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Kaiserkrieger 5: Die Flucht (German Edition)

Kaiserkrieger 5: Die Flucht (German Edition)

Titel: Kaiserkrieger 5: Die Flucht (German Edition)
Autoren: Dirk van den Boom
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Piratenschiff.
    Die Legionäre arbeiteten hektisch. Die auf den vordersten Bänken sprangen sofort auf und eilten nach hinten.
    Ein heftiger Ruck durchfuhr das Schiff, als der Rammsporn auf das gegnerische Fahrzeug traf. Holz splitterte, Schmerzensschreie ertönten. Volkert hielt sich an der Reling fest, um nicht zu Boden zu fallen. Andere Legionäre waren nicht so glücklich, schlitterten über das Deck.
    Porcius lachte. Volkert starrte auf das Piratenschiff. Der Gubernator hatte gepokert wie ein Ritter auf einem Turnier, der seine Lanze im letzten Moment etwas verlagerte, ein wenig darauf hoffte, dass sein Gegner das Gleiche tat, um dann …
    Der Rammsporn brach dicht neben dem Bug in das Gebälk, genauso wie der des Piratenschiffes bei ihnen. Binnen Sekunden bohrten sich die Schiffe ineinander, bis sie so sehr verhakt waren, dass auch die unvermeidliche Gegenbewegung des Schwungs sie nicht mehr voneinander lösen konnte.
    Der Unterschied war, wie Volkert feststellen durfte, dass nicht alle Piraten die Bugsektion verlassen hatten. Er sah Verletzte, zwei Mann waren gar über Bord gegangen.
    »Annäus!«, rief Porcius und winkte seinem Kapitän zu. Die Transportgaleere hatte ihre Rückwärtsbewegung eingestellt, ruderte nun träge wieder in die entgegengesetzte Richtung, und schob sich damit an den Ort des Geschehens heran. Volkert nickte.
    »Zurückbleiben, Männer! Auf das Achterdeck!«
    Die Legionäre stürmten nach hinten.
    Sie würden nicht versuchen, auf das gegnerische Schiff zu klettern, um den Nahkampf zu suchen. Sollten die Piraten doch kommen – oder auch nicht. Ihre Schiffe waren entweder verloren oder in einem sehr schlechten Zustand. Volkert hatte kein Interesse daran, seine Soldaten unnötig zu riskieren.
    »Annäus! Bogenschützen!«, rief er laut hinüber. Doch der Trierarch hatte bereits mitgedacht, denn noch ehe Volkert seinen Befehl vollenden konnte, war zu erkennen, wie die Männer mit den Kurzbögen sich aufstellten und in Schussposition brachten. Die leicht erhöhte Position und die insgesamt gut 50 Bogenschützen würden dafür sorgen, dass den Piraten die Lust an weiteren Eroberungen schnell verging.
    Rufe erklangen. Die Piraten winkten. Volkert wandte sich an Secundus. Er wollte nichts falsch verstehen.
    »Hörst du, was ich höre?«
    Sein Kamerad nickte. »Sie ergeben sich.«
    »Wir warten, bis die Bogenschützen in Position sind«, mahnte Volkert. Er winkte Annäus zu und rief einige Befehle hinüber. Der Trierarch machte ein zweifelndes Gesicht. Als jemand, der sein Leben auf dem Mittelmeer zugebracht hatte und für den Piraten nichts anderes waren als eine ständige Bedrohung seines eigenen Lebens sowie des seiner Männer, hielt er offensichtlich nicht allzu viel von Milde. Annäus, dessen war sich Volkert sicher, hätte einfach nur die eigenen Leute wieder an Bord befohlen und die Piraten mitsamt ihrer Besatzung bestenfalls ihrem Schicksal überlassen.
    Wahrscheinlicher war, dass er sie alle sofort exekutiert hätte, wozu er als Offizier des Imperiums jedes Recht hatte.
    Volkert schüttelte den Gedanken ab. Er war es satt, metzelnd durch die Lande zu ziehen. Unnötige Tode hatte er genug miterlebt und er war für zu viele verantwortlich gewesen. Er merkte, dass er abzustumpfen drohte, und er wusste, dass seine weiche Seite von jedem anständigen römischen Offizier niemals richtig respektiert werden würde. Selbst Secundus hatte kein Verständnis für die Selbstzweifel seines Freundes.
    Das war Volkert egal. Wenn er es erreichen konnte, dann würde er sinnloses Blutvergießen verhindern. Es würde ohnehin nicht allzu viele Möglichkeiten für Milde geben.
    Diesmal war es anders.
    Die Piraten sahen ihre aussichtslose Lage ein.
    Rufe schallten über das Wasser. Es begannen einige schwierige Manöver, sorgfältig aufeinander abgestimmt. Die beiden ineinander verkeilten Piratenschiffe fingen an, langsam Wasser zu ziehen, und mussten schnell evakuiert werden. Männer strömten über die Schiffe, verbunden durch Enterbrücken, schafften Gefangene auf den großen Getreidetransporter, ebenso wie Vorräte. Alles wurde auf Volkerts Geheiß sehr gründlich durchsucht. Niemand sollte zurückgelassen werden, kein Wertgegenstand, kein Sack Weizen und keine Amphore. Sie mussten die Gefangenen, die sie jetzt aufgenommen hatten, auch versorgen können, bis sie Afrika erreicht hatten. Immerhin konnten sie die verbliebene Piratengaleere ebenfalls nutzen, sodass es zwar durchweg eng werden würde, aber
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