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Kaelter als dein Grab

Kaelter als dein Grab

Titel: Kaelter als dein Grab
Autoren: Linda Castillo
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direkt neben ihm, das Gesicht angespannt vor Sorge. „Wie geht es Mike?“
    Er erwog, die Sache zu beschönigen, entschied sich aber, ihr die Wahrheit zu sagen. „Es steht schlecht um ihn.“
    Sie schlug die Hand vor den Mund. „Wird er es schaffen?“
    „Ich weiß es nicht, Leigh. Ich kann nur sagen, dass erjung und stark ist. Rick ist Rettungssanitäter, und Cutter wird sein Bestes geben, um ein Team hierher zu bringen.“ Er blickte hinauf in den Himmel, aus dem es weiterhin in großen Flocken schneite. Er wusste, dass so etwas wie das Wetter Cutter nicht davon abhalten konnte, einem verletzten Agenten zu Hilfe zu eilen.
    „Wir müssen los“, sagte er. „Und so werden wir das Ganze durchführen: Rasmussen und die anderen beiden Männer werden glauben, dass ich ihr dritter Mann bin. Wegen der Skimaske wird niemand erkennen, wer ich wirklich bin. Ich werde so tun, als ob ich dich zurückbringe, dich aber in einer gewissen Entfernung von ihnen zu Boden stoßen. Sobald ich die Gelegenheit habe, schalte ich entweder Rasmussen oder seinen Schläger aus. Wenn der Pilot zu flüchten versucht, schieße ich auch auf ihn. Tarnung ist der Schlüssel, Leigh. Ich muss ihnen nahe kommen, ohne dass sie erkennen, wer ich bin. Das gibt mir einen wichtigen Vorteil.“
    Sie nickte. Ihre Miene drückte Entschlossenheit aus. Doch Jake sah, dass sie zitterte. Wenn sie ihre Kiefer nicht so fest zusammenpressen würde, würde sie mit den Zähnen klappern, dessen war Jake sich sicher.
    „Also los“, sagte er.
    Er nahm ihre Hand, und sie stapften in die wirbelnde weiße Leere vor sich.
    Rasmussen stand mit dem Rücken dem heftigen Nordwind entgegen auf dem Eis und versuchte angestrengt, indem dichten Schneegestöber etwas zu erkennen. „Wo zum Teufel sind sie?“, fragte er.
    Derrick LeValley schüttelte den Kopf. „Bei diesem Unwetter verliert man leicht die Orientierung. Wir sollten ihm noch ein paar Minuten geben.“
    „Ich sollte ihm eine Kugel in den Kopf jagen dafür, dass er mich so lange warten lässt.“
    „Heben Sie sich die Kugel für die Frau auf“, sagte LeValley.
    „Ich bedauere nur, dass Vanderpol nicht hier sein wird, um sie sterben zu sehen.“ Rasmussen überprüfte die Sicherung an seiner Pistole und schritt zum Hubschrauber. „Sind Sie in der Lage, uns hier rauszubringen?“
    Der Pilot schnippte seinen Zigarettenstummel in den Schnee. „Nördlich von hier ist alles klar. Die Wetterfront, die den Schnee bringt, zieht einfach durch. Es sieht schlimmer aus, als es ist.“
    „Hervorragend. Halten Sie sich bereit zum Start.“
    „Mr Rasmussen!“
    Er sah zu LeValley, der auf zwei Figuren in der Ferne deutete. „Dort sind sie.“
    Rasmussen blinzelte, um etwas zu erkennen. Tatsächlich waren sein langjähriger Helfer und Kelsey noch etwa hundert Meter entfernt und näherten sich langsam. Eifersucht und Bitterkeit brannten in ihm, als er sie beobachtete. Kelsey war die einzige Frau, die er je geliebt hatte. Doch sie hatte ihn verraten, und nun blieb ihm nichts anderes übrig, als sie zu töten. Er bedauerte nur, dassVanderpol nicht dabei sein konnte. Doch wenn Vanderpol in sie verliebt war, würde er noch reichlich leiden, wenn er von ihrem Tod erfuhr. Und in ein paar Monaten, wenn Rasmussen sich in einem anderen Land eingerichtet hatte, konnte er jederzeit jemanden zurückschicken, um den Agenten endgültig auszuschalten …
    Er nahm seine Pistole aus der Manteltasche, zog den Schlitten zurück und lud eine Kugel in die Kammer.
    „Holen Sie die Kette“, wies er LeValley an und ging in Richtung der zwei Personen. „Bringen wir diese hässliche Geschichte hinter uns.“
    Jake spürte, dass Leigh immer stärker zitterte, je mehr sie sich Rasmussen näherten. Er spürte, wie seine Nerven zuckten, als er die Pistole in der Hand des anderen bemerkte.
    „Was zum Teufel hat dich so lange aufgehalten“, wollte Rasmussen wissen.
    „Ich habe im Schnee die Orientierung verloren“, sagte Jake mit gedämpfter Stimme.
    Rasmussen sah Leigh an. „Sieht so aus, als sei dein Liebster dieses Mal nicht gekommen, um dich zu retten.“
    LeValley näherte sich ihnen mit der langen schweren Kette. „Wir haben nicht viel Zeit, Mr Rasmussen.“
    Eine ganze Minute lang blickte Rasmussen Leigh unverwandt an. Mit einer Grimasse ergriff er ihren Arm. „Komm mit mir“, sagte er.
    Sie loszulassen war das Schwerste, was Jake je in seinemLeben hatte tun müssen. Doch er brauchte ein besseres Gefühl für die Situation, bevor er
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