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Kaelter als dein Grab

Kaelter als dein Grab

Titel: Kaelter als dein Grab
Autoren: Linda Castillo
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Namen als auch ihre Adresse hat.“
    „Dies ist nicht Ihr Fall, Jake. Ich brauche Sie hier. Es gibt administrative Dinge …“
    „Scheiß auf die administrativen Dinge!“ Ein weiterer Fluch entfuhr ihm. „Ich werde es nicht zulassen, dass er sie in die Hände bekommt, Sean.“
    „Es ist bereits ein anderer Agent auf dem Weg.“
    „Ach, kommen Sie! Sie haben zweihundert Zeugen, die Sie beschützen müssen, und zwanzig Agenten! Rechnen Sie nach!“
    „Wir arbeiten mit dem U. S. Marshals Service zusammen, um alle Zeugen zu erfassen.“Jake fluchte.
    „Ich brauche Sie hier, Jake. Aber ich brauche Sie mit kühlem Kopf. Wenn Sie sich nicht zusammenreißen, müssen Sie gehen.“
    „Ich werde nicht zulassen, dass er diese Frau umbringt“, stieß Jake hervor.
    „Sie wusste, worauf sie sich vor sechs Jahren einließ.“ „Das wusste sie. Aber wir wussten es auch, oder, Sean?“
    „Lassen Sie das, Jake. Sie haben Ihren Job gemacht und ich den meinen.“
    „Oh ja. Vielleicht ein bisschen zu gut.“ Jake fuhr sich mit der Hand über das Gesicht, ein heiserer Laut entrang sich seiner Kehle. „Wo ist sie?“
    Cutter starrte ihn an, die Gesichtszüge hart wie Granit. „Treffen Sie nicht die falsche Entscheidung, Vanderpol. Ich habe Sie gedeckt, als Sie sich mit dieser Frau eingelassen haben. Ich werde das kein weiteres Mal tun.“
    „Ist das der einzige Weg, mit dieser Sache umzugehen?“, fragte Jake.
    „Das ist der einzige Weg, damit umzugehen.“
    Ohne seinen Blick von Cutter abzuwenden, zog Jake seine MIDNIGHT-Marke aus der Brieftasche und legte sie auf den Konferenztisch. Dann griff er unter die Jacke und zog seinen Dienstrevolver hervor, um ihn neben die Marke zu legen.
    „Jetzt müssen Sie mich nicht mehr decken“, sagte er und ging zur Tür hinaus.Aus dem schiefergrauen Nachthimmel fiel dichter Graupel, als Leigh Michaels ihren Koffer in das Motelzimmer im zweiten Stock zerrte und die Tür hinter sich schloss. Seit sie ihr Apartment in Denver verlassen hatte, war die Angst ihr ständiger Begleiter.
    Sie hatte immer gewusst, dass dieser furchtbare Tag kommen würde. Rasmussen war ein zu mächtiger Mann, sein Einfluss reichte zu weit, als dass ein Gefängnis ihn auf Dauer in Schach halten konnte.
    Bebend vor Angst zog Leigh die handliche Heckler-&-Koch-Halbautomatik aus dem Hosenbund und legte sie auf den Nachttisch in Reichweite. Sie machte sich nicht die Mühe, den Koffer auszupacken, denn es bestand immer die Möglichkeit, dass sie rasch verschwinden musste. Dabei wollte sie die wenigen Kleidungsstücke und Toilettenartikel, die sie dabeihatte, nicht zurücklassen.
    Sie ging zum Fernseher und schaltete einen Nachrichtenkanal ein. Sie hoffte auf die Neuigkeit, dass man Rasmussen gefasst hatte. Der Sprecher zerschlug ihre Hoffnungen sofort. „Laut einer ungenannten Quelle haben sich Unbekannte am Wochenende in die Datenbank des Zeugenschutzprogramms gehackt. Mehr als zweihundert Namen von wichtigen Zeugen wurden kopiert …“
    Leigh traf jedes einzelne Wort wie ein Schlag in den Magen. Einen Augenblick lang konnte sie nicht mehr atmen, nicht mehr denken. Sie spürte, wie sie von Panik erfasst wurde.
    Hinter dem Datenbank-Raub konnte nur Ian Rasmussenstecken. Auch wenn in den Nachrichten von keinem Zusammenhang berichtet wurde.
    „Oh Gott.“ Abrupt stand sie auf, legte eine Hand auf den Bauch und versuchte, die aufsteigende Panik niederzukämpfen.
    Ian Rasmussen kannte ihre neue Identität. Er kannte ihren Namen. Ihre Adresse.
    Einen Augenblick erwog sie die Möglichkeit, ihren alten Kontakt im Büro des U. S. Marshals Service in Boulder anzurufen. Dann erinnerte sie sich, was beim letzten Mal geschehen war, als sie einer staatlichen Behörde getraut hatte, und verwarf die Idee.
    Jake Vanderpol tauchte vor ihrem geistigen Auge auf. Sie sah seine dunklen, intelligenten Augen. Militärisch kurz geschorenes Haar. Ein schmales Gesicht mit einem fein gemeißelten Mund. Ein Körper, der so fest und atemberaubend war wie die Rocky Mountains.
    Sie hatte ihm ihr Leben anvertraut. Sie hatte ihm ihr Herz geschenkt. Ihren Körper. Ein Stück ihrer Seele. Er hatte all diese Dinge mit einem Heißhunger verschlungen, der sie begeistert und mit dem Verlangen nach mehr erfüllt hatte. Sie hatte sich in den nachdenklichen Agenten verliebt. Doch die Nähe, die sie geteilt hatten, hatte ihn nicht davon abhalten können, sie als Mittel zum Zweck einzusetzen.
    Leigh schob die Erinnerung entschlossen zurück in ihr tiefes
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