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Kaelter als dein Grab

Kaelter als dein Grab

Titel: Kaelter als dein Grab
Autoren: Linda Castillo
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Munition“, stöhnte Madrid.Jake holte sein Handy hervor und wählte die Nummer von Sean Cutter. Cutter nahm beim ersten Klingeln ab.
    „Ich habe einen Verletzten“, sagte Jake ohne Vorrede.
    Cutter fluchte. „Wer ist es?“
    „Madrid.“
    „Wie schlimm ist es?“
    „Code Red.“
    „Wo sind Sie?“
    „Michigan. Im Südosten von Sault Sainte Marie. Ich werde sein GPS aktivieren. Hier tobt ein Unwetter, Sean.“
    „Noch irgendetwas, von dem ich wissen muss?“
    „Bringen Sie Waffen mit.“ Jake beendete das Gespräch und wandte sich Madrid zu. „Wo haben sie Leigh hingebracht?“
    „Ich war zwischendurch immer wieder bewusstlos. Doch nach dem, was ich mitbekam, wollen sie sie umbringen und die Leiche im See versenken“, keuchte Madrid nach Atem ringend.
    Jake wurde unter der Winterkleidung ganz heiß.
    Als ob ihm die Worte zu viel Energie geraubt hätten, schloss Madrid die Augen. Jake berührte ihn an der Schulter. „Du wirst wieder gesund, Partner.“
    „Geh und hol … Hurensohn.“
    Jake wusste, wie schmerzhaft eine Schusswunde war, und wünschte, dass er etwas tun könnte. Er griff in Madrids Jackentasche und holte dessen Handy hervor. Er entfernte die hintere Abdeckung und aktivierte den GPSChip, den alle MIDNIGHT-Agenten installiert habenmussten. Dann steckte er das Handy zurück in Madrids Tasche. „Cutter ist unterwegs.“
    „Geh und hilf ihr, Vanderpol.“
    Jake drückte Madrids Schulter. Dann stand er auf und lief Richtung See. Er schien schon eine Ewigkeit unterwegs zu sein, als sich vor den Bäumen plötzlich eine weite weiße Ebene erstreckte, die Jake als den See erkannte. Er rutschte die Böschung hinunter und rannte auf dem Eis weiter. Die Sichtweite betrug nur wenige Meter. Er hatte keine Ahnung, in welche Richtung er sich wenden musste. Er wusste nicht einmal, ob seine Ahnung überhaupt richtig war. Er wusste nur, dass er keine andere Wahl hatte.
    Er hatte gerade sein Höchsttempo erreicht, als ein Schrei die Stille durchdrang. Er hielt an und lauschte.
    „Jake! Jaaaaaaake! Hilf mir!“
    Die Panik in Leighs Stimme erschütterte ihn. Wenn er nicht bald bei ihr war, würde es zu spät sein.
    Ein neuer Adrenalinstoß schoss durch seinen Körper, und Jake rannte in die Richtung, aus der ihre Schreie gekommen waren.
    Leigh spürte, wie die Kälte ihren Körper durchdrang und ihn taub werden ließ, während sie durch den Schnee dem sicheren Tod entgegenstapfte. Doch trotz der Schrecken, die unter dem Eis auf sie warteten, konnte sie an nichts anderes denken als an Jake. Oh, wie sehr sie sich gewünscht hatte, den Rest ihres Lebens mit ihm zuverbringen. Es brach ihr das Herz, dass sie niemals die Chance dazu bekommen sollten.
    Sie rief immer wieder seinen Namen, doch ihre Stimme wurde schwächer. Die Kälte und die Angst nagten an ihr und schwächten sie. Sie hatte sich geschworen, Rasmussen nicht den Gefallen zu tun und zu weinen. Doch als sie jetzt in Richtung Eisloch gezerrt wurde, konnte sie die Schluchzer kaum zurückhalten.
    Der Mann, der sie eingeholt hatte und jetzt zu Rasmussen brachte, war still geworden. Sogar sein Griff um ihren Arm hatte sich leicht gelockert. Leigh nahm an, dass er sich vielleicht einen winzigen Rest Menschlichkeit im Herzen bewahrt hatte, doch sie wusste, dass es nicht genug war, um ihr Leben zu retten. Sie wusste, dass Rasmussen jeden umbringen würde, der sich ihm in den Weg stellte; seine eigenen Männer eingeschlossen.
    Sie stolperte auf der unebenen Oberfläche des Eises und fiel auf die Knie, wo sie schluchzend liegen blieb. Wo auch immer Jake sich jetzt befand, sie konnte nur hoffen, dass er in Sicherheit war.
    „Aufstehen, Lady.“
    Die Stimme des Handlangers schien aus weiter Ferne zu kommen. Unsicher, ob sie genug Energie hatte, um aufzustehen, blickte sie nach oben. Der Schnee fiel so dicht, dass sie kaum das Gesicht des Mannes ausmachen konnte.
    „Ich brauche eine Pause“, sagte sie.
    „Dort, wo du hingehst, kannst du noch jede Menge Pausen machen.“ Er nahm ihren Arm. „Lass uns gehen.“
    Eine Veränderung im Licht hinter ihm weckte ihre Aufmerksamkeit. Ein grauer Fleck.
    „In Ordnung“, sagte sie. Doch sie rührte sich nicht und sah stattdessen in Richtung des grauen Fleckens, den sie zuvor wahrgenommen hatte. Er kam näher. Zuerst dachte sie, dass es sich um einen Bären oder ein Reh handelte. Dann erkannte sie, dass ein Mann in einem Schnee-Tarnanzug auf sie zulief.
    Einer der Agenten von MIDNIGHT? Hatte Jake sie schließlich doch
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