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Kalter Tod

Kalter Tod

Titel: Kalter Tod
Autoren: Michael Connelly
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stiegen aus. Bosch ging zu Ferras, und Walling schaute in das FBI-Auto.
    »Haben Sie Maxwell gesehen?«, fragte Bosch.
    »Wen?«
    »Agent Maxwell. Den Kerl, mit dem ich heute Morgen im Haus der Kents aneinandergeraten bin.«
    »Nein, ich habe niemanden gesehen. Was …«
    »Es ist sein Auto.« Walling stellte sich zu ihnen.
    »Ignacio, das ist Agent Walling.«
    »Nennen Sie mich einfach Iggy.«
    »Rachel.«
    Sie schüttelten sich die Hände.
    »Also, dann muss er da oben sein«, sagte Bosch. »Wie viel Aufgänge?«
    »Drei«, sagte Walling. »Aber er wird den genommen haben, wo sein Auto steht.«
    Sie deutete auf eine Stahlflügeltür an der Ecke des Gebäudes. Bosch ging sofort darauf zu, um nachzusehen, ob sie abgeschlossen war. Ferras und Walling folgten ihm.
    »Was soll das Ganze eigentlich?«, fragte Ferras.
    »Maxwell ist Kents Mörder«, sagte Bosch. »Er ist da oben …«
    »Was?«
    Bosch inspizierte die Tür. Sie hatte an der Außenseite keinen Griff oder Knauf. Er wandte sich Ferras zu.
    »Wir haben leider nicht viel Zeit. Aber glauben Sie mir, Maxwell ist unser Mann. Er ist in diesem Gebäude und will Alicia Kent unschädlich machen. Wir …«
    »Was macht sie hier?«
    »Das FBI hat hier ein Büro. Sie ist hier. Keine Fragen mehr, okay? Hören Sie einfach nur zu. Agent Walling und ich fahren im Aufzug hoch. Sie bleiben hier an dieser Tür. Wenn Maxwell nach draußen kommt, schalten Sie ihn aus. Haben Sie verstanden? Sie schalten ihn aus.«
    »Alles klar.«
    »Gut. Fordern Sie Verstärkung an. Wir fahren jetzt hoch.«
    Bosch streckte die Hand aus und tippte Ferras an die Wange.
    »Und bleiben Sie frostig.«
    Sie wandten sich von Ferras ab und betraten das Gebäude durch den Haupteingang. Es gab kein richtiges Foyer, nur einen kleinen Bereich vor dem Fahrstuhl. Die Tür öffnete sich auf Knopfdruck, und mit einer Schlüsselkarte aktivierte Walling den Knopf mit der Sieben. Sie fuhren nach oben.
    »Irgendwie kann ich mich des Gefühls nicht erwehren, dass du ihn nie Iggy nennen wirst«, sagte Walling.
    Bosch ignorierte die Bemerkung, denn ihm war gerade etwas eingefallen, was er sie fragen musste.
    »Hat der Lift eine Glocke oder sonst irgendein Signal, das ertönt, wenn er auf dem Stockwerk ankommt?«
    »Ich weiß nicht – doch, ich glaube schon … ja, ganz sicher sogar.«
    »Toll. Wie auf dem Präsentierteller.«
    Bosch zog seine Kimber aus dem Holster und lud sie durch. Walling machte mit ihrer Waffe dasselbe. Bosch schob Walling auf eine Seite der Liftkabine und postierte sich auf der anderen. Er hob die Pistole. Der Aufzug kam im siebten Stock an, und draußen ertönte ein leiser Glockenton. Die Tür begann aufzugehen und gab zuerst den Blick auf Bosch frei.
    Von da, wo sie standen, war niemand zu sehen.
    Rachel deutete nach links und gab Bosch damit zu verstehen, dass die Büros links vom Aufzug waren. Bosch nahm Combat-Haltung ein und drückte sich mit erhobener Waffe um die Lifttür nach draußen.
    Wieder war niemand zu sehen.
    Bosch begann, nach links den Flur hinunterzugehen. Rachel verließ ebenfalls den Lift und kam rechts neben ihn. Sie erreichten den Bereitschaftsraum – ein Großraumbüro mit zwei Reihen Abteilen und drei Zimmern, die mitten in den großen Raum hineingebaut waren. Zwischen den Abteilen waren riesige Gestelle mit elektronischen Geräten, und auf jedem Schreibtisch waren zwei Computer-Monitore. Es sah aus, als könnte der ganze Laden im Handumdrehen zusammengepackt und woandershin verfrachtet werden.
    Bosch ging an den Abteilreihen entlang zum ersten der geschlossenen Räume, durch dessen Fenster er einen Mann sitzen sah. Sein Kopf war weit nach hinten gesunken, seine Augen waren offen. Er sah aus, als hätte er ein rotes Lätzchen umgebunden. Aber Bosch wusste, es war Blut. Dem Mann war in die Brust geschossen worden.
    Bosch deutete durch das Fenster, und Rachel sah den Toten. Sie reagierte mit einem raschen Atemholen und einem leisen Seufzer.
    Die Tür des Büros stand ein Stück offen. Sie gingen darauf zu, und Bosch stieß sie auf, während Walling ihm von hinten Feuerschutz gab. Bosch betrat das Zimmer und sah Alicia Kent mit dem Rücken an der Wand auf dem Boden sitzen.
    Er kauerte neben ihr nieder. Ihre Augen waren offen, aber tot. Zwischen ihren Füßen lag eine Pistole auf dem Boden, und die Wand hinter ihr war mit Blut und Hirnmasse bespritzt.
    Bosch drehte sich einmal um seine Achse und blickte sich um. Er durchschaute die Inszenierung sofort. Es sollte so aussehen,
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