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Kalter Grund - Almstädt, E: Kalter Grund

Kalter Grund - Almstädt, E: Kalter Grund

Titel: Kalter Grund - Almstädt, E: Kalter Grund
Autoren: Eva Almstädt
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mit Malte Bennecke?«
    »Nein!« Sie schrie die Antwort fast. Pia sah Panik in Bettina Rohwers Augen, aber sie glaubte ihr. Sollte sich auch diese Spur im Nichts verlieren?
    Eine Weile gingen sie schweigend den von Treckerspuren tief gefurchten Weg entlang. Hinter einer halb überschwemmten Weide und einer kleinen Hügelkette sah Pia blass die Silhouette des Bennecke-Hofes.
    »Wo führt dieser Weg überhaupt hin?«
    »Nirgendwo ...«
    Sie gingen noch ein paar Meter weiter, dann blieb Bettina plötzlich stehen und wandte sich zu Pia um: »Gibt es irgendeine Möglichkeit, Sie zu überzeugen? Kay ist kein Mörder, und ich bin es auch nicht.«
    »Wieso sind Sie sich bei Ihrem Mann so sicher?«
    »Um jemanden zu ermorden und sich damit selbst in Gefahr zu bringen, dazu ist er viel zu egoistisch. Es bringt ja nichts, um den heißen Brei herumzureden. Unsere Ehe ist zurzeit sehr angespannt. Sie war es schon, bevor das mit Elise passiert ist. Seitdem ist alles noch schlimmer. Aber das macht ihn noch nicht zum Mörder ...«
    »Der Tod eines Kindes ist bestimmt eine harte Belastungsprobe für eine Ehe ...«, sagte Pia.
    »Ja, das stimmt. Er kann meinen Schmerz nicht mehr mit ansehen und ich seine Methoden, sich abzulenken.«
    »Was sind das für Methoden?«
    »Sie fragen zu viel, Frau Kommissarin. Wenn ich beichten wollte, dann würde ich zu einem Priester gehen.«
    »Er hat Sie betrogen. Aber wie steht es mit Ihnen, mit wem hatten Sie ein Verhältnis?« Der Gedanke schoss Pia ganz unerwartet durch den Kopf. Gab es noch jemanden in diesem Spiel? Täuschte sich Agnes, wenn sie Malte für Bettinas Liebhaber hielt. Sie konzentrierte sich auf Bettina Rohwer, die entschlossen die Lippen zusammenpresste und ihre Arme vor der Brust verschränkt hatte.
    »Vier Menschen sind bereits getötet worden. Agnes, die fastnoch ein Kind ist, wird bedroht. Wen wollen Sie mit Ihrem Schweigen denn schützen, Frau Rohwer?«
    Ein sich schnell näherndes Auto unterbrach das Gespräch. Bettina wirkte so aus der Fassung gebracht, dass Pia sie zur Seite zog, damit sie nicht überfahren wurde. Ein schmutziger, dunkelgrüner Geländewagen kam kurz hinter den beiden Frauen zum Stehen. Bettina erwachte aus ihrer Erstarrung, als sie erkannte, wer es war.
    »Jens! Du hättest uns beinahe umgefahren. Kennst du schon die Kommissarin? Pia Korittki?«
    Jens Petersen nickte Pia zu.
    »Ja, ich hatte schon das Vergnügen. Ist das hier eine Art Sonntagsspaziergang?«
    »Nein«, Bettina schüttelte den Kopf, »mein Haus wird gerade von der Polizei durchsucht und Frau Korittki passt auf, dass ich derweil keine Dummheiten mache.«
    Jens sah unbehaglich drein: »Im Ernst, Bettina. Du stehst doch nicht etwa unter Verdacht?«
    »Die sind überzeugt davon, dass Kay die Benneckes ermordet hat. Wegen Elise! Jens, er war es nicht. Man kann alles Schlechte von Kay behaupten, aber mein Mann ist kein Mörder!«
    Bettina schrie es fast. Der verzweifelte Ausdruck in ihrem Gesicht rührte Pia, ohne dass sie dieses Gefühl zulassen wollte.
    »Beruhige dich, Bettina. Du musst vernünftig sein.«
    Zu Pia gewandt meinte er: »Das ist doch bestimmt nur eine Routinedurchsuchung, Frau Korittki?«
    »Dazu darf ich mich nicht äußern.«
    Jens Petersen strich sich durch das kurze, blonde Haar. Sein Kehlkopf bewegte sich schnell, als ob er schlucken müsste, seine Augen flackerten. Sein Blick streifte wiederholt Bettina Rohwer, als befürchtete er, sie würde etwas Unüberlegtes tun.Diese stand jedoch nur mit hängenden Schultern da, ihr gelöstes Haar verdeckte zum Teil ihr Gesicht.
    Plötzlich straffte Petersen die Schultern und sah Pia an: »Frau Korittki, ich muss Ihnen etwas zeigen. Ich war mir nicht sicher, ob es wichtig ist, aber wenn Sie die Rohwers verdächtigen, kann ich das, was ich vermute, nicht länger verschweigen.«
    »Sie sollten uns in so einer Situation gar nichts verschweigen«, sagte Pia ungeduldig.
    »Schon klar. Haben Sie Lust auf einen kleinen Ausflug?«
    Er wirkte plötzlich aufgekratzt. So, als würde allein der Entschluss, endlich etwas zu tun, ihn erleichtern.
    »Wo soll es denn hingehen? Worum handelt es sich?«, fragte Pia zurückhaltend.
    Jens hielt die Tür zu seinem Wagen auf. »Ich beantworte keine weiteren Fragen, man muss es gesehen haben. Du kommst doch auch mit, Bettina?«
    Bettina kletterte in den Wagen, ihre Augen glänzten hoffnungsvoll. Pias Neugier siegte. Sie schwang sich auf den Beifahrersitz.
    »Alles an Bord?«, fragte Jens. »Wir fahren zum
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