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Julian und das Ende der Nacht

Titel: Julian und das Ende der Nacht
Autoren: Christine Cara Wagner
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sollte, die im Schlossgarten Patrouille liefen.
    „Durch diese Mauern kommt doch keine Maus“, beschwerte sich der eine. „Ich wäre lieber beim Fest im Saal dabei.“
    „Nimm dir die Sträucher vor, ich sehe bei den Bäumen nach, danach sorge ich für eine Wachablösung.“
    Jared zog seinen Dolch aus dem schwarzen Lederstiefel. „Suche, und du wirst finden“, flüsterte Jared höhnisch. Mit wild schlagendem Herzen hörte Jared wie Schritte sich näherten. Mit dem Rücken zu Jared blieb der Soldat stehen und hob die Hand, um einen der Äpfel von Kairons Apfelbäumen zu stehlen. Jared schlich sich an ihn heran.
    „Hallo, Glücksbringer!“ Noch während sich die Wache irritiert umwandte zog sich Jareds Dolch durch seine Kehle und brachte ihn zu Fall. Im Rausch der Vorfreude kniete Jared neben der Leiche nieder und trank gierig den roten Saft, der ihm ein neues Leben versprach. Das neue Blut brannte wie Feuer in Jareds Adern, bis die Umwandlung zum Gott vorüber war.
    „Demian, wo steckst du?“, hörte Jared die Rufe des Soldaten, der langsam näher kam. Jared wischte sich mit dem schwarzen Ärmel seines Hemdes über den Mund, er schob seinen Dolch in den Stiefel zurück und griff nach dem Buch des Bösen, welches neben ihm im Gras lag, und erhob sich. Jared schloss die Augen. „Zu meinem Versteck auf der Erde.“ Jared hatte das Gefühl zu schweben, bis er wieder festen Boden unter seinen Füßen spüren konnte. Jared hielt angespannt den Atem an und öffnete die Augen. Begeistert stellte Jared fest, dass er sich wieder in seinem Versteck auf der Erde befand. Jared blickte durch das kaputt geschlagene Fenster seiner Bleibe hinaus in die Dunkelheit. „Dir gehöre ich nicht mehr. Nun vergieße ich das Blut meiner Feinde im Licht. Erst sterben die Avatare und dann du, Henry!“, schwor Jared hasserfüllt mit geballten Fäusten.

13
    Während die Gäste im Thronsaal noch ausgelassen tanzten, hatten sich Cara, Ewan, Kairon und Ariana an den Kamin im Nebenraum zurückgezogen. „Wollt ihr wirklich schon morgen auf die Erde zurückkehren?“, hakte Kairon nach, der sich nicht von seiner Enkeltochter trennen mochte. In den letzten Wochen war ihm Luna ans Herz gewachsen, egal welche Gene sie in sich trug. „Auf der Erde gibt es noch viel zu tun“, erwiderte Ewan. „Wir können nicht länger...“
    „Herrscher, Herrscher!“, ein aufgewühlter Ismael stolperte in den Raum.
    „Mein Gott, Ismael beruhige dich und dann sprich.“ „Demian, jemand hat seine Kehle durchgeschnitten und es fehlt ihm jede Menge Blut“, berichtete Ismael außer Atem. Ewan fuhr hoch. Im selben Moment erschien Thomas im Türrahmen.
    „Mein Herrscher“, er verneigte sich tief. Unbehagen stieg in Cara auf, sie erhob sich zögernd.
    „Was ist auf der Erde passiert?“, fragte sie mit zitternder Stimme. Thomas blickte zu Ewan.
    „Es geht um Jared, er hat überlebt und das Buch des Bösen in seine Gewalt gebracht.“
    „Gott steh' uns bei!“, Cara schlug die Hände vors Gesicht.
    „Wie konnte das geschehen!“, brüllte Kairon voll Zorn. „Ismael, rufe die Wachen zusammen, durchsucht jeden Winkel im Schloss!“ Ismael verneigte sich und eilte davon. Ariana erhob sich nachdenklich. „Ich glaube nicht, dass du Jared hier noch findest. Du weißt, was das Buch des Bösen vermag, es hat ihn längst auf die Erde zurückgebracht und das Blut eines Gottes dürfte Jareds Blut bereits verwandelt und ihn zu einem vollwertigen Gott gemacht haben.“
    „Was ist hier für ein Geschrei?“ Verwundert stand Saphira im Türrahmen. Die Welle der Anspannung, die im Raum herrschte, überfiel sie wie ein kalter Regen.
    „Wir machen uns sofort auf den Weg zur Erde“, erklärte Ewan schuldbewusst. „Ich bringe das in Ordnung.“
    „Will mir endlich jemand sagen, was hier los ist?“ Saphiras Augen hingen an ihrem Vater, dessen Zorn nicht zu übersehen war. Thomas trat zu Saphira. „Komm mit uns zur Erde, dort erkläre ich dir alles, wir können jede Hilfe brauchen.“
    „Wir kommen bald zurück, bitte passt auf Luna auf“, Cara ergriff Ewans Hand. Thomas reichte Saphira seine Hand.
    „Darf ich bitten, nicht, dass du uns verloren gehst.“ „Wo geht es hin?“
    „Zu Gabriels Haus.“
    „Ich kenne den Weg“, erwiderte Saphira und verschwand. Ariana wandte sich Cara zu. „Bitte gebt auf euch acht - und“, fügte Ariana leise hinzu, „wenn die Erde untergeht, gebt sie verloren und kehrt in eure Heimat zurück.“
    „Ihr alle“, betonte
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