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Jungs zum Anbeißen

Jungs zum Anbeißen

Titel: Jungs zum Anbeißen
Autoren: Mari Mancusi
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rückwärts. »Oh, mein Gott!«
    »Tut mir leid«, sagt er kichernd. »Ich musste mich wegen dieser Geschichte mit dem blutigen Finger an dir rächen.«
    Ich wirbele zu Rayne herum. Auch sie gackert so heftig, dass ihr praktisch die Tränen übers Gesicht laufen. Als wäre das das Komischste, was sie seit Shrek 2 gesehen hat.
    »Oh Mann!« Sie lacht. »Du hättest mal dein Gesicht sehen sollen, Sunny. Das war große Klasse!«
    Ich starre zuerst sie an, dann Magnus. Ich kann es nicht glauben. Ich kann es einfach nicht glauben. »Du .. . ich meine … ich dachte .. .« Wow, ich habe komplett die Sprache verloren. Möglicherweise werde ich den Rest meines Lebens stumm verbringen müssen. Ich werde mit einer Tafel herumlaufen und alles aufschreiben, was ich früher einmal sagen konnte, bevor mir ein Vampir, der sich ein Messer aus dem Bauch zieht, die Fähigkeit der menschlichen Rede gestohlen hat.
    »Tut mir leid«, sagt Magnus noch einmal und rappelt sich hoch. Er steckt das blutverschmierte Messer zurück in seine Tasche, ohne es abzuwischen. »Aber du hast gesagt, du wolltest einen Beweis.«
    Ich stehe haarscharf davor zu kotzen. »Dann bist du also wirklich . ..«
    ». . . ein Vampir?«, fragt er und zieht eine Augenbraue hoch.
    »Ja.«
    »Und das heißt . . .« Inzwischen spielt mein Magen verrückt. Als wäre ich auf einem Schiff mitten in einem gewaltigen Sturm.
    ». . . mein Biss hat dich angesteckt.« Er seufzt, diesmal ernsthaft. »Unglücklicherweise trifft auch das zu.«
    Ich beuge mich vor und kotze.
    »Iiiih.« Rayne macht einen Satz, um der Schweinerei auszuweichen. »Sunny, das ist widerlich.«
    »Oh, tut mir ja so leid, dass ich dein Feingefühl gekränkt habe», sage ich so sarkastisch wie möglich und wische mir mit dem Arm über den Mund. »Ich schätze, ich nehme die Tatsache, dass ich mich versehentlich in einen verdammten Vampir verwandelt habe, nicht so gut auf, wie du gehofft hattest?«
    Rayne zuckt die Achseln. »Ich hab's kapiert, echt, Sun. Das heißt aber noch lange nicht, dass ich Spaß daran habe, mich von deiner Kotze bespritzen zu lassen.«
    Ich verdrehe die Augen und wende mich wieder Magnus zu. »Also, eine Sekunde«, sage ich. »Ich bin verwirrt. Ich dachte immer, um ein Vampir zu werden, müsste man das Blut eines Vampirs trinken. Du hast mich bloß gebissen.«
    ,»Das verdammte Hollywood mit seinen barbarischen Fehlinterpretationen«, erwidert Magnus erschöpft. Er greift in seinen Mund und zieht etwas heraus. Er hält es mir hin.
    Es ist ein Reißzahn aus Porzellan, der zur Hälfte mit einer roten Flüssigkeit gefüllt ist. »Bei unseren Post-mortem-Studien haben wir erfahren, dass die meisten Leute den Teil, bei dem es darum geht, das Blut von ihren Paten zu trinken, ein wenig beunruhigend finden. Außerdem«, fügt er hinzu, »heilt unsere Haut zwar bemerkenswert schnell, aber es kann durchaus Narben hinterlassen, wenn man sein Handgelenk aufschneidet, um den Lehrling trinken zu
    lassen. Und niemand möchte einen vernarbten Vampir.«
    Er hält mir den Zahn hin, damit ich ihn genauer betrachten kann. »Deshalb hat Vampcoven.com vor einigen Jahren diese Implantate geschaffen. Absolut fantastische Erfindungen. Ich brauche mir bloß den Finger anzuritzen, ein paar Tropfen Blut in das Implantat sickern zu lassen und es dann dem Lehrling zu injizieren.« Er zuckt die Achseln.
    »Wir könnten natürlich eine Injektion benutzen; das wäre wahrscheinlich sogar einfacher und hygienischer. Aber etliche Studien sind zu dem Ergebnis gekommen, dass Lehrlinge diesen romantischen Teil der alten Schule, nämlich in den Hals gebissen zu werden, ganz einfach genießen.«
    Ich kann mich nicht entscheiden, was mich mehr beeindruckt: Dass es Internetseiten gibt, die Gerätschaften zum Injizieren von Blut verkaufen, oder dass diese Typen ihre Opfer bitten, Feedback-Formulare auszufüllen.
    Magnus greift in seine Tasche und zieht ein kleines Silberetui heraus. »Vampcoven.com ist der führende Hersteller für Vampirzubehör. Blutbeutel, Reißzahnschärfer, Körperpanzer und dergleichen Dinge.« Er öffnet das Etui und legt den falschen Reißzahn auf das Samtfutter.
    Oh Mann, im Web kann man wirklich alles kaufen.
    »Okay, kapiert«, sage ich. »Aber eine Frage hätte ich noch.
    Wenn ich mich in einen Vampir verwandelt habe, wie kommt es dann, dass ich mich nicht wie einer fühle?«
    »Woher willst du wissen, wie sich ein Vampir fühlt?«, unterbricht Rayne mich mit einem bedauerlicherweise recht guten
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