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Junge Liebe 050 - Bye,bye, Mauerblümchen

Junge Liebe 050 - Bye,bye, Mauerblümchen

Titel: Junge Liebe 050 - Bye,bye, Mauerblümchen
Autoren: J. Dankert
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ich dir etwas zum Geburtstag schenken.“ Meine Mutter blickte mir stur in die Augen.
    Für den ersten Moment war ich echt geschockt, dann platzte ich lachend los. „Oh … zu lieb von dir, Mum, aber dann laufe ich lieber nackt herum.“ Ich stand auf. „Ich könnte aus den grausamen Pullovern noch was machen. Ich schneid einfach die Ärmel ab …“, überlegte ich, während ich auf die Zimmertür zuging.
    „Jake! Setz dich sofort wieder hin!“, keifte Großmutter.
    Ich drehte mich langsam um und schüttelte den Kopf. „Nein, warum sollte ich? Ihr wollt mir kein Geld geben, also schaue ich, dass ich aus dem Schrott in meinem Kleiderschrank etwas Sinnvolles machen kann.“ Plötzlich durchzuckte mich ein Geistesblitz. „Wartet, ich hab mein Sparbuch. Ich bin achtzehn, also darf ich da auch ran. Gute Nacht, alle miteinander!“
    „Komm sofort zurück. Das sind deine ganzen Ersparnisse. Seit Jahren zahlen wir einen Teil deines Taschengeldes da rauf, damit du ...“
    „Ja? Was denn? Eine eigene Wohnung? Das findet ihr bestimmt ganz toll. Ein eigens Auto? Führerschein? Hm … nein, das dürfte auch nicht nach eurem Geschmack sein. Eine Freundin hab ich nicht, also kann ich davon auch nicht heiraten. Wie du eben so schön festgestellt hast, liebe Mum, es ist mein Geld. Gute Nacht!“ Ich verließ wütend das Zimmer und knallte meine Tür zu. Doch als ich mein Spiegelbild sah, strahlte ich wieder. Robin und Dan hatten ganze Arbeit geleistet. Ich würde morgen das Geld holen und bei den beiden nachfragen, wo man vernünftige Klamotten bekam.

    Noch am gleichen Abend räumte ich meinen Kleiderschrank aus. Es blieb kaum etwas übrig. Ein paar Socken, eine Jeans, die ich mit der Schere bearbeitete, ein schwarzes T-Shirt, welches ich aus den Tiefen meines Schrankes herausfischte und meine Turnschuhe aus dem Sportunterricht. Alles andere flog in hohem Bogen in eine große Reisetasche. Ich war wild entschlossen, meine Ziele durchzusetzen und das würde ich auch tun. Komme, was wolle.
    Am nächsten Morgen zog ich die zerrissene Jeans an. Ich hatte am linken Knie, am rechten Oberschenkel und unter der rechten Pobacke Risse hineingeschnitten, und sie den ganzen Abend über ausgefranst. Krönender Abschluss boten die aufgetrennten Säume an den Hosenbeinen. Dazu trug ich das schwarze Shirt und fand mich schon ein wenig heißer. In diesem Outfit betrat ich die Küche, wo mir meine Mutter kalt entgegen blickte. So lange, bis sie die kaputte Jeans betrachtete.
    „Das ist nicht dein Ernst, oder?“
    „Nein, das ist meine Jeans. Ich bin auch schon weg. Bis später.“ Ich schnappte mir eine Scheibe Toast, die schwere Reisetasche aus dem Flur und verließ das Haus. Keine zehn Minuten von uns entfernt war die Kleidersammlung der Sozialstation. Ich stopfte flugs alles in den Container, bevor meine liebe Familie mich aufhalten konnte. So, nun brauchte ich definitiv neue Klamotten, denn ich besaß nur noch, was ich an meinem, zu unrecht, rasierten Körper trug. Mit meinem Sparbuch betrat ich die Bank, räumte es komplett leer und machte mich auf den Weg zu Robin und Dan.
    „Hey, ihr zwei.“
    Beide saßen vor ihrem Salon auf den Stufen und rauchten. Neben ihnen standen Kaffeetassen.
    „Na, wen haben wir denn da?“ Robins Blick glitt über meinen Körper. „Dreh dich mal.“
    Ich kicherte, drehte mich langsam um meine eigene Achse.
    „Uhh … ja, das ist mal heiß. Kommst du zum Haare waschen?“
    „Oh … nein, ich brauche euren Rat.“
    „Na dann, worum geht’s?“ Dan sah mich abwartend an.
    Ich zögerte. „Klamotten. Wie ihr gestern ja gesehen habt, bin ich auf dem Gebiet nicht so bewandert.“
    Robin runzelte die Stirn. „Wir würden ja gern mit dir shoppen gehen, aber wir machen gleich auf“, sagte er.
    Lachend schüttelte ich den Kopf. „Nein, das wollte ich auch nicht fragen. Kennt ihr ein paar coole Läden, wo ich anständige Klamotten bekomme?“
    Robin lachte laut auf. „Na wenns weiter nichts ist, Kleiner.“ Er sah Dan an. „Das Looks?“
    „Jaah … und das Freestyle. H&M, New Yorker. Ohhh … ganz klasse.“ Dan klatschte übermütig in die Hände und ich hob die Augenbrauen. „Geh zu Sandy. Falco ist gerade da. Ist nicht weit von hier und da bekommst du wirklich alles. Von den Socken über sexy Shorts, Hosen, Shirts … alles. Und Falco kennt sich aus. Sag ihm, Dan und Robin schicken dich.“ Begeistert nickte auch Robin und erklärte mir den Weg.
    „Super, danke euch.“
    „Kein Thema. Komm danach
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