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Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition)

Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition)

Titel: Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition)
Autoren: Quentin Bates
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nickte kurz.
    »Jónas Valur wurde erpresst, es ging um eine stattliche Summe. Du bist der Hauptverdächtige. Ich glaube, er hat sich geweigert, das Geld in dem Koffer zu übergeben, als er sah, dass du der Erpresser bist. Daraufhin bist du auf ihn losgegangen und hast ihn umgebracht.«
    »Nein, habe ich nicht!«
    Högni schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. Der Anwalt, der schweigend neben ihm saß, zuckte zusammen, und der uniformierte Beamte neben der Tür trat einen halben Schritt vor. Gunna stoppte ihn mit einem schnellen Kopfschütteln.
    »Wie war es dann, Högni?«, fragte Helgi ruhig.
    »Er hat mich ausgelacht und gesagt, ich wäre ein Idiot. Er sagte, die Stadt wäre nicht der richtige Ort für Leute wie mich und ich sollte nach Hause aufs Land fahren.« Bei der Erinnerung an diese Szene traten Högnis Augen hervor. »Dieser Mistkerl sagte, Svana hätte bekommen, was sie verdient, und er würde mir nicht einen Penny geben. Da wurde ich wütend.«
    Seine Hände ballten sich zu Fäusten, die zitternd auf dem Tisch lagen. Der Polizist an der Tür beobachtete ihn argwöhnisch.
    »Hast du mit Svana zusammen Jónas Valur und die anderen Männer deiner Schwester erpresst? Und hast du Jónas Valur den Schädel eingeschlagen, als er sich geweigert hat, zu zahlen?«
    »Nein! So war es nicht!«, heulte Högni. »Was soll diese Scheiße mit einer Erpressung?«
    »Und Svana?«
    »Nein! Svana hat nie etwas Derartiges getan.«
    »Sie hatte allen Grund dazu, sie wollte diese Typen abkassieren.«
    Högni schüttelte heftig den Kopf. »Nein, so war es nicht. Sie hat Schluss mit ihnen gemacht, weil man ihr wieder eine Fitness-Show im Fernsehen angeboten hat. Sie wollte diese Männer loswerden.«
    »Warum? Das Arrangement war doch sehr einträglich für sie.«
    »Ich weiß es nicht. Aber sie sagte, jemand hätte davon Wind bekommen und ihr nachgestellt. Er schickte ihr auch Nachrichten aufs Handy. Sie sagte, sie hätte die SMS einfach gelöscht und nie darauf reagiert, aber sie war nicht glücklich damit. In letzter Zeit war sie nervös und gereizt.«
    »Was ist passiert, als du diesen Streit mit Jónas Valur hattest?«
    »Ich habe ihn niedergeschlagen, und er ging zu Boden. Dann bin ich abgehauen.«
    »Hast du sein Auto und sein Gepäck mitgenommen?«
    Er ließ den Kopf hängen. »Ja.«
    »Also hast du gewusst, dass er einen Flug gebucht hatte. Als du das ganze Geld in dem Koffer entdeckt hast, hast du beschlossen, an seiner Stelle zu fliegen, war es so?«
    »Ja.«
    »Womit hast du meine Kollegin und Jónas Valur attackiert?«
    »Mit einem Holzstück. Es war einmal ein Stuhlbein.«
    »Und wo ist es jetzt?«
    Högni zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Irgendwo am Straßenrand.«
    »Wo genau?«
    »In der Nähe des Flughafens, glaube ich.« Högni seufzte. »Was passiert jetzt mit mir?«, fragte er. Er sank in sich zusammen, er sprach jetzt ganz leise.
    »Es tut mir leid, aber darüber habe ich nicht zu entscheiden. Diese Waffe, die du benutzt hast – war es dasselbe Holzstück, mit dem du Hallur Hallbjörnsson auf den Kopf geschlagen hast, bevor du versucht hast, ihn mit Autoabgasen zu vergiften?«
    »Ja.«
    »Und du hast auch das Auto präpariert, damit es so aussah, als wollte er Selbstmord begehen.«
    Högni nickte. »Er ist tot, stimmt’s?«
    Helgi ignorierte die Frage und fuhr fort. »Ist es auch dieselbe Waffe, mit der du deine Schwester in ihrer Wohnung umgebracht hast?«
    »Nein!«
    Högni schlug wieder heftig mit den Händen auf den Tisch und erhob sich halb von seinem Stuhl.
    »Ich habe Svana kein Haar gekrümmt!«, schrie er mit hochrotem Kopf. Der Polizist an der Tür trat erneut einen Schritt vor und war bereit, einzugreifen.
    »Wir haben Zeugenaussagen, denen zufolge du einen ernsthaften Streit mit Svana vor dem Fit Club hattest. Das war wenige Tage vor ihrem Tod.«
    »Das war etwas anderes!«
    »Setz dich«, forderte Helgi ihn in ruhigem Ton auf, aber Högni traktierte den Tisch weiterhin mit den Fäusten und konnte offensichtlich nicht stillsitzen.
    »Setz dich bitte wieder hin«, mahnte Gunna ruhig. Sie hatte sich zum ersten Mal zu Wort gemeldet und blickte ihm direkt in die Augen. Högni beruhigte sich ganz allmählich und sank zurück auf den Stuhl. Der Polizist neben der Tür und der Anwalt entspannten sich sichtlich.
    »Ich wusste nicht, dass du es warst«, murmelte Högni.
    »Was meinst du?«, wollte Gunna wissen.
    »Ich wusste nicht, dass du diejenige warst, die sich mit diesem Bastard Jónas
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