ist?«
    »So sicher, wie ich es sein kann.«
    An der Tür blieb Gunna stehen und zog trotz der Frühlingssonne den Reißverschluss ihrer Jacke zu.
    »Der Typ bereitet mir Kopfzerbrechen«, gestand sie.
    »Warum?«
    »Der Arzt meint, er rechne mit der Zeit mit einer merklichen Verbesserung seines Zustands, auch wenn sie nicht so schnell wie bei einem jüngeren Verletzten eintreten wird. Aber ich werde das Gefühl nicht los, dass Hallur nicht so stark beeinträchtigt ist, wie er vorgibt.«
    »Glaubst du, er spielt uns etwas vor?«
    »Der Mann ist Politiker, daher ist ihm das Lügen zur zweiten Natur geworden. Aber er steht unter Beobachtung, und sobald er einen Fehler begeht, werde
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