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Junge Liebe 050 - Bye,bye, Mauerblümchen

Junge Liebe 050 - Bye,bye, Mauerblümchen

Titel: Junge Liebe 050 - Bye,bye, Mauerblümchen
Autoren: J. Dankert
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der abwehrend die Hände hob. „Wir unterhalten uns später, Drecksack!“
    Ich lächelte und ging zwei Stufen nach oben. „Hey Zubien, tut mir leid, dir das sagen zu müssen, aber sie treibts auch mit anderen. Und da ich sie heute schon gesehen habe und sie nicht hier ist … versuchs mal auf dem Dachboden. Oh … Spanner und Petze … Mann, wird Zeit, dass die Schule endet. Die bekommt mir nicht.“
    Nun musste ich regelrecht kichern. Ach, das Leben konnte echt schön sein. Ich wusste, dass ich mir von Zubien definitiv eine eingefangen hätte … wenn es nicht der letzte Schultag gewesen wäre und wenn er nicht so perplex dastehen und mich anstarren würde. Himmel, da sah ja ein Glubschfisch intelligenter aus.
    Okay, das war meine erste Tat zum Thema Ade Mauerblümchen. Meine zweite Tat war es, in einer kleinen Wasserpfütze auszurutschen. Klassischer Kack. Ich sah mich um, doch es waren nur wenig Schüler auf dem Flur, die mich nun feixend auslachten. Glück gehabt. Ich ging die Schulflure entlang und wurde mir bewusst, dass es das letzte Mal sein sollte. Und wieder überlegte ich, ob es hier irgendetwas gab, was ich in Erinnerung behalten würde. Verdammt, nichts. Meine Schulzeit ist an mir vorbeigeflogen, während ich in meinem Schneckenhaus gesessen und aufs Ende gewartet habe. Hatte ich vielleicht deswegen so viel verpasst? Ich war immerhin schon achtzehn und komplett unschuldig … in allem. Ich hatte nie geraucht, hatte nie geschwänzt, nie gespickt … Himmel, ich hatte noch nicht mal geküsst, von Sex ganz zu schweigen. Ich war eine schulische Jungfrau. Mit dieser Erkenntnis hatte ich nicht gerechnet. Wer machte sich schon groß Gedanken darum? Ich war echt geplättet.
    „Jake! Hey, warte mal.“ Laura lief mir hinterher. „Was ist los? Du scheinst mit deinen Gedanken Kilometer weit weg zu sein.“
    Ich legte den Kopf schief, sah sie grübelnd an. „Nein, nicht so weit. Mir ist nur gerade etwas bewusst geworden.“
    „Und was?“
    Ich überlegte, ob ich es Laura unbedingt auf die Nase binden wollte. „Ach, naja … nur, dass meine Schulzeit ziemlich langweilig gewesen ist. Mehr nicht“, wich ich schließlich aus.
    „Na komm, so langweilig war sie nicht.“
    „Ach ja?“ Ich hob fragend die Augenbrauen. „Dann zähl doch mal meine Schandtaten auf.“ Abwartend und mit verschränkten Armen sah ich sie an.
    „Du hast … also … warte, damals … ich hab gleich was …“ Ohne weiter auf mich zu achten, lief sie los, plapperte weiter vor sich hin.
    „Jap, genau so seh ich das auch.“ Ich musste grinsen. Manchmal war sie einfach süß in ihrer Art.
    Im Klassenraum setzte ich mich auf meinen Platz und stützte den Kopf auf die Hände.
    „Ich weiß was!“ Laura strahlte mich triumphierend an.
    „Na?“
    „In der zweiten Klasse hast du Kreide geklaut und damit haben wir die Gehwege in unserer Straße bemalt.“
    Gelangweilt machte ich nur „Wuff“ und seufzte. „Es gibt nichts zu beschönigen, Laura. Ich bin eine Trantüte.“
    Nun seufzte auch sie. „Das ist Mist“, flüsterte sie, denn Mr. Lambert kam herein.
    „Warum?“, gab ich genauso laut zurück.
    „Weil ich dann auch eine bin. Daran müssen wir schleunigst etwas ändern.“
    Lachend hob ich die Augenbrauen, sah verzeihungsheischend zu meinem Lehrer und senkte den Blick. „Dann fang mal an. Du hast noch etwa eine Dreiviertel Stunde, dann ist die Schulzeit vorbei.“
    „Nun brauchen wir auch nicht mehr anfangen“, maulte sie.
    Das amüsierte mich. Ich fragte mich, wie der Sommer werden würde. Immerhin hatte ich noch sechs Wochen Freizeit, bis ich meine wahnsinnig interessante Lehrstelle im Büro beginnen würde. An meinem langweiligen Leben musste dringend etwas geändert werden und das hieße, dass ich all die Dinge nachholen müsste, die ich in der Schule verpasst hatte. Okay, das Rauchen nicht, denn ich hasste Zigarettenqualm. Und schwänzen, und Abschreiben fiel auch weg … den Sommer konnte ich nicht schwänzen. Verdammt, was blieb denn dann? Sex! Stimmt, der fehlte auch noch. Ich nahm mir vor, bis zum Ende des Sommers keine Jungfrau mehr zu sein.
    Kurze Zeit später standen Laura und ich auf dem leeren Schulhof. Die anderen Schüler hatten es plötzlich und das erste Mal in ihrer Schulzeit verdammt eilig gehabt, hier wegzukommen. Sonst hatten sie noch ewig auf dem Parkplatz herumgelungert, um Zeit tot zu schlagen.
    „Es ist ein seltsames Gefühl, wenn eine Epoche hinter dir liegt“, sinnierte ich.
    „Epoche? Mann, du
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