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Jung, sexy und beliebt

Jung, sexy und beliebt

Titel: Jung, sexy und beliebt
Autoren: Cecily von Ziegesar
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tatsächlich von der Schule werfen würden. Tief im Inneren hatte er immer gefühlt, dass es irgendwie unvermeidbar war. Er hatte sich ausgemalt, was er sagen würde, sogar was er anhaben würde. Er hatte die verrückte Traumvision gehabt, dass er sein rotes Power-Rangers-Outfit, das er als kleiner Junge besessen hatte, anhaben und wild mit einer ungeladenen alten Flinte seines Vaters herumfuchteln würde, nur um ihnen ein bisschen Angst zu machen. Er würde seine riesige Terminator - Sonnenbrille von Dolce & Gabbana auf der Stirn tragen. Er würde den Lehrern von Waverly mal so richtig die Meinung sagen – und dann würde er auf Credo steigen und in den Sonnenuntergang davonreiten.
    Aber die Dinge kamen ja nie so, wie man sie sich vorstellte. Stattdessen brach ihm jetzt in seinem weißen Brooks-Brothers-Hemd und dem gebügelten braunen Waverly-Blazer der kalte Schweiß aus. Er musste an all das denken, was er nie mehr sehen und nie mehr erleben würde, wenn sie ihn rausschmissen. Die Eulen. Wie die Sonne blutrot über dem Hudson unterging. Sein buntes Lieblingsfenster in der Kapelle. Mit Alan Fußball zu spielen, wenn sie keine Lust auf lernen hatten. Der Kirschstrudel aus der Cafeteria und die fröhliche Kellnerin Mabel, die aus einer kleinen Stadt in der Nähe von Lexington kam. Callie. Jenny. Alles, was Jenny ihm bedeutete, würde ihm fehlen.
    »Nun?«, fragte Marymount erneut.
    »Ja.« Er nickte.
    »Nun gut«, fuhr Marymount mit leiser, enttäuschter Stimme fort. »Ich frage den Ausschuss, halten wir Mr Walsh für schuldig? Sind alle der Ansicht?«
    Brett, Mr Dalton, Mr Pardee und Benny reckten die Hände. Die DA-Mitglieder aus der zehnten und elften Klasse zuckten bedauernd mit den Schultern, dann hoben auch sie die Hände. Schließlich hielt auch Alan zögernd die Hand hoch, zusammen mit den beiden Mädchen aus der Abschlussklasse.
    Eine fürchterliche Stille hing über der Versammlung, als Dekan Marymount die erhobenen Hände der DA-Mitglieder überflog. Easy starrte zu Boden.
    Schließlich seufzte Marymount. »Also gut. Folgendes wird entschieden. Mr Walsh, das ist Ihre allerletzte Verwarnung. Sie bekommen eine Bewährungszeit. Mal wieder. Zwei Wochen. Kein Besuch in den Stallungen, es sei denn, es gibt einen Notfall mit Ihrem Pferd. Keine Ausgangserlaubnis, keine Besuchserlaubnis. Sie gehen zur Andacht, zum Unterricht und zum Essen, aber das ist alles .«
    Er redete weiter, aber niemand konnte ihn mehr verstehen. Alan, Benny und die zwei Mädchen aus der Abschlussklasse seufzten alle zusammen erleichtert und dankbar auf. Brett lehnte sich mit einem Aufquietschen in ihren Stuhl zurück, verschränkte die Arme über der Brust und versuchte, ein Grinsen zu unterdrücken.
    »Halt mal«, flüsterte Jenny vor sich hin. »Was bedeutet das?«
    »Es bedeutet, dass der alte Sack mich bleiben lässt«, murmelte Easy, aber Jenny konnte seiner Stimme anhören, wie erleichtert er war. Und dem bedeutungsvollen Blick, den er ihr zuwarf, meinte Jenny ansehen zu können, dass es vielleicht, ganz vielleicht, etwas mit ihr zu tun hatte.

37 Viele Waverly-Eulen können fantastisch sein... Aber nur eine kann DIE EINE sein
    Brett kramte in ihrer grauen Hockey-Tasche von Hervé und holte eine Halbliterflasche Gosling-Rum hervor. »Wir haben etwas zu feiern«, verkündete sie theatralisch. Die drei Mädchen saßen auf dem Boden von Zimmer 303 in Dumbarton, Jenny und Brett völlig erschöpft von dem Stress der DA-Sitzung, Callie ganz erschöpft von dem Stress, dass sie nicht hatte dabei sein können.
    Jenny sah zu, wie Brett den Rum langsam in die angeschlagenen Highball-Gläser von Crate and Barrel goss. Sie fühlte sich irgendwie so wie auf der Black-Saturday-Party – dazugehörig. So hatte sie sich das Leben in Waverly erträumt. Ihr Traum war Wirklichkeit geworden.
    Zumindest in Bretts Gegenwart hatte sie dieses Gefühl. Callie kam ihr noch immer etwas kühl vor. Sicher, kaum war Jenny ins Zimmer zurückgekommen und hatte Callie die Nachricht überbracht, war sie aufgesprungen und hatte Jenny fest gedrückt und gesagt, wie unsagbar dankbar sie ihr sei, dass sie sie nicht verraten hatte. Aber es gab immer noch etwas Unausgesprochenes zwischen ihnen.
    »Auf das neue Schuljahr in Waverly!«, rief Brett.
    Sie stießen miteinander an.
    »Und darauf«, warf Callie ein, »dass wir die ganze Tinsley-Sache hinter uns haben.«
    »Richtig«, stimmte ihr Brett zu.
    »Ich wusste gar nicht, dass euch das so an die Nieren gegangen ist«,
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