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Jung, blond, tot: Roman

Jung, blond, tot: Roman

Titel: Jung, blond, tot: Roman
Autoren: Andreas Franz
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Staaten? In Deutschland. Dr. Tomlin, sind Sie sich der Tragweite dessen bewußt, was Sie angerichtet haben? Sie haben, wie Sie selbst sagen, siebenundzwanzig Mädchen und Ihren Freund Dr. Patanec getötet. Aber nicht nur das, Sie haben damit auch Familien zerstört, Freundschaften zerbrochen, Menschen an den Abgrund getrieben. Sind Sie sich dessen bewußt? Jetzt ja. Aber die Menschen sind schlecht. Sie haben es nicht anders verdient. Wer hat sich denn um mich gekümmert, als ich jemand brauchte? Was war denn, als meine Mutter von ihren Liebhabern gefickt wurde? Hat es vielleicht jemand gekümmert, was mit mir war?! Der Bürgermeister hat sie gefickt, der Sheriff, einfach alle, die was zu sagen hatten. Aber sie hat sich auch von kleinen Schwänzen ficken lassen. Meine Mutter, die gottverdammteste Hure von Wisconsin!
Hat sie es denn nicht getan, um den Lebensunterhalt für Sie und sich zu verdienen? Sie hätte normal arbeiten können. Sie hätte nicht ihren Körper verkaufen brauchen! Aber nein, sie hat es getan. Und nicht nur, weil sie Geld brauchte. Sie hat es getan, weil sie Spaß daran hatte. Ihr Leben war eine einzige große Fickerei.
Noch mal, Dr. Tomlin, sind Sie sich im klaren, was Sie angerichtet haben? Wenn Sie an Gott glauben, dann wissen Sie doch auch, daß er immer nur Liebe und Vergebung und Gewaltlosigkeit gepredigt... Tut mir leid, wenn ich Sie unterbrechen muß, aber nicht Gott hat das gepredigt, sondern sein Sohn Jesus Christus. Und jetzt hören Sie endlich auf, mich andauernd mit meinem akademischen Titel anzureden Gut, Jesus Christus hat das gepredigt. Wie vereinbart sich das aber mit dem, was Sie getan haben?
Ich glaube an Gott den Vater, an seinen Sohn Jesus Christus und an den Heiligen Geist. Und ich hoffe, Gott wird mir vergeben und mir Ruhe und Frieden schenken und mich eines Tages in seinen Schoß aufnehmen. Amen.
Bereuen Sie Ihre Taten?
Ich habe noch nicht darüber nachgedacht.
Haben Sie Mitleid mit Ihren Opfern bzw. deren Angehörigen? Ich habe noch nicht darüber nachgedacht.
Was stellen Sie sich unter Liebe vor?
Ich habe noch nicht darüber nachgedacht. Ich weiß es nicht. Ich glaube, es gibt keine Liebe. Nur Haß. Jeder haßt jeden.
Und Ihre Frau? Ihre Kinder? Ausnahmen.
Aber wenn es Haß gibt, muß es doch auch Liebe geben, oder?!
Wenn Sie es sagen! Sind Sie von Ihrer Mutter geliebt worden?
Sie hat andere geliebt und gefickt...
Wieder schaltete Schneider das Gerät aus, holte tief Luft und blies ein paar dicke Rauchwolken in den Raum. »Sie merken, daß Tomlin hier eine Pause macht. Beachten Sie seine Haltung, die Art, wie er die Hände verkrampft, wie sein Gesicht sich wie unter Schmerzen verzieht, wie für Sekunden all seine Qual auf diesem Gesicht erscheint. Wir waren hier sicher, daß die Ursache für Tomlins Haß allein darin bestand, daß seine Mutter sich als Hure verkauft hat. Doch das war weiß Gott nicht alles. Hören und sehen Sie selbst.«
Sie wollten noch etwas hinzufügen? Nein.
Vertrauen Sie mir, Sie können mir blind vertrauen. Ich verspreche Ihnen, was immer Sie sagen werden, es wird nur zu Ihrem Vorteil sein. Was ist mit Ihrer Mutter?
Nur Väter machen das mit ihren Kindern...
Was?
(Tomlin fing an zu weinen, er vergrub sein Gesicht in den Händen, und er weinte fast fünf Minuten lang.) Nur Väter vergreifen sich an ihren Kindern. Ich war zwölf, ich war gottverdammte zwölf fahre alt, als sie mich vergewaltigte. Und ich war siebzehn, da hat sie es immer noch gemacht. Ihr ganzes gottverdammtes Leben war eine einzige Fickerei! Und dann kam auch noch dieser verdammte Kerl, mit seinem riesigen Schwanz... Und nicht nur er, auch seine verfluchte Frau, dieses fette, wasserstoffblonde Ungeheuer, sie hat mit ihrem Mund und ihrem stinkenden Arsch... Sie haben mich fast umgebracht, diese elenden Schweine! Auf einmal grinste Tomlin, sagte dann: Aber wissen Sie, was, ich habe mich gerächt! Diesen Kerl und seine fette Frau gibt es nicht mehr. Sie schmoren beide in der Hölle. Was meinen Sie damit?
Sie hatten einen Autounfall, ganz einfach. Es war eine alte Rostlaube, und ich hab ein bißchen an der Achse rumgespielt. Keiner hat nachgeprüft, ob da was faul gewesen sein könnte. Der Typ war sowieso die meiste Zeit besoffen, auch an dem Tag, als sein Auto von der Straße abge 267 kommen ist. Man hat die Sache gleich zu den Akten gelegt.
Wie alt waren Sie damals?
Vierzehn, ich weiß das so genau, es war nämlich am 4. Juli, an meinem Geburtstag. Haben Sie noch mehr solche Sachen
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